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Der Einfluss lexikalischer und nichtlexikalischer Faktoren auf das Lesen bei Grundschulkindern
Stephan Hloch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Alfred Schabmann
DOI
10.25365/thesis.40267
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29631.53361.404959-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der durchgeführten Studie wurde ausgehend von den aktuellsten Überlegungen des 2-Wege-Modells des Lesens (Coltheart, 2005) der Einfluss der lexikalischen Worteigenschaft Worthäufigkeit, sowie der nichtlexikalischen (sublexikalischen) Eigenschaften Wortlänge und Wortähnlichkeit auf das Lesen untersucht. Beim 2-Wege-Modell wird angenommen, dass Lesen entweder über ein Rekodieren der einzelnen Buchstaben erfolgt (sublexikalisch) oder durch Abgleich des gesamten Wortes mit dem entsprechenden Eintrag in einem postulierten mentalen Lexikon (lexikalisch). Unbekannte Worte können nur sublexikalisch gelesen werden, bei häufige Worte dominiert der lexikalische Zugang.
Neben den Wortfaktoren wurden auch die Variablen Schulstufe (Klasse), Geschlecht und Lesekompetenz in die Untersuchung einbezogen. An der Datenerhebung haben 198 Grundschulkinder der 1. und 4.Klasse (Volksschulen in Oberösterreich) im Zeitraum Mai bis Juli 2009 teilgenommen. Alle Kinder wurden nur einmal getestet, es handelt sich also um eine Querschnittsuntersuchung. Es wurde einerseits im Gruppensetting das Salzburger Lese-Screening (SLS 1-4) von Mayringer und Wimmer (2003) durchgeführt, im Anschluss lasen die SchülerInnen im Einzelsetting ausgewählte Worte laut vor und die Latenzzeiten zwischen Darbietung der Worte und der Aussprache wurden gemessen. Außerdem wurde ein Fragebogen über Lesegewohnheiten vorgegeben.
Die erhobenen Daten wurden deskriptiv und mittels einer RM Anova statistisch ausgewertet. Dabei zeigten sich signifikante Effekte aller Hauptfaktoren (Wortlänge, Worthäufigkeit, Wortähnlichkeit), sowie einige signifikante Wechselwirkungen. Den größten Einfluss wies die Worthäufigkeit (eta²=0,264) auf. Es konnte gezeigt werden, dass der Einfluss der Worthäufigkeit bei unterdurchschnittlich gut lesenden Kindern größer war. Die Wortlänge hatte in der 1.Klasse einen größeren Einfluss als in der 4.Klasse, der Einfluss der Worthäufigkeit war in beiden Klassen gleich groß. Der lexikalische Faktor der Worthäufigkeit hatte nicht wie erwartet bei den älteren Kindern einen stärkeren Einfluss. Die Worthäufigkeit und die Wortähnlichkeit wirkten sich bei unterdurchschnittlich lesenden Kindern stärker aus als bei überdurchschnittlich gut lesenden Kindern. Aus den Daten gingen keine signifikanten Geschlechtsunterschiede hervor. Beim Leseverhalten zeigte sich, dass Kinder, die im SLS einen überdurchschnittlichen Wert erzielten, aussagten häufiger zu lesen und es weniger anstrengend zu finden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Lesen bei Kindern lexikalisch nichtlexikalisch sublexikalisch
Autor*innen
Stephan Hloch
Haupttitel (Deutsch)
Der Einfluss lexikalischer und nichtlexikalischer Faktoren auf das Lesen bei Grundschulkindern
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
88 Seiten : Illustration, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Schabmann
Klassifikation
77 Psychologie > 77.99 Psychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC13046177
Utheses ID
35655
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
