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Lügen im Zusammenhang mit der "Theory of Mind" im aussagepsychologischen und forensischen Kontext
sind ereigniskorrelierte Potentiale zur Lügendetektion geeignet? Eine EEG-Studie
Veronika Tockner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Ulrike Willinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40271
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30000.32405.690769-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Studie suchte anhand eines Mock-Crime Szenarios, eines fingierten Verbrechens nach Anweisung, und eines folgenden Tatwissenstests distinkt verschiedene EEG-Aktivierungen zwischen lügenden Versuchspersonen mit relevantem Tatwissen und einer unschuldigen, naiven Kontrollgruppe nachzuweisen. Als ereigniskorreliertes Potential wurde die P300-Komponente zwischen 240 bis 440 ms nach Präsentation eines Stimulus in zentralen und parietalen Regionen untersucht. Dabei wurden auch unterschiedlich ausgeprägte Theory of Mind-Fähigkeiten der ProbandInnen berücksichtigt, diese wurden mittels des computerisierten ToM-Tests „Brainy“ erhoben. Die Gesamtstichprobe wurde nach erzieltem Brainy-Gesamtscore der einzelnen ProbandInnen in 4 Perzentile geteilt, die verschieden ausgeprägte Fähigkeiten in der Theory of Mind widerspiegeln. Es zeigte sich an der frontal-zentralen Elektrode Fz ein signifikantes Ergebnis der Mixed-Design ANOVA im Gruppenfaktor (schuldig versus unschuldig) als auch im Innersubjektfaktor (irrelevante versus relevante Items). Die Unterschiede in der gemittelten Höhe der Amplitude der P300-Komponente konnten hier zwischen ProbandInnen mit Tatwissen und der Kontrollgruppe ohne Tatwissen bestätigt werden, für den parietalen Bereich wurde dieses Ergebnis jedoch nicht gefunden. Für die 4 Perzentilgruppen zu verschieden ausgeprägten Theory of Mind-Fähigkeiten in Bezug auf die gemittelte Amplitudenhöhe der P300-Komponente wurde eine zweifaktorielle ANOVA mit den Faktoren Gruppenzugehörigkeit (schuldig/unschuldig) und Perzentile des Brainy-Gesamtscores berechnet. Für Tat-Items bei der Gruppe der Schuldigen konnten keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen werden. Es zeigte sich dennoch ein Trend an der rechten parietalen Elektrode P4 hin zu einer Signifikanz des Gruppenfaktors, mit niedrigeren mittleren P300-Amplituden für tatrelevante Items bei Schuldigen mit hohen Theory-of Mind Fähigkeiten im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dies mag darauf hindeuten, dass es schuldigen Versuchspersonen mit besonders guten ToM-Fähigkeiten besser gelingt, eine physiologische Reaktion auf salientes, weil tatrelevantes, Material zu unterdrücken. Die Ergebnisse werden unter dem Blickpunkt zukünftiger Anwendungsmöglichkeiten des EEG als potentielles Hilfsinstrument zur Beurteilung von Aussagen im forensischen Kontext diskutiert. (Anmerkung: Die Arbeit enthält drei eigene/selbst erstellte Grafiken.)

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Lügen Täuschung Tatwissenstest Ereigniskorrelierte Potentiale Theory of Mind
Autor*innen
Veronika Tockner
Haupttitel (Deutsch)
Lügen im Zusammenhang mit der "Theory of Mind" im aussagepsychologischen und forensischen Kontext
Hauptuntertitel (Deutsch)
sind ereigniskorrelierte Potentiale zur Lügendetektion geeignet? Eine EEG-Studie
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
56 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Willinger
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.05 Experimentelle Psychologie ,
77 Psychologie > 77.08 Psychologische Diagnostik ,
77 Psychologie > 77.50 Psychophysiologie
AC Nummer
AC13031866
Utheses ID
35659
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1