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Welche Erfahrungen machen Schüler und Schülerinnen beim Forschenden Lernen?
Daniela Hönigsperger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Chemie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Psychologie und Philosophie UF Chemie
Betreuer*in
Anja Lembens
DOI
10.25365/thesis.40199
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29930.11283.469565-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im der vorliegenden Diplomarbeit wird folgender Fragestellung nachgegangen: Über welche Erfahrungen berichten Schülerinnen und Schüler, die erstmals eine dreistündige Unterrichtseinheit mit dem Ansatz des Forschenden Lernens (Thema Säuren, Basen und Indikatoren) durchgeführt haben? Werden die in der Literatur genannten Vorzüge dieses Unterrichtsansatzes im Hinblick auf die aktive Einbindung von unterschiedlichen Schülerinnen und Schülern bestätigt?
Forschendes Lernen, im Englischen auch Inquiry-based Learning genannt, stellt einen innovativen Unterrichtsansatz dar (Blanchard et al., 2010). Das aktive Tun der SchülerInnen beim Erarbeiten von Fragestellungen, Planen von Untersuchungen und Interpretieren von Daten steht dabei im Fokus. Abrams et al. (2008) definieren Forschendes Lernen als eine Methode zur aktiven Aneignung von Weltverstehen: „The idea of students ‘doing’ science to learn about the world” (S.xvi). Der Ansatz des Forschenden Lernens ist weitreichend und sehr vielfältig im Unterricht einsetzbar, auch und besonders bei der Umsetzung von Laborunterricht im Fach Chemie. Bislang bedeutete Laborunterricht im Fach Chemie in Schulen oft, eine Art „Kochrezept“ schrittweise zu befolgen und am Ende das richtige Produkt zu erhalten (Hofstein & Mamlock-Naaman, 2008). Es ging dabei um manuelle Fertigkeiten und um die exakte Befolgung der Anleitung, SchülerInnen wurde dabei kaum die Möglichkeit geboten, autonom Entscheidungen zu treffen und selbstständig Fragestellungen nachzugehen.
Ein zentraler Aspekt in dieser Diplomarbeit ist es, die Möglichkeiten zu beschreiben und zu analysieren, die das Forschende Lernen für unterschiedliche SchülerInnengruppen bringen kann. Die zunehmende Vielfalt an Individualitäten und Lernvoraussetzungen von SchülerInnen wird von LehrerInnen häufig als Problem wahrgenommen (Abels & Markic, 2013). Forschendes Lernen könnte ein Weg dazu sein, die Unterschiede zwischen SchülerInnen positiv aufzunehmen und im Unterricht produktiv wirksam werden zu lassen (Puddu & Koliander, 2013). Die Vielfältigkeit der SchülerInnen sollte willkommen sein, egal ob es dabei um Geschlecht, verschiedene Muttersprachen oder auch Hochbegabung geht (Resch, 2014).
Um die Erfahrungen der SchülerInnen im Zusammenhang mit dem Forschenden Lernens zu erheben, wurden leitfadengestützte Interviews mit ausgewählten sechs SchülerInnen, jeweils drei pro Klasse, durchgeführt (Bogner et al., 2009). Dazu wurde die exakt selbe Unterrichtsplanung an zwei sehr unterschiedlichen Schulen (ein niederösterreichisches Gymnasium und eine Wiener Handelsakademie), in jeweils einer Klasse, durchgeführt. Diese beiden Klassen unterschieden sich in der Diverstität ihrer SchülerInnen. Während die Klasse des niederösterreichischen Gymnasiums sehr homogen im Bezug auf Alter, Herkunft und Muttersprache war, war die Diversität in diesen Punkten in der Wiener Handelsakademie sehr groß. Um sowohl Aspekte der Diversität als auch die Erfahrung mit der Unterrichtseinheit erheben zu können, wurde ein Interviewleitfaden entwickelt, der einerseits Aspekte der Diversität der SchülerInnen erfassen sollte und andererseits Fragen zum Erleben des konkreten Unterricht beinhaltete. Außerdem wurde ein Fragebogen verwendet, der dabei helfen sollte, sechs SchülerInnen, auf Grund von Besonderheiten bei der Beantwortung, für das anschließende vertiefende Interview auszuwählen. Zwei der SchülerInnen wurden ausgewählt, da sie im Unterricht besonders positiv oder negativ aufgefallen sind. Die Interviews wurden für die Analyse transkribiert. Die Auswertung erfolgte mit qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring, 2015). Dimensionen der Diversität wurden mittels inhaltlicher Strukturierung analysiert.
Als Zusammenfassung der Ergebnisse ist zu nennen, dass die Unterschiede der Reaktion der SchülerInnen auf Forschendes Lernen zwischen der homogeneren Klasse und der diverseren Klasse nicht so groß wie erwartet waren. Alle SchülerInnen berichten im Interview, dass diese Art des Unterrichts für sie besser geeignet ist als andere Formen von Unterricht. Es sind die einzelnen SchülerInnen, die sich individuell in Bezug auf den Lernertrag, das Lerntempo und die Motivation unterscheiden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Forschendes Lernen Chemie Naturwissenschaften Chemieunterricht Experimente Erfahrungen von SchülerInnen
Autor*innen
Daniela Hönigsperger
Haupttitel (Deutsch)
Welche Erfahrungen machen Schüler und Schülerinnen beim Forschenden Lernen?
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
162 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anja Lembens
Klassifikationen
35 Chemie > 35.07 Chemisches Labor, chemische Methoden ,
81 Bildungswesen > 81.64 Unterrichtsprozess: Sonstiges
AC Nummer
AC13117035
Utheses ID
35599
Studienkennzahl
UA | 190 | 299 | 423 |