Detailansicht

Anwendbarkeit des Beobachtungsverfahrens INTAKT auf den Altersbereich der 1- bis 3-Jährigen im klinischen Setting
eine Reliabilitätsanalyse
Alexandra Gogl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Pia Deimann
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.39567
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29829.42619.383363-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Untersuchung stellt eine erste Erprobung des Beobachtungsinventars INTAKT (Hirschmann, Aigner, Deimann & Kastner-Koller, 2013), einem Instrument zur Erfassung elterlichen Erziehungsqualität, auf Situationen des klinischen Alltags dar. Hierfür wurden im Zuge der Kooperation mit der Säuglingspsychosomatik des Wilhelminenspitals in Wien Interaktionsvideos von auffälligen Mutter-Kind-Dyaden anhand von INTAKT analysiert. Eine Reliabilitätsanalyse klärt den Grad der Übereinstimmung der beiden Rater für die einzelnen Skalen (Feinfühligkeit, Rückmeldung, Joint Attention) des Instruments. Die Schulung der BeobachterInnen erfolgte anhand von Spiel- und Bastelsituationen auf den Altersbereich der 3- bis 6-jährigen Kinder. Die Anwendung des Instruments erfolgte jedoch auf einen jüngeren Altersbereich (1;2 - 3;5) und auf Situationen mit Essens-, Pflege- und Spielkontext. Die Situationen der Studie fanden in einem nicht-standardisierten Setting statt, da es sich um eine retrospektive Datenanalyse handelt, die mit bereits in der Vergangenheit gedrehten Videos arbeitete. Für die Kategorie Feinfühligkeit konnte eine Intraklassenkorrelation von ricc = .361 berechnet werden. In 56% der Fälle erzielten die beiden BeurteilerInnen eine exakte oder eine annähernde Übereinstimmung mit einer Differenz von einem Skalenpunkt. Der höchste Anteil an Übereinstimmung konnte mit 70% (Toleranz von einem Skalenpunkt) für die Spiel-Situationen gefunden werden kann. Für die Pflege- und Essens-Situationen schwankte dieser Wert allerdings um die 50%. Die BeobachterInnenübereinstimmung für die Dimension Rückmeldung fiel mit einem Kappa-Koeffizienten von κ = .45 mittelmäßig aus, die prozentuelle Übereinstimmung betrug 64%. Auch hier waren höhere Werte für die Spiel-Situationen (κ = .50) im Gegensatz zu denen der Essens- und Pflege-Videos (κ = .31) zu verzeichnen. Für die Kategorie Joint Attention konnte je nach Reihenfolge des Vergleichs der Rater ein mittelmäßiges (κ = .48) und ein ausreichend großes (κ = .40) Kappa gefunden werden. Die Reliabilität für die Spielsituationen stellte sich mit κ = .65 und κ = .53 als beträchtlich und mittelmäßig heraus. Die Reliabilität für die Pflege-Situationen kann als mittelmäßig (κ = .48 und κ = .44) angegeben werden. Die Essens-Situationen wiesen die niedrigste Übereinstimmung mit κ = .38 und κ = .32 auf. Da Instrument und Manual auf einen älteren Altersbereich und eine standardisierte Bastel- sowie Spielsituation ausgelegt sind, tauchten einige Schwierigkeiten und Unklarheiten in der Übertragung auf andere Situationen auf. Deshalb konnten in der Untersuchung nur ausreichend große bis mittelmäßige Reliabilitäten erzielt werden. Es ist daher notwendig das Manual zu überarbeiten und auf die neuen Situationen und die jüngere Altersgruppe auszulegen. Die BeurteilerInnen müssen zukünftig auf die neuen Situationen geschult werden, denn nur so kann eine reliable Beurteilung gewährleistet werden.
Abstract
(Englisch)
This research study tests the applicability of INTAKT (Hirschmann, Aigner, Deimann & Kastner-Koller, 2013), an instrument for assessing the quality of mother-child interactions, to clinical situations. In the course of cooperation with ‘Säuglingspsychosomatik’ of Wilhelminenspital in Vienna, recorded interaction-sequences of mother-child dyads were provided. Two independent observers assessed those sequences with INTAKT and the inter-rater agreement for every single scale (Maternal Sensitivity, Feedback, Joint Attention) was calculated, in order to obtain the reliability for the instrument. For the observer-training, videos with play- and handicraft-context were used. What has to be highlighted is that all children in the training videos were between 3 and 6 years old, in contrast to the participants of the study, who were between 14 and 41 months of age. The interactions of the study took place in different situations, which can be categorized in food-, care- and play-situations. Finally interactions between mother and child were not standardized, nor were there any instructions or materials used. This study is retrospective, because the mother-child interactions were already recorded. An inter-rater reliability of ricc = .361 could be found for Maternal Sensitivity. 56% of the time the two raters achieved a perfect agreement or rather an agreement with a difference of one point on scale. The highest observer agreement turned out to be 70% (with a tolerance of one point on scale) for play-situations. The agreement for food- and care-situations laid around 50% A value of κ = .45 could be calculated for Feedback, which represents an average inter-rater reliability. The observer agreement turned out to be 64%. The highest score could be reached for play-context (κ = .50), situations with food- and care-topics only achieved an inter-rater reliability of κ = .31. According to the order of the comparison of the raters, moderate (κ = .48) and fair (κ = .40) Kappa-values were calculated for Joint Attention. The inter-rater reliability for play-context was identified as substantial and moderate (κ = .65 and κ = .53). For care-situations a moderate (κ = .48 and κ = .44) reliability could be found. The lowest agreement was identified with κ = .38 and κ = .32 for videos with food-context. The described instrument was designed for an older age-group and a standardized play- and handicraft-situation. That’s the reason why there were difficulties and uncertainties in the adaption to new situations and a younger age-group. Furthermore only sufficient or mediate inter-rater reliabilities could be identified. As a result it is necessary to rework and expand the manual. Prospectively the observers must be trained and instructed to these new situations and to the younger age-group, in order to achieve reliable evaluations.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
INTAKT mother-child-interaction reliability-analysis clinical applicability
Schlagwörter
(Deutsch)
INTAKT Mutter-Kind-Interaktion Reliabilitätsanalyse klinische Anwendbarkeit
Autor*innen
Alexandra Gogl
Haupttitel (Deutsch)
Anwendbarkeit des Beobachtungsverfahrens INTAKT auf den Altersbereich der 1- bis 3-Jährigen im klinischen Setting
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Reliabilitätsanalyse
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
113 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Pia Deimann
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.08 Psychologische Diagnostik ,
77 Psychologie > 77.55 Kinderpsychologie ,
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion, Soziale Beziehungen
AC Nummer
AC12733314
Utheses ID
35049
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1