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Improvising feelings - the feeling improviser
musikalisches Improvisieren: eine generische Einheit von Handlung, Gestalt und Wirkung
Philipp Nikolaus Roidinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Thomas Slunecko
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40243
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29278.59684.100462-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser kognitionstheoretischen Auseinandersetzung mit dem musikalischen Improvisieren werden Aspekte der prozessualen musikalischen Gestaltung (der „Erzeugung“) sowie der Expertise (der „Erzeugungskompetenz“) erforscht. Einen Schwerpunkt bildet die Untersuchung eines "embodied knowledge" in Bezug auf Kompetenzen, Kompetenzaneignung und generierende Arbeitsweisen. Es wird detailliert herausgearbeitet, wie dieses aufgebaut werden kann und wie Experten auf Basis von "soft-assembled-structures" expressiv fein-artikuliert und situativ selbstanpassend improvisieren können. Hervorgehoben wird die Bedeutung einer individuellen „Wahrnehmungs- und Erlebnisebene“ für das musikalische Improvisieren. Diesbezüglich wird dargestellt, dass eine individuell konstruierte Affektebene wesentlich in die Erarbeitung einer Expertise und auch in den Improvisationsprozess eingebunden ist und dass ein musikalisch affizierendes Wirkprinzip gleichermaßen ein Wahrnehmungsprinzip, gestalterisches Konstruktionsprinzip, Evaluationsprinzip, Kommunikationsprinzip und Motivationsprinzip beim musikalischen Improvisieren darstellt. Anzumerken ist, dass die Forschung der musikalischen Affizierbarkeit eine fundamentale und transkulturelle Bedeutung für die menschliche Beschäftigung mit Musik zwar beimisst, dieser nur im Zusammenhang mit dem musikalischen Improvisieren bis dato wenig Beachtung geschenkt hat. Diese musikalische Affizierbarkeit wird hier als essentielle Variable in der „generativen Steuerinstanz“ des Improvisierens aufbereitet. Ein Modell soll zeigen, dass musikalische Affizierungen von einem Improvisator nicht nur gezielt erzeugbar sind, sondern dass die echtzeitlich generierten musikalischen Erzeugnisse affektregulierend wirken und dadurch den Erzeugungsprozess wesentlich beeinflussen können. Improvisatoren versuchen demnach adäquat, innere (und durch Übertragung auch fremde) Erlebniszustände in Echtzeit musikalisch hervorzurufen und zu modifizieren. Es wird dargelegt, dass ein wichtiger Teil der Faszination am Improvisieren – und mitunter hohen intrinsischen Übemotivation – auf die potentiell intensiv und als lohnenswert erlebbare musikalische Affektregulierung rückführbar sein könnte. Insgesamt soll diese Arbeit neue Impulse für (empirische) Auseinandersetzungen mit dem musikalischen Improvisieren bieten, welche näher an den mentalen und affektiven Wahrnehmungsqualitäten ansetzen. Darüber hinaus können didaktische Impulse für die Improvisationspädagogik abgeleitet werden.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines different cognitive aspects in musical improvisation from a theoretical perspective. It focuses not only on the processes of real-time musical creation but also on expertise and acquiring skill. It demonstrates how an embodied knowledge-base can be constructed and how it is possible to improvise expressively, with fine-articulation and “self-adaption” and on a basis of "soft-assembled-structures". Particular emphasis is on phenomenal perception and experience in the context of musical improvisation. In this respect it is suggested that "musically-evoked affects" play a significant role as they influence the principles of musical perception, generation, evaluation, communication and also motivation. It can be noted that although improvisation research stresses the strong power of affective experiences in music consumption, so far little attention has been paid to the power of affects in regard to musical improvisation. This thesis argues that musically-evoked affects are essential “agents” in the improviser’s individual “creation system”: A developed model shows that improvisers can not only generate desired affects through specifically generated musical entities, but can also generate their music in respect to a personal mechanism of affect regulation. Thus, improvisers try to generate and modify suitable inner (and by transferring also external) affective states in real-time. I argue that a key part of the fascination for improvising music and also intrinsic motivation behind consistent practicing, can be connected to the mechanisms of affect regulation. Overall, this work aims to give new impetus to (empirical) improvisation research, by exploring the mechanisms of mental and affective perception qualities in musical improvisation. Moreover, this research provides didactic impulses, which could be transferred to the field of improvisation pedagogy.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
improvisation improvising music improvisation improvisation research embodied cognition cognition music affect musically evoked affects affect regulation embodied knowledge sensory mental imagery Jazz soft-assemby self-adaption soft-assembled-structures phenomenal perception affective perception musical perception qualia phenomenal emergence expertise knowledge-base
Schlagwörter
(Deutsch)
Improvisieren Improvisation Generierung Musik Gestaltung Kognition Embodiment Embodied Cognition Soft-assembly Expertise Affizierung Affekt Affektregulierung Knowledge-base Musikwahrnehmung Wahrnehmung phänomenale Wahrnehmung Qualia phänomenale Emergenz Sensory Mental Imagery Jazz Selbstadaption Mentales Improvisieren Musikpädagogik Improvisationspädagogik Pädagogik
Autor*innen
Philipp Nikolaus Roidinger
Haupttitel (Deutsch)
Improvising feelings - the feeling improviser
Hauptuntertitel (Deutsch)
musikalisches Improvisieren: eine generische Einheit von Handlung, Gestalt und Wirkung
Paralleltitel (Englisch)
Improvising feelings – the feeling improviser ; musical improvisation: generation, phenomenal perception and musically-evoked affects
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
214 Seiten : Diagramme, Notenbeispiele
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Slunecko
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.41 Ästhetik ,
24 Theater > 24.40 Musik: Allgemeines ,
24 Theater > 24.44 Musikpsychologie ,
77 Psychologie > 77.11 Bewusstseinspsychologie ,
77 Psychologie > 77.12 Gestaltpsychologie ,
77 Psychologie > 77.30 Allgemeine Psychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.31 Kognition ,
77 Psychologie > 77.40 Wahrnehmungspsychologie ,
77 Psychologie > 77.46 Emotion
AC Nummer
AC13001708
Utheses ID
35631
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1