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Translation im Dritten Reich
eine translationssoziologische Analyse am Beispiel übersetzter Belletristik im Lichte nationalsozialistischer Sprach-, Translations- und Literaturpolitik
Maria Cecilia Radwanski
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Übersetzen Italienisch Polnisch
Betreuer*in
Larisa Schippel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.39802
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30258.36344.745462-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In vorliegender Arbeit wird das Thema der Literaturübersetzung im Dritten Reich behandelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Genre Belletristik. Im Rahmen der Arbeit wird ermittelt, inwieweit sich die nationalsozialistische Literaturpolitik auf die Übersetzungslandschaft des deutschen Buchmarktes in der Zeit von 1933 bis 1945 ausgewirkt hat. Um der Thematik näher auf den Grund zu gehen wurde eine Analyse durchgeführt, mit dem Ziel, die Übersetzungstendenzen im Dritten Reich vorerst quantitativ zu ermitteln. Als Quelle dienten dabei die Bestände der Deutschen Nationalbibliothek (DNB). Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die meistpublizierten belletristischen Texte Romane, Trivialliteratur und Biographien umfassten. In Bezug auf die meistübersetzten Ausgangssprachen lassen sich Englisch, skandinavische Sprachen in ihrer Gesamtheit und Französisch nennen. Auch Russisch, Italienisch und Flämisch spielen in der nationalsozialistischen Literatur- und Translationspolitik eine bedeutende Rolle. In Hinblick auf ein besseres Verständnis der Analyse wurden der geschichtliche, literatur- sowie der sprachpolitische Hintergrund näher beleuchtet. Erst dargelegte Fakten, Ereignisse und dazugehörende Jahreszahlen ermöglichen es, die Ergebnisse des Analysegegenstandes zu begründen und nachzuvollziehen. So ergibt sich schließlich ein Bild von Leser_innenbedürfnissen, Literaturtendenzen und der sich daraus ergebenden Situation auf translationspolitischer Bühne. Diese Erkenntnisse erlauben es, schlussfolgernd festzustellen, dass auf Translation im Dritten Reich bezogen von „Eigenübersetzung“ die Rede sein kann, wobei diese hier nicht gänzlich mit dem Begriff der „Selbstübersetzung“ gleichzusetzen ist. In dargelegter These wird nicht davon ausgegangen, dass der Autor eines gegebenen Originals auch gleichzeitig die Übersetzung desselbigen anfertigt. Vielmehr kommt es hier zu einer Distanzierung von der Textebene und wird dem NS-Staat die Funktion des Autors und gleichzeitigem Übersetzers verliehen. Somit kann von Eigenübersetzung im Sinne von Translation vom NS-Staat für den NS-Staat gesprochen werden. Dies eröffnet wiederum die Frage nach der Machtstellung der übersetzenden Individuen. Inwieweit man letzteren eine Machtfunktion zuschreiben kann, kann nicht zuletzt durch Prunčs Skopostypologie der Nulltranslation ermittelt werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Translation im Dritten Reich nationalsozialistische Literaturpolitik Belletristik translationssoziologische Analyse
Autor*innen
Maria Cecilia Radwanski
Haupttitel (Deutsch)
Translation im Dritten Reich
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine translationssoziologische Analyse am Beispiel übersetzter Belletristik im Lichte nationalsozialistischer Sprach-, Translations- und Literaturpolitik
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
118 Seiten : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Larisa Schippel
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.22 Sprachlenkung, Sprachpolitik
AC Nummer
AC13230691
Utheses ID
35255
Studienkennzahl
UA | 060 | 348 | 375 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1