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La dominancia lingüística en el léxico: un estudio sobre niños bilingües (alemán/español) en la etapa preescolar
Hannah Iwancsich
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Romanistik
Betreuer*in
Elissa Pustka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.39800
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29899.10582.109562-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema Sprachdominanz und somit einen Forschungsgegenstand, der seit Ende der fünfziger Jahre im Gebiet der Mehrsprachigkeitsforschung Erwähnung findet. Ausgehend von der Annahme, dass sich die Sprachkenntnisse einer mehr- bzw. zweisprachigen Person nicht in beiden Sprachen gleich schnell entwickeln und somit eine besser beherrscht wird als die andere, beschäftigt sich die Sprachdominanzforschung mit verschiedenen Aspekten des simultanen Erwerbs zweier Sprachen und des Miteinanders einer starken und einer schwachen Sprache (vgl. Müller et al. 2011: 65-66). Ziel der vorliegenden Studie war es, die Sprachdominanz zweisprachiger Kindergartenkinder, die mit der deutschen und der spanischen Sprache aufwachsen, zu untersuchen und zu diesem Zweck habe ich das Lexikon der teilnehmenden Kinder in beiden Sprachen miteinander verglichen. Die Fokussierung auf das Lexikon erlaubte es mir, einer weiteren Forschungsfrage nachzugehen, nämlich jener nach einer kulturspezifischen Prägung ebendieses. Da die StudienteilnehmerInnen nicht nur in Kontakt mit zwei Sprachen, sondern auch zwei Kulturen aufwachsen, und die Verbindung zwischen Sprache und Kultur unumstritten ist (vgl. Hu 2007: 8), habe ich im Zuge dieser Arbeit erforscht, ob sich eine kulturspezifische Prägung des Lexikons feststellen lässt und bilinguale SprecherInnen somit bestimmte Lexeme mehr mit einer ihrer beiden Kulturen und Sprachen verbinden als mit der anderen. Um meine Forschungsfragen beantworten zu können, bedurfte es einerseits einer intensiven Sichtung fachspezifischer Literatur, die im theoretischen Teil der vorliegenden Arbeit aufgearbeitet ist, und andererseits der Durchführung einer Studie, deren Konzeption, Design, Ablauf und Ergebnis im praktischen Teil skizziert wurden. Der theoretische Teil beginnt mit einem Kapitel über den Bilingualismus, in dessen großes Forschungsgebiet auch das Thema dieser Arbeit fällt. Darin habe ich die Verwendung dieses Begriffes in der Arbeit geklärt, bin auf verschiedene Arten von Bilingualismus und einige Theorien bezüglich des simultanen Erwerbs zweier Sprachen eingegangen und habe mich abschließend mit dem für die Auswertung der Ergebnisse dieser Studie sehr wichtigen Thema der Sprachmischungen auseinandergesetzt. Im darauffolgenden Kapitel habe ich das Phänomen der Sprachdominanz thematisiert, verschiedene Kriterien vorgestellt, die im Laufe der Jahre verwendet wurden, um die Dominanz einer Sprache festzustellen und deren Nutzen im Allgemeinen, besonders jedoch für die vorliegende Studie, analysiert. Außerdem habe ich für die Studie relevante Faktoren, die die Sprachdominanz beeinflussen (Gesellschaft, Familie, Kindergarten) thematisiert, die vor allem bei der Interpretation der Ergebnisse in der qualitativen Analyse zur Sprachdominanz der einzelnen StudienteilnehmerInnen eine wichtige Rolle spielen. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Phasen der Aneignung des Lexikons und dessen Bedeutung. Dabei bin ich auf Aspekte der Semantik eingegangen und habe mich auf die sogenannte Prototypentheorie bezogen, die mir sowohl bei der quantitativen als auch der qualitativen Analyse der Ergebnisse als wichtige Grundlage diente, da sie erklärt, wie Kinder die Bedeutung von Lexemen lernen (vgl. dazu Aitchison 1997: 229-232). Auch im fünften Kapitel habe ich mich mit dem Lexikon beschäftigt, die Verbindung zwischen Sprache und Kultur thematisiert und mich dabei vor allem auf die Frage nach der kulturspezifischen Prägung des Lexikons bezogen, um Erkenntnisse darüber zu erlangen, ob sich die Verbindung bestimmter Lexeme mit einer der beiden Kulturen in den Sprachkenntnissen, beziehungsweise im Sprachgebrauch der bilingualen Kinder widerspiegelt. Der anschließende praktische Teil der Arbeit beginnt mit einer Übersicht über meine Forschungsfragen und Hypothesen, die gleichzeitig als Überleitung vom theoretischen zum praktischen Teil der Arbeit zu verstehen ist. Im siebten Kapitel habe ich die für die vorliegende Studie gewählte Methode erläutert. Hierbei habe ich zuerst einen Überblick über das Design der Studie gegeben, was ich auch an dieser Stelle zusammenfassend tun möchte: Um meine Forschungsfragen beantworten zu können, wollte ich eine Studie mit in den Sprachen Spanisch und Deutsch zweisprachigen Kindergartenkindern im Alter von drei bis sechs Jahren machen und ihr Lexikon in beiden Sprachen untersuchen. Dazu wählte ich sechzig Stimuli aus, die mir die teilnehmenden Kinder einmal auf Deutsch und einmal auf Spanisch benennen sollten. Die Stimuli wählte ich aus den Themengebieten Essen/Nahrungsmittel und Körper und zeigte den Kindern in zwei Durchgängen (einmal mit Deutsch und einmal mit Spanisch als Diskurssprache) Kärtchen, auf denen die Stimuli abgebildet waren. Die Kinder sollten den abgebildeten Gegenstand benennen. Die Wahl der Stimuli lässt sich mit dem Forschungsinteresse bezüglich der kulturspezifischen Prägung des Lexikons erklären: Da vor allem das Thema Essen sehr stark kulturell geprägt ist (vgl. Harding-Esch/Riley 2007: 45), wählte ich fünfzehn Stimuli, die meines Erachtens nach typisch österreichisch sind (z.B.: Schnitzel) und somit meiner Hypothese entsprechend nicht nur mit der österreichischen Kultur, sondern auch mit der deutschen Sprache in Verbindung gebracht werden, und fünfzehn Stimuli, die typisch für die spanischsprachige Welt sind (z.B.: Avocado) und somit eher mit dieser Sprache assoziiert werden. Fünfzehn weitere Stimuli aus dem Themengebiet Essen/Nahrungsmittel wählte ich als universell (z.B.: Reis), sie sollten für keine der beiden Kulturen und Sprachen typischer sein. Auch die fünfzehn Stimuli aus dem Themenbereich Körper gehörten zu den universellen Stimuli und sollten als Vokabel, die bereits früh erworben werden (vgl. Reich 2009: 17), helfen, die Sprachdominanz der teilnehmenden Kinder zu bestimmen. Mithilfe von Handpuppen – einer deutsch- und einer spanischsprachigen – wurden den Kindern also in zwei Durchgängen die sechzig Stimuli gezeigt und deren Reaktionen und Antworten auf Tonband aufgenommen. Die bisher genannten Aspekte, wie die teilnehmenden bilingualen Kindergärten, die Wahl der Stimuli und die Durchführung der Interviews wurden im siebten Kapitel thematisiert. Außerdem habe ich Zweck und Ergebnisse der Vorstudie, die Konzeption des Elternfragebogens, der wichtige Informationen über die Sprachkenntnisse und das sprachliche Umfeld der Kinder lieferte, und die Evaluierungsmethode, also die Einteilung der Antworten in verschiedene Kategorien, erläutert. Das Methodenkapitel endet mit einer Reflexion über die gewählte Methode, in der ich mich vor allem auf aufgetretene Schwierigkeiten bezogen habe. Im Anschluss daran folgt das größte Kapitel der Arbeit, in dem ich alle Resultate zusammengefasst, mithilfe von Diagrammen grafisch dargestellt, analysiert und interpretiert habe. Dabei habe ich mich – wie bereits erwähnt – sowohl für eine quantitative als auch eine qualitative Analyse entschieden. Bei Ersterer liegt der Fokus auf den Ergebnissen der einzelnen Stimuli; interessant für meine Frage nach der kulturspezifischen Prägung des Lexikons waren hier vor allem die Resultate der für eine Kultur typischen Stimuli. Im Zuge der Analyse habe ich verglichen, in welcher Sprache der Stimulus öfter gekannt und richtig benannt wurde und wie oft er zu einem Wechsel der Diskurssprache oder zu code-switching geführt hat, um daraus Schlüsse über seine Verbindung mit einer der beiden Kulturen zu ziehen. In der qualitativen Analyse stand die Frage nach der Sprachdominanz der teilnehmenden Kinder im Mittelpunkt. In Unterkapiteln habe ich zwischen Kindern, deren dominante Sprache das Deutsche ist, Kindern mit Spanisch als dominanter Sprache und balanciert bilingualen Kindern unterschieden und die Ergebnisse jedes Teilnehmers/jeder Teilnehmerin einzeln analysiert. Im Zuge dessen habe ich versucht, individuelle Gründe für die Sprachdominanz eines jeden Teilnehmers/einer jeden Teilnehmerin zu finden und dabei mithilfe des Elternfragebogens Bezug auf die Informationen über die Sprachkenntnisse und -gewohnheiten und das sprachliche Umfeld des Kindes genommen. Laut meinen Ergebnissen sind vier der elf TeilnehmerInnen in Deutsch dominant, vier balanciert bilingual und zwei weisen eine Dominanz im Spanischen auf. Über die Sprachdominanz eines Kindes konnte ich keine Aussagen treffen, da wir das Interview nur mit Spanisch als Diskurssprache durchführen konnten. Den Abschluss des achten Kapitels bildet eine kurze Zusammenfassung, in der ich die Ergebnisse zur Sprachdominanz der TeilnehmerInnen in einer Tabelle dargestellt habe und noch einmal Bezug auf jene Faktoren genommen habe, die die Sprachdominanz der Kinder beeinflussen. Im abschließenden neunten Kapitel habe ich mich erneut auf meine Forschungsfragen und Hypothesen bezogen und die durch die vorliegende Studie gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst. Außerdem habe ich auf aufgetretene Schwierigkeiten hingewiesen und im Zuge dessen Möglichkeiten für zukünftige Forschungsarbeiten aufgezeigt. Zusammenfassend muss man sagen, dass sich die Frage nach der kulturspezifischen Prägung des Lexikons nicht eindeutig beantworten lässt. Während vor allem die Ergebnisse der typisch österreichischen Stimuli in der quantitativen Analyse entsprechend meiner Hypothese darauf hindeuten, dass bilinguale SprecherInnen bestimmte Lexeme mit einer ihrer Kulturen und Sprachen mehr in Verbindung bringen, lässt die Analyse der für die spanischsprachige Welt typischen Stimuli diesen Schluss nicht zu. Einer der Gründe für dieses nicht eindeutige Ergebnis könnten die unterschiedlichen spanischsprachigen Kulturen der teilnehmenden Kinder sein. Da ihre „zweite Heimat“ sich aus sechs verschiedenen spanischsprachigen Ländern zusammensetzt und die Kulturen dieser Länder unterschiedlich sind, konnten die für die spanischsprachige Welt typischen Stimuli nicht für all diese Kulturen passend gewählt werden. Die Frage nach der Sprachdominanz der teilnehmenden Kinder hat interessante Ergebnisse geliefert und vor allem gezeigt, dass eine Vielzahl an Faktoren, wie die Umgebungssprache oder der Gebrauch der Sprachen in der Familie, die Sprachkenntnisse und die sprachliche Entwicklung zweisprachiger Kinder beeinflussen und sich somit in deren Lexikon widerspiegeln.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sprachdominanz Bilingualismus simultaner Erwerb zweier Erstsprachen kulturspezifische Prägung des Lexikons
Autor*innen
Hannah Iwancsich
Haupttitel (Spanisch)
La dominancia lingüística en el léxico: un estudio sobre niños bilingües (alemán/español) en la etapa preescolar
Paralleltitel (Deutsch)
Sprachdominanz: eine Studie zum Lexikon zweisprachiger Kindergartenkinder (Deutsch/Spanisch)
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
136 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Spanisch
Beurteiler*in
Elissa Pustka
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.31 Spracherwerb
AC Nummer
AC13002512
Utheses ID
35253
Studienkennzahl
UA | 066 | 149 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1