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Die Erfahrungen von Menschen mit Lernschwierigkeiten in Selbstvertretergruppen und deren Bedeutung für ihre Agency
eine qualitative Einzelfallstudie
Katharina Wiesinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Gottfried Biewer
DOI
10.25365/thesis.39502
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30071.15813.444861-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Selbstvertretung kann Veränderungen im Leben von Menschen mit Lernschwierigkeiten erzielen und viele davon können unter dem Begriff Agency zusammengefasst werden. Diese Masterarbeit beschäftigt sich deshalb mit den Erfahrungen, die Menschen mit Lernschwierigkeiten als SelbstvertreterInnen machen und dessen Auswirkungen auf ihre Agency. Um sich dieser Fragestellung anzunähern, ist ein Mann mit Lernschwierigkeiten, der neu in einer Selbstvertretergruppe zu arbeiten begonnen hat, über ein halbes Jahr hinweg begleitet worden. Es ist einmal im Monat ein Interview mit ihm geführt worden, wobei sich die ersten drei Interviews mit der Lebensgeschichte des Mannes beschäftigt haben und in den letzten drei Interviews konkrete Fragen zu Themen gestellt wurden, die sich aus der ersten Auswertung ergeben haben. Weiters gab es nach jedem Interview ca. zwei Wochen später eine Nachbesprechung, bei der die Lebensgeschichte, die anhand der Erzählungen aus den Interviews verfasst worden ist, durchgegangen worden ist. Die transkribierten Interviews sind mit der Grounded Theory nach Strauss und Corbin ausgewertet worden. Es hat sich herausgestellt, dass der Mann mit Lernschwierigkeiten durch seine Arbeit Veränderungen für andere KlientInnen erzielen und deren Strukturen erweitern will, aber auch die eigene Handlungsfähigkeit ausbauen möchten, da Selbstvertretung Möglichkeiten für die persönliche Weiterentwicklung bietet. Es werden von anderen Menschen mit Lernschwierigkeiten Anforderungen an den Selbstvertreter gestellt und seine Arbeit auch kritisiert, wenn diese nicht erfüllt werden. Der Selbstvertreter erhält in seiner Tätigkeit Möglichkeiten zur Selbstbestimmung, da er sich seine Aufgaben selbst einteilen und selbstständig Entscheidungen treffen kann und dadurch wird seine Agency gefördert. Seine Handlungsfähigkeit wird aber von höheren Instanzen eingeschränkt, da diese die endgültigen Entscheidungen treffen, ob Anliegen durchgesetzt werden oder nicht. Durch Selbstvertretung hat sich der Blickwinkel des Mannes mit Lernschwierigkeiten verändert, da ihm mehr Dinge anvertraut werden, und er lernt das Arbeiten im Team kennen. Weiters erfordert die Tätigkeit als SelbstvertreterIn viel geistige Arbeit und es können viele neue Fertigkeiten gelernt und somit die Handlungsfähgikeit erweitert werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Agency Selbstvertretung Menschen mit Lernschwierigkeiten Grounded Theory Life History Research
Autor*innen
Katharina Wiesinger
Haupttitel (Deutsch)
Die Erfahrungen von Menschen mit Lernschwierigkeiten in Selbstvertretergruppen und deren Bedeutung für ihre Agency
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Einzelfallstudie
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
V, 119 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gottfried Biewer
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.26 Geistigbehindertenpädagogik
AC Nummer
AC13003792
Utheses ID
34989
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |