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Kunst und Mode - ein Winning Team?
eine Abhandlung über Anleihen und Annäherung zweier Kulturbereiche
Rita Lucia Christiana Kommentisch
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Brigitte Marschall
DOI
10.25365/thesis.3963
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29107.68563.506566-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ziel der Arbeit ist es, anhand praktischer Beispiele von Allianzen zwischen „Kunst“ und
„Mode“ auf das komplexe Verhältnis zwischen diesen beiden Bereichen, die vielen
Überschneidungen, aber auch die gegenseitigen Wechselwirkungen, von denen beide
profitieren, hinzuweisen.
Der analytische Teil der Arbeit erklärt die gängigen Definitionen in diesem Zusammenhang
und gibt einen Überblick über die derzeitigen, für das Thema maßgeblichen
Forschungsansätze. Dabei wird auch kurz auf Mäzenatentum, Patronanz usw. eingegangen
— der Fokus liegt aber auf dem zeitgemäßen Gebiet der Kunst- und Kulturförderung,
dem Kunstsponsoring sowie der durchaus gängigen Erfolgspraxis der partnerschaftlichen
Zusammenarbeit von KünstlerInnen und DesignerInnen.
Der für beide Bereiche immer wichtiger werdende kommerzielle Faktor wird dabei
sowohl durch eine theoretische Annäherung, die die relevanten Theorien von Karl Marx,
Walter Benjamin, Theodor Adorno und Pierre Bourdieu berücksichtigt, als auch durch einen
praxisnahen Bezug zu realen Geschäftssituationen — der Überleitung zum praktischen Teil
dieser Arbeit — abgedeckt, der mit dem Selbstverständnis und dem Image, also dem
Fremdbild, moderner Modedesigner beginnt. Auch wenn sie selbst sich als Künstler, die ihr
Handwerk perfekt beherrschen und kreativ einsetzen, sehen, so sind sie sich doch auch
bewusst, dass unternehmerisches Denken und eine professionelle Vermarktung unabdingbar
für den Erfolg sind. Der Aufbau und die Etablierung des Modedesigners, der Modedesignerin
als Marke ist hierbei die Basis, um für potenzielle Kunden begehrenswert zu sein — eine
Denk- und Arbeitsweise, die so in der Kunstszene noch nicht durchgängig feststellbar ist,
auch wenn Ausnahmen wie z. B. der britische Künstler Damien Hirst zeigen, dass
professionelles Marketing und künstlerischer Anspruch kein Widerspruch sein müssen.
Basierend auf persönlichen Interviews mit Vertretern der Haute Couture — Vivienne
Westwood vor allem hinsichtlich ihrer Zusammenarbeit mit Paulus Manker bei der
Inszenierung der „Dreigroschenoper“ am Wiener Burgtheater, Christian Lacroix mit Bezug
auf die Ausstattung der Ballettproduktionen „Thema und Variationen“ von Georges
Balanchine und „Aschenbrödel“ von Renato Zanella an der Wiener Staatsoper — sowie auf
Interviews mit Künstlern wie Renato Zanella mit Bezug auf dessen Zusammenarbeit mit
Christian Lacroix als Choreograph und als Ballettdirektor und Herbert Lachmayer, dem
Kurator der Mozart-Ausstellung 2006 in der Albertina in Wien wird in weiterer Folge der
konkrete Einsatz von Kunst (vor allem der Darstellenden Kunst) in der Praxis der Mode-
Weltmarken im globalen Wettbewerb herausgearbeitet, um herauszufinden, wie Kunst und
Mode gemeinsam werteschaffend und ökonomisch erfolgreich agieren können.
Fest steht, dass Allianzen wie jene von Kunst und Mode keine bloße Zeiterscheinung sind,
sondern eine lange Tradition aufweisen. Die gegenseitige Befruchtung fand zu jeder Zeit statt,
die gegenseitige Annäherung hingegen ist eine eher junge Erscheinung, sah sich die Mode
doch früher eher als Handwerk denn als Kunstform und die Kunst wiederum eher als
zeitgeistiger, oft auch zeitloser Wert für einige Auserwählte denn als wertvoller Teil des
Lebens, der für alle zugänglich ist.
Abstract
(Englisch)
This thesis is intended as an investigation into the complex relationship between art and
fashion. It aims to explore the interrelationship of these two fields to determine, in
particular, how co-operative projects can generate profit, and other reciprocal benefits, for
both of the partners.
The analytic section of this thesis explains a number of established definitions and
provides an overview of the current scientific approaches which are relevant to the
discussion. Concepts such as patronage and donorship are discussed briefly, with greater
emphasis being placed on the contemporary field of arts and cultural funding, arts sponsorship
and the prosperous conjunction of artists and designers.
Over recent years, the commercial aspect of both art and fashion has gained in significance.
This change will be analyzed firstly through a theoretical approach, and secondly through a
practical breakdown of the situation in the marketplace. In this context, the relevant theories
of Karl Marx, Walter Benjamin, Theodor Adorno and Pierre Bourdieu will be considered. The
practical section opens with a discussion of the image and self-perception of the modern
fashion designer. Does he perceive himself as an artist, or as a craftsman and calculating
entrepreneur? To what extent do these concepts correlate with the perceptions of respective
target groups? What does the consumer, who decides about commercial success or failure,
expect from contemporary fashion and its creators? Furthermore, to what degree are artistic
aspects of significance?
This thesis is based on face-to-face interviews with representatives from the world of Haute
Couture and high fashion, which discuss their collaborations with the arts. Interviews were
conducted with: Vivienne Westwood, primarily regarding her co-operation with Paulus
Manker on his production of „Dreigroschenoper“ at the Vienna Burgtheater; with Christian
Lacroix, concerning his designs for the ballet productions „Thema und Variationen“ by
George Balanchine and „Aschenbrödel“ by Renato Zanella at the Vienna State Opera; and
with Herbert Lachmayer, exploring his efforts as curator of the Mozart exhibition 2006 in the
Albertina in Vienna. These interviews investigate the deployment of art (performing art in
particular) in the daily operations of fashion brands within the context of global business
competition, in order to discover how art and fashion can co-operate in a value-creating and
economically successful way.
It is certain, that the alliance of art and fashion is not simply a contemporary phenomenon, but
that both partners continue to prosper from a long tradition of affiliation. Therefore, it is of
great importance to analyze the current economic barriers and scientific issues which prevent
more frequent collaborations. Whilst a mutual inspiration has existed throughout history, the
actual rapprochement of the two fields represents a more recent development. Indeed, fashion
historically perceived itself as craft rather than an art form – and art as something for the
privileged, which combined Zeitgeist with a quality of timelessness. It was not considered to
be a valuable element of life which is accessible to everyone.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
alliances of art and fashion interrelationships
Schlagwörter
(Deutsch)
Allianzen zwischen Kunst und Mode Wechselwirkungen
Autor*innen
Rita Lucia Christiana Kommentisch
Haupttitel (Deutsch)
Kunst und Mode - ein Winning Team?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Abhandlung über Anleihen und Annäherung zweier Kulturbereiche
Paralleltitel (Englisch)
Art and fashion - a winning team? ; a thesis about the cultural and creative exchanges between two affiliated fields
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
309 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Brigitte Marschall ,
Wolfgang Greisenegger
Klassifikation
24 Theater > 24.29 Theater: Sonstiges
AC Nummer
AC05039877
Utheses ID
3495
Studienkennzahl
UA | 092 | 317 | |