Detailansicht
Die Selbstwirksamkeitserwartung von Opioidabhängigen
Barbara Peitl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
DOI
10.25365/thesis.39986
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29430.48265.482555-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zielsetzung: Das Hauptziel dieser Studie war zu erkunden, ob und inwieweit bestimmte psychometrische Verfahren zur Vorhersage der künftigen Rückfälligkeit substituierter Opioidabhängiger eingesetzt werden können. Zu diesem Zwecke wurden die prognostische und die relative Validität zweier Messinstrumente zur Erfassung der Abstinenz-Selbstwirksamkeitserwartung (ASW) und der generellen Selbstwirksamkeitserwartung (GSW) überprüft. Die Identifizierung bedeutsamer Determinanten für die zwei Dimensionen der Selbstwirksamkeitserwartung (ASW und GSW), für die künftige Rückfallwahrscheinlichkeit sowie für die gesundheitsbezogene Lebensqualität dieser Population stellte eine weitere Zielsetzung dar. Ergänzend sollte der Zusammenhang zwischen der ASW und der GSW beleuchtet werden. Methode: Die Gesamtstichprobe umfasste 48 Opioidabhängige, die mittels retardierter Morphine substituiert waren. Die Stichprobenrekrutierung erfolgte in einer ambulanten Therapieeinrichtung (Verein P.A.S.S.). Sämtliche Daten wurden zu insgesamt zwei Zeitpunkten erhoben. Den Teilnehmern wurde zum ersten Untersuchungszeitpunkt folgende Fragebögen vorgegeben: die Skala zur Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE), die deutsche Übersetzung des Drug-Taking Confidence Questionnaire (DTCQ-8), der Fragebogen zum Gesundheitszustand (SF-36), das Beck-Depressions-Inventar (BDI) und das State-Trait-Angstinventar (STAI). Im Rahmen des zweiten Testtermins, der zwei bis drei Monate später stattfand, wurde die Rückfallwahrscheinlichkeit der Probanden durch deren behandelnde Psychotherapeuten mittels visueller Analogskala ermittelt. Ergebnisse: Insgesamt zeigten sich die Verfahren DTCQ-8 und SWE aufgrund der nicht gegebenen relativen und prognostischen Validität zur Vorhersage der Rückfallwahrscheinlichkeit als nicht geeignet. Die ASW und die GSW standen in einem signifikant positiven, aber nur schwachen Zusammenhang zueinander. Hinsichtlich der geprüften Determinanten fungierte der Schweregrad der Depressivität als signifikanter Prädiktor sowohl für die ASW als auch für die GSW, wobei eine klinisch relevante Depressivität (hohe Werte im BDI) mit signifikant niedrigen Ausprägungen dieser Selbstwirksamkeitserwartungsdimensionen einherging. Die Länge der Inanspruchnahme der jeweiligen Behandlungsmodalitäten (Substitutions- und psychotherapeutischen Behandlung) sagte die künftige Rückfallwahrscheinlichkeit am besten vorher. Wurden die Probanden über einen längeren Zeitraum hinweg pharmakologisch und psychotherapeutisch behandelt, war die geschätzte Wahrscheinlichkeit für einen späteren Rückfall signifikant niedriger. Als Indikatoren der gesundheitsbezogenen Lebensqualität erwiesen sich die Ängstlichkeit und die Depressivität für die Dimension der psychischen Gesundheit sowie die Depressivität für die Dimension der körperlichen Gesundheit als geeignete Prädiktoren. Schlussfolgerung: Die Resultate der vorliegenden Arbeit lassen den Schluss zu, dass die Selbstwirksamkeitserwartungsdimensionen ASW und GSW als zwei eigenständige Konstrukte betrachtet werden können, die es erforderlich machen, sie separat zu untersuchen. Auch unterstreichen die Befunde die Relevanz der multidisziplinären Behandlung von Opioidabhängigkeit und zeigen auf, dass eine Langzeitbehandlung erfolgsversprechend ist. Den Ergebnissen entsprechend kann dem Merkmal Depressivität in dieser klinischen Population ein hohes Einflusspotential zugeschrieben werden. Somit empfiehlt sich ein gezieltes Eingehen auf die psychische Komorbidität im Rahmen der Behandlung von opioidabhängigen Personen. Abschließend kann der Einsatz der Fragebögen SWE und DTCQ-8 aufgrund der vorliegenden Resultate dieser Studie nicht zur Einschätzung des zukünftigen Behandlungserfolgs substituierter Opioidabhängiger empfohlen werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Opioidabhängigkeit Selbstwirksamkeitserwartung
Autor*innen
Barbara Peitl
Haupttitel (Deutsch)
Die Selbstwirksamkeitserwartung von Opioidabhängigen
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
179 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie ,
77 Psychologie > 77.93 Angewandte Psychologie
AC Nummer
AC13005424
Utheses ID
35428
Studienkennzahl
UA | 298 | | |