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Die differenzielle Besteuerung von selbständigen und nichtselbständigen Sportlern
Franz Josef Zeiler
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Sabine Kirchmayr-Schliesselberger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40024
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29176.31605.759563-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
„Die Regeln sind für alle gleich!“ Dieser Ausspruch stellt eine im Sport vielbemühte Floskel dar und vermag auf einige Bereiche des Sports Anwendung zu finden. Jedoch ist der damit verbundene Grundsatz der Gleichbehandlung der Athleten im Berufssport der Steuerpolitik oftmals fremd. Der Berufssport stellt seit jeher eine bedeutende und vielgeachtete Disziplin in der Gesellschaft dar. Der Bewunderung von Spitzensportlern sind keine nationalen Grenzen gesetzt, vielmehr ist dieses Phänomen in einem internationalen Kontext zu sehen. Es finden gleichsam Auslandsauftritte österreichischer Skifahrer, wie Höchstleistungen eines brasilianischen Fußballspielers in der österreichischen Bundesliga statt. Der österreichische Durchschnittsbürger hat sich sowohl bereits als eloquenter „Teamchef“ des österreichischen Fußballnationalteams versucht als auch die Rolle des sachlich fundierten „Analytikers“ beim Ausfall eines österreichischen Skifahrers während der olympischen Winterspiele eingenommen. All dies zeugt von einem ungebrochenen Interesse und einem hohen Identifikationswert mit dem österreichischen Spitzensport. Berufssportler sind des Öfteren imstande die gesamte Nation in einen hochjubelnd jauchzenden Zustand sowie gleichfalls in einen Augenblick der tiefen Enttäuschung zu versetzen. Bei einer Gegenüberstellung mit dem internationalen, insbesondere dem europäischen, Sportlermarkt ist evident, dass den ertragsteuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Tätigkeitsstaats des Sportlers maßgebende Bedeutung zukommt. Der Wettbewerb im internationalen Sportlermarkt ist erheblich gestiegen. Die Spitzensportler loten neben der sportlichen Attraktivität sowie den familiären Umständen ebenso die Verdienstmöglichkeiten aus. Hierbei ist ein großes Augenmerk auf die nationalen Steuergesetze, die die Gehälter massiv regulieren können, zu legen. In Ländern mit einer hohen Abgabenquote wird es für die Arbeitgeber von Berufssportlern immer schwieriger, finanziell adäquate Angebote im Vergleich zu Niedrigsteuerländern zu unterbreiten. Das österreichische Steuerrecht trifft eine maßgebliche Unterscheidung zwischen überwiegend im Ausland tätigen Einzelsportlern und Mannschaftssportlern. Während ein Berufsfußballspieler, repräsentativ für das Gros der Mannschaftssportler, bei der Besteuerung seines Einkommens überwiegend mit den Regelungen des EStG sein Auslangen finden muss, kommt ein unbeschränkt steuerpflichtiger Einzelsportler, der seine überwiegenden Wettkämpfe im Ausland absolviert, in den Genuss der Sportlerpauschalierungsverordnung. Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass beim Einzelsportler lediglich 33% seiner gesamten Werbeeinkünfte als Bemessungsgrundlage herangezogen werden. Demgegenüber unterliegt der Berufsfußballspieler mit seinen gesamten Werbeeinkünften der schlichten progressiven Besteuerung und fällt damit zu einem überwiegenden Teil in den Anwendungsbereich des fünfzigprozentigen Spitzensteuersatzes. Dies birgt nicht nur eine ungerechtfertigte Differenzierung sondern auch eine essenzielle finanzielle Schlechterstellung des Mannschaftssportlers. Der eingangs zitierte Ausspruch „Die Regeln sind für alle gleich!“ erscheint in steuerrechtlicher Hinsicht verfehlt. Zu differenziell sind die Abgabenbestimmungen im Bereich der Einkommensteuer innerhalb einiger Gruppierungen von Spitzensportlern. Die Dissertation nimmt sich zum Anlass, eine umfassende Behandlung der ertragsteuerlichen Aspekte des Berufssportlers darzustellen, um insbesondere der Frage nachzugehen, welche steuerpflichtigen Einkunftsarten ein Athlet auf dem globalisierten Markt erzielen kann. Bezüge aus internationalen Bewerben, Einberufungen zur Nationalmannschaft und verschiedensten Werbeleistungen sowie die mannigfaltige Zusammensetzung des Gehalts werden kritisch auf deren steuerrechtliche Relevanz untersucht. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf die Unterscheidung von nichtselbständigen und selbständigen Einkünften, vor allem auf jene aus der Unterhaltung eines Gewerbebetriebs, und deren Ermittlung gerichtet sowie eine Kategorisierung vorgenommen. Diese praxisrelevanten Ansatzpunkte sollen in einem Bereich, der mit Unsicherheit und fehlender Systematik versehen ist, zu einer Bereicherung und Klarstellung der steuerrechtlichen Vorgänge im österreichischen Berufssport beitragen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Taxation sportspersons Taxation athletes
Schlagwörter
(Deutsch)
Besteuerung Sportler Sportlerpauschalierungsverordnung Pauschale Reiseaufwandsentschädigung Pauschalierungen Beschränkte Steuerpflicht Sportler Sportler im internationalen Abkommensrecht
Autor*innen
Franz Josef Zeiler
Haupttitel (Deutsch)
Die differenzielle Besteuerung von selbständigen und nichtselbständigen Sportlern
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
296 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Michael Tanzer ,
Klaus Hirschler
Klassifikationen
76 Sport > 76.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
86 Recht > 86.73 Steuerrecht
AC Nummer
AC13060976
Utheses ID
35454
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
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