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Untersuchung der Verarbeitung von Ironie und Metaphern mittels EEG
Zusammenhang dieser Sprachelemente mit schlussfolgerndem Denken
Sarah Wertgen
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Ulrike Willinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.39058
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30466.67827.785959-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Studie konzentriert sich auf die Untersuchung der neuronalen Verarbeitungsmechanismen von Ironie und Metaphern im Zusammenhang mit schlussfolgerndem Denken mit Hilfe eines ereignisbezogenen Hirnpotentials, die sogenannte N400-Komponente. 64 Personen, die randomisiert zu zwei Versuchsgruppen zugeordnet wurden, wurden angewiesen entweder kurze metaphorische, ironische oder wörtliche Geschichten zu lesen, während ereigniskorrelierte Potentiale aufgezeichnet wurden. Zwei Subtests des Intelligenz-Tests I-S-T 2000 R (Liepmann, Beauducel, Brocke & Amthauer, 2007) wurden verwendet, um die Fähigkeit des schlussfolgernden Denkens zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen keinen Unterschied zwischen metaphorischen und wörtlichen Stimuli. Dieses Ergebnis unterstützt den direct access view (Gibbs, 2002) sowie die graded salience hypothesis (Giora, 1997), und zeigt, dass Metaphern ohne eine vorlaufende Analyse der wörtlichen Bedeutung verstanden werden können. Ironische Stimuli lösen hingegen eine signifikant negativere Ausprägung der N400-Amplitude im Vergleich zu wörtlichen Bedeutungen aus. Dies unterstützt die Ansicht, dass die kognitive Verarbeitung von Ironie sehr viel komplexere Hirnprozesse erfordert und schwieriger zu verstehen ist als wörtliche Sprache. Obwohl es bildgebende Studien gibt, die zeigen konnten, dass die gleichen Hirnregionen während schlussfolgerndem Denken und der Verarbeitung bildlicher Sprache aktiviert sind (z. B. Prat, Mason & Just, 2012), konnte in der vorliegenden Studie kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Versuchsgruppen gefunden werden. Ferner zeigte diese Studie keine Dominanz der rechten oder der linken Hemisphäre beim Lesen von Metaphern. Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass die Metaphernverarbeitung als eine komplexe Kombination beider Hemisphären angesehen werden könnte und die right hemisphere theory (Bottini et al., 1994) kritisch bewertet werden sollte.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sprachverständnis Metapher Ironie schlussfolgerndes Denken ereigniskorrelierte Potentiale N400 kognitive Sprachverarbeitung figurative Sprache
Autor*innen
Sarah Wertgen
Haupttitel (Deutsch)
Untersuchung der Verarbeitung von Ironie und Metaphern mittels EEG
Hauptuntertitel (Deutsch)
Zusammenhang dieser Sprachelemente mit schlussfolgerndem Denken
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
149 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Willinger
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.12 Kommunikationsprozesse ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.35 Neurolinguistik ,
77 Psychologie > 77.31 Kognition ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC12668788
Utheses ID
34600
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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