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Die österreichische Parteien- und Wahlkampffinanzierung im Kontext internationaler Antikorruptionsregime
Stefanie Hermann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Karl Ucakar
DOI
10.25365/thesis.39282
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29607.70912.116462-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Demokratie ist kein statischer Zustand, sondern ein Prozess an dem es beständig zu arbeiten gilt, um ihn zu stärken und seine etwaige Aushöhlung zu verhindern. Gerade Korruption stellt eine solche Aushöhlung und Unterwanderung demokratischer und rechtsstaatlicher Prinzipien dar. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, rechtliche Zustände zu reflektieren und in den entsprechenden Kontext zu setzen. Zu diesem Zweck setzt sich die vorliegende Arbeit mit der Finanzierung von Parteien und Wahlkämpfen in Österreich auseinander. Durch einen systematischen Vergleich wird der Frage nachgegangen, inwieweit es Österreich bis zum heutigen Zeitpunkt gelungen ist, mögliche Einfallstore für Korruption in der Parteien- und Wahlkampffinanzierung über einschlägige Gesetze zu schließen. Den Referenzrahmen zur Bewertung der rechtlichen Ausgestaltung stellen ausgewählte internationale Antikorruptionsregime dar. Hierzu werden die wichtigsten Dokumente der Antikorruptionsregime der OECD, des Europarats und der UNO einer verdichtenden Dokumentenanalyse sowie einer Inhaltsanalyse mittels Explikation unterzogen.
Die demokratietheoretische Beleuchtung unterschiedlicher Finanzierungswege gibt einen ersten Eindruck über mögliche Grau- und Gefahrenbereiche. In der Analyse der österreichischen Finanzierungsmodalitäten wird neben den rechtlichen Grundlagen auch auf praktische Details Bezug genommen. Dadurch wird aufgezeigt, inwiefern Parteien in Österreich mit dem politischen System verwoben sind und wo aufgrund realpolitischer Verhältnisse Schwierigkeiten bei der Umsetzung internationaler Vorgaben entstehen bzw. wo, in Hinblick auf demokratietheoretische Überlegungen, Grauzonen vorhanden sind.
Aus den theoretischen Überlegungen und der strukturierten Auseinandersetzung mit den Dokumenten der internationalen Antikorruptionsregime wurden für den rechtspolitologischen Vergleich Kategorien abgleitet, die als Schablone dienen, mittels derer die Empfehlungen der Antikorruptionsregime der österreichischen Rechtslage gegenübergestellt werden können. Einen besonderen Stellenwert bei der Betrachtung nehmen die GRECO-Evaluierungen sowie der GRECO-Umsetzungsbericht ein.
Der Vergleich belegt, dass Lücken in der Gesetzgebung seit den 90ern nach und nach durch internationale Verträge und deren Umsetzung in nationales Recht geschlossen werden. Wie im Zuge dieser Arbeit dargelegt wird, gelten in Österreich mittlerweile recht strenge Rechenschafts- und Offenlegungspflichten, die der Korruption entgegenwirken sollen. Punktuelle Nachbesserungen und Nachschärfungen sowie ein konstruktiv geprägter öffentlicher Diskurs über die Modalitäten der Parteien- und Wahlkampffinanzierungen wären begrüßenswert.
Abstract
(Englisch)
Democracy is not a static condition but a process which needs to be fostered steadily in order to prevent it from being caved. Especially corruption has to be regarded as such excavation and undermining of democratic and constitutional principles. In this regard it is necessary to constantly reflect on existing legal norms as well as to put them into the respective context. Thus, the present thesis looks into the funding of parties and election campaigns in Austria. A systematic comparison shall answer the question of how far Austria has managed to close possible gateways for corruption in the funding of parties and election campaigns up to this day. Selected international anti-corruption regimes form the frame of reference for assessing the legal situation in Austria. To this end, the most important documents of the anti-corruption regimes of the OECD, the Council of Europe and the UN are examined in a document research as well as in a structured content analysis.
The analysis of different possible funding sources from a perspective of democratic theory offers a first impression of possible grey areas and potential danger areas The present analysis of the Austrian funding modalities does not only deal with their legal basis but also with practical details, thus displaying how far parties are entangled with the political system, how pragmatic political conditions can lead to difficulties in the implementation of international requirements and where grey areas exist with respect to democratic considerations.
The present thesis draws on theoretical considerations and the structured analysis of the documents of the international anti-corruption regimes in order to form categories, which are used as a template for a legal policy comparison between the recommendations of the regimes and the Austrian legal situation. Special consideration was drawn to the GRECO Evaluation Reports as well as the GRECO Compliance Report.
The comparison proves that gaps in Austrian legislation relating to corruption in the funding of political parties and election campaigns have gradually been closed by signing international treaties and implementing them into national law. As the thesis points out, Austrian parties are currently subordinated to stricter rules concerning accountability and the publication of financial statements. Nevertheless, punctual amendments and further tightening of the legal framework as well as a constructive public discourse regarding the funding modalities would be eligible.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
funding of political parties funding of election campaigns funding of political parties and election campaigns in Austria international anti-corruption regimes Austrian parties Austrian politics democracy corruption
Schlagwörter
(Deutsch)
Parteienfinanzierung Wahlkampffinanzierung österreichische Parteien- und Wahlkampffinanzierung internationale Antikorruptionsregime österreichische Parteien österreichische Politik Demokratie Korruption
Autor*innen
Stefanie Hermann
Haupttitel (Deutsch)
Die österreichische Parteien- und Wahlkampffinanzierung im Kontext internationaler Antikorruptionsregime
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
IX, 225 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Ucakar
AC Nummer
AC12688600
Utheses ID
34800
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |