Detailansicht

Alltag im Jungarbeiterdorf Hochleiten (von 1952 - 1997)
Elfriede Linsbauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Europäische Ethnologie
Betreuer*in
Konrad Köstlin
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.39480
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29457.98716.313866-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Thema dieser Arbeit behandelt das Jungarbeiterdorf Hochleiten, das von 1952 bis 1997 nahezu 4000 Jugendlichen ein Zuhause war, die Erlernung eines Berufes ermöglichte sowie der Freizeitbetätigung bei Sport und Kultur in landschaftlich schöner Umgebung am Stadtrand von Wien Patz einräumte. Das Dorf in Hochleiten war das dritte und damals einzigartige Internat im Rahmen der Österreichischen Jungarbeiterbewegung, die Dr. Bruno Buchwieser gegründet hatte. Der Alltag, die Festlichkeiten und besonderen Ereignisse wurden an Hand von Interviews und zahlreichen unveröffentlichten Dokumenten in privaten Archiven recherchiert und dargestellt. Die Rahmenbedingungen nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wiederaufbau danach beeinflussten die Entwicklung und Erziehung junger Menschen innerhalb der behüteten Gemeinschaft einer Dorfstruktur, die sie selbst verwalteten. Die Dorfbewohner wählten eine eigene Regierung mit einem Kanzler und Ministern. 1953 wurde Dr. Buchwieser für dieses demokratiefördernde Erziehungskonzept der Dr. Karl-Renner-Preis verliehen. Die Jungarbeiter wurden tüchtige Handwerker, erfolgreiche Unternehmer und angesehene Persönlichkeiten, die über die Grenzen Österreichs hinaus bis in die USA, Asien und Afrika wirkten und die Idee der Österreichischen Jungarbeiterbewegung in die Welt trugen. Die Grundlage und das Übernehmen von Verantwortung wurde in dem Dorf praktisch geübt. Das pädagogische Konzept basierte auf dem amerikanischen Vorbild der "Boys Town" des Paters E. Flanagan. Viele ehemalige Jungarbeiter und Studenten pflegen bis heute freundschaftliche Beziehungen und feiern gemeinsam, oft mit den Angehörigen, das jährliche Erntedankfest im Herbst zur Erinnerung an ihre unbeschwerte, gemeinsam erlebte Jugendzeit. Bei diesen Zusammenkünften wird über einstige Begebenheiten geplaudert und Erlebnisse in Erinnerung gerufen. Die Tradition des Feierns stellt einen Brauch dar, zu dem man sich am Ort des Geschehens trifft. Aus wirtschaftlichen Gründen fand die Einrichtung in Hochleiten im Jahr 1997 trotz zahlreicher Bemühungen ein Ende. Die Gründung des Vereines Freunde des Jungarbeiterdorfes Hochleiten sollte die Schließung verhindern, doch stiegen die Grundpreise enorm und aus den Häusern der Jungarbeiter wurden Eigenheime für Familien.
Abstract
(Englisch)
The subject of this work is focussing on the JUNGARBEITERDORF HOCHLEITEN, where between 1952 and 1997 almost 4000 boys lived, learned and spent their pass-time with sport and culture in a wonderful landscape close to the city of Vienna. The village HOCHLEITEN was the third and at that time unique boarding school within the organisation of ÖSTERREICHISCHE JUNGARBEITERBEWEGUNG, founded by Dr. Bruno Buchwieser. The situation of everyday life, the social gatherings and special events are being reflected in interviews and material from non-published documents out of privat archives. The conditions after World War II and the following reconstruction period influenced the development and education of young people within the well-kept community of this village structure managed by themselves. The inhabitants of the village appointed their own chancellor and their ministers. In 1953 Buchwieser was awarded the Dr. Karl-Renner-Price for the educational programm promoting democracy. The boys became qualified workmen, successful contractors and outstanding personalities. The idea of the Austrian JUNGARBEITEREBEWEGUNG spread all over the world. Basis of this concept actually was the acceptance of duty and responsibilities which was practically trained in the JUNGARBEITERDORF and took father E. Flanagan's "BOYS TOWN" in Nebrasca as a model. Many former adolescents and students are still in contact and meet together with their relatives to celebrate Thanksgiving in Hochleiten, where they were growing up together and spent their young days. At such occassions they talk and exchange old memories. The tradition of such gatherings has become a custom and they come back to the place where they had stayed together. Due to economic reasons the institution was closed in 1997. Even the foundation of the VEREIN FREUNDE DES JUNGARBEITERDORFES HOCHLEITEN could not prevent that the former boy's houses were sold and adapted for families.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
ÖJAB Jungarbeiterdorf Hochleiten
Autor*innen
Elfriede Linsbauer
Haupttitel (Deutsch)
Alltag im Jungarbeiterdorf Hochleiten (von 1952 - 1997)
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
139 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Konrad Köstlin
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC12696211
Utheses ID
34967
Studienkennzahl
UA | 066 | 823 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1