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Differenzierungen von Musizieren und Singen
(Österreich 1918-1938)
Georg Schinko
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Geschichte)
Betreuer*innen
Josef Ehmer ,
Sigrid Wadauer
DOI
10.25365/thesis.39886
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29772.04502.433863-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Untersuchung behandelt Differenzierungen und Hierarchisierungen von Musizieren und Singen zwischen 1918 und 1938 in Österreich. Im Zentrum steht die Frage, wie und nach welchen Kategorisierungen Musizieren jeweils als unterschiedliche Form von Arbeit (Berufsarbeit, Erwerbsarbeit, Lohnarbeit etc.) oder auch als Nicht-Arbeit praktiziert und behandelt wurde. Die Differenzierungen und Hierarchisierungen von Musizieren werden als vorläufige Ergebnisse in einem kontinuierlichen Konflikt zwischen Akteuren um die Durchsetzung des von ihnen bevorzugten bzw. praktizierten Musizierens als legitim betrachtet. Stellungnahmen und Praktiken unterschiedlicher Akteure wie Verwaltungsbehörden, Gesetzgeber oder Interessensvertretungen von Musizierenden werden als Quellen für die Darstellung der vorläufig wichtigsten Differenzierungen verwendet. Hauptstück der Arbeit ist ein systematischer Vergleich von 49 lebensgeschichtlichen Erzählungen von Musizierenden. Unter Verwendung der Technik der multiplen Korrespondenzanalyse werden sowohl zentrale Referenzen (Institutionen) des Musizierens wie auch die wichtigsten Orientierungen, die sich auf unterschiedliche Weise auf diese Referenzen beziehen, beschrieben. Ergebnis des Vergleichs ist eine Struktur der Gebrauchsweisen des Musizierens. Hohe Kunst und Beruf waren die wichtigsten Referenzen, auf die sich Musizieren (positiv oder negativ) beziehen musste. Die dominante Orientierung, die sich sowohl positiv auf Kunst als auch auf Beruf bezog, war das ernsthafte Studium der Musik. In dieser Orientierung wurde das eigene Leben – so der Anspruch – der musikalischen Entwicklung gewidmet. In starkem Gegensatz dazu stand das Musizieren als Gelegenheit, wie es etwa von Land- und VolksmusikerInnen praktiziert wurde. Die Verwendung dieses Modells trägt zu einem neuen Verständnis von Phänomenen des Musizierens – wie der Musikerverordnung von 1934 oder der fortschreitenden Mechanisierung von Musik – bei und ermöglicht deren Neuinterpretation.
Abstract
(Englisch)
The present study concerns itself with differentiations and the making of hierarchies of music-making and singing between 1918 and 1938 in Austria. Its central question is how and by the use of which categorizations music-making was practiced and treated as different forms of work (occupation, gainful employment, wage labour etc.) or non-work. The differentiations and hierarchies of music-making are considered as provisional results of a continuous struggle between actors trying to assert music-making favored or practiced by them as legitimate. Statements and practices of various actors such as administrative authorities, legislative authorities or special interests groups are used as sources for a preliminary description of the most important differentiations. The main part of the study is a systematical comparison of 49 life writings by musicians. By using the technique of multiple correspondence analysis, central references (institutions) of music-making as well as the most important orientations referring to these references in different ways are described. The result of the comparison is a structure of usages of music-making. High art and occupation were the most important references to which music-making had to refer to (negatively or positively). The dominant orientation referring positively to art as well as occupation was the serious study of music. Within that orientation, one’s life – so it was claimed – was dedicated to the development of one’s musical skills. On the other hand, making music as an opportunity – as it was practiced by many musicians in the countryside – stood in strong opposition to the serious study of music. Using this model leads to a new understanding of phenomena of music-making such as the musicians’ decree of 1934 or the advancing mechanization of music and enables their reinterpretation.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Work Labour History 1918-1938 Singing Music-making Music Autobiography Life writing Social space
Schlagwörter
(Deutsch)
Arbeit Geschichte 1918-1938 Singen Musizieren Musik Autobiographie Sozialer Raum
Autor*innen
Georg Schinko
Haupttitel (Deutsch)
Differenzierungen von Musizieren und Singen
Hauptuntertitel (Deutsch)
(Österreich 1918-1938)
Paralleltitel (Englisch)
Differentiations of music-making and singing
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
VI, 342 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Andreas Gebesmair ,
Kaspar Maase
AC Nummer
AC13015748
Utheses ID
35335
Studienkennzahl
UA | 792 | 312 | |
