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Peer-Konflikte und deren Auswirkungen auf die kindliche Stressreaktivität in der Krippe
Skadi Krüger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Lieselotte Ahnert
DOI
10.25365/thesis.39455
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29163.36022.476861-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Peers, welche die gleichaltrigen SpielpartnerInnen des Kindes bezeichnen, werden als Auslöser für gefundene Stressreaktionen bei Kleinkinder in der Krippe vermutet. In der Krippe üben die Kinder ihre ersten Sozialinteraktionen, wobei auch konflikthafte Situationen mir Peers entstehen. Es eröffnet sich die Frage, ob die in der Krippe erlebten Konflikte mit Peers, Stress in Kleinkindern hervorrufen? Welchen Einfluss haben Peer-Konflikte, kindliche Charakteristika (z.B. Geschlecht, Alter, Temperament, Aggressivität und Konfliktverhalten), und gruppendynamische Prozesse auf die Stressreaktivität der Kleinkinder? Für die Studie wurden 74 Kinder zwischen dem 15.-40. Lebensmonat in österreichischen Krippeneinrichtungen untersucht. Die Datenerhebung zu Peer-Konflikten erfolgte mit Hilfe einer detaillierten Videoanalyse. Die Stressreaktivität der Kleinkinder wurde durch das Hormon Cortisol erhoben, welches auch als „Stress-Hormon“ bekannt ist, da es in Stresssituationen zu großer Menge im Körper ausgeschüttet wird. Der Cortisol-Anstieg der Kleinkinder wurde anhand von vier Zeitpunkten ermittelt. In den Voranalysen konnten keine signifikanten Zusammenhänge zwischen den Peer-Konflikten und der Stressreaktivität der Kleinkinder festgestellt werden. Es konnten keine Zusammenhänge zwischen Konfliktverhalten, Geschlecht, Temperament des Kindes, gruppendynamischen Prozessen und der Stressreaktivität bestätigt werden. Es zeigte sich, dass für aggressivere Kleinkinder eine höhere Stressreaktivität nachweisbar wurde. Auch jüngere Kleinkinder zeigten gegenüber älteren eine höhere Stressreaktivität. Die Ergebnisse der Multiplen Regression berichteten, dass die eingesetzten Parametern (Anzahl von Peer-Konflikten, Geschlecht und Alter) nicht die abhängige Variable Stressreaktivität vorhersagen konnten. Um Aufschluss über Peerinteraktionen zu erhalten wurde eine Poisson-Regression durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass positive Peerinteraktionen als Prädiktor für Peer-Konflikte dienen: Je häufiger Kleinkinder positive Interaktionen mit ihren Peers zeigten, desto häufiger erlebten sie Peer-Konflikte. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die in der Krippe erlebten Konflikte mit Peers nicht als stressauslösende Situationen eingeordent werden sollten. In Bezug gesetzt mit den Resultaten der Peerinteraktionen bleibt anzunehmen, dass Peer-Konflikte Bestandteil einer normalen Sozialentwicklung im Kleinkindalter zu sein scheinen. Zukünftig benötigt es weiterführende Forschung, um näheren Aufschluss über die Stressreaktivität bei Kleinkindern und deren Ursachen zu erhalten.
Abstract
(Englisch)
Peers, in this regard play mates of the same age, were supposed to cause the findings of elevated stress responses in daycare .The children experience and practice their first social interactions in daycare, whereby conflicts with peers might occur. There arises the question whether the mentioned peer conflicts in daycare cause a stress response in toddlers. Furthermore, the work enlightens the aspects, in which way the peer conflicts, the childlike characteristics (e.g. the age, the sex, the aggression, the temperament, and the conflict behavior), and the group dynamic of the daycare centers affect the stress response of the child. The study examined 74 toddlers between the ages of 15 and 40 months in Austrian daycare centers. The information and the data ascertainment in respect of peer conflicts were obtained by detailed video analyses. The toddlers stress reactivity was determined by the hormone cortisol, commonly known as the “stress hormone”, and its potential increase. The level of cortisol was determined for each toddler four times during one day. Prior analysis did not indicate a significant correlation between peer conflicts and the toddlers stress reactivity. Further more, no significant correlations were reported between the conflict behavior, the sex, the child´s temperament and the group dynamics in respect for the toddlers stressreactivity. Whereas, significant correlations between the stress reactivity, and aggression on one hand and on the other hand the age, emerged. More aggressive toddlers revealed higher stress reactivity. Compared to older toddlers younger ones revealed higher stress reactivity. The results of the multiple regression analysis reported a non-significant correlation between the examined parameters (the amount of peer-conflicts, the sex and the age) and the objective, the toddlers stress reactivity. In regard to the peerinteractions itself, the Poisson-Regression indicated the positive peerinteractions as a significant predictor: The more frequent positive interactions with peers, the more frequent the occurrence of peer-conflicts. In summarize, the outcomes suggest the assumption that the experienced peer conflicts in daycare should not be classified as stress provoking situations. In respect to the results of the peerinteractions it rather suggests that peer-conflicts are part of a child’s common social development. To obtain further insight and answers to the topic of stress response in toddlers and its causes the research in the field has to be continued and deepened.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
peers infants daycare conflict cortisol
Schlagwörter
(Deutsch)
Peers Kleinkinder Kindergarten Konflikt Cortisol
Autor*innen
Skadi Krüger
Haupttitel (Deutsch)
Peer-Konflikte und deren Auswirkungen auf die kindliche Stressreaktivität in der Krippe
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
VII, 123 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Lieselotte Ahnert
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC12718273
Utheses ID
34947
Studienkennzahl
UA | 298 | | |