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Governance and gender dynamics in global value chains. A case study of the industrial dairy value chain in Matiguás, Nicaragua
Marina Hülssiep
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Karin Schönpflug
DOI
10.25365/thesis.40291
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30174.75278.529561-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit analysiert die Interaktion von Governance und Gender innerhalb globaler Wertschöpfungsketten anhand der industriellen Milchwertschöpfungskette in Matiguás, Nicaragua. Zuerst wird auf die drei Milchwertschöpfungsketten in dieser Region eingegangen um dann die Governance Strukturen, die in der exportierenden Wertschöpfungskette vorherrschen, zu untersuchen. Als zweites wird sich der Art und Weise wie Frauen als Milchproduzentinnen eingebunden sind zugewandt und welche Faktoren und Mechanismen der Exklusion existieren um letztendlich die Ergebnisse in einem integrativen Zugang zu kombinieren um die Interaktion von Governance und Gender in der Wertschöpfungskette zu verstehen. Als Analysewerkzeuge werden die Global Value Chain Theorie und der Sustainable Livelihood Zugang verwendet.
Die Ergebnisse basieren auf einer Fallstudie in Zentral-Nicaragua, wo die Viehwirtschaft eine der wichtigsten Einkommensquellen ist. Die Arbeit ist fokussiert auf zwei Kooperativen und ihre Milchlieferant_innen. Deren Livelihood-Aktivitäten werden durch dynamische und sich gegenseitig konstituierende Beziehungen zwischen Haushaltsmitgliedern, Intermediären, Kooperativen und transnationalen Firmen beeinflusst. Diese Firmen sind es auch, die den größten Einfluss innerhalb der industriellen Milchwertschöpfungskette genießen und damit indirekt über das Leben von Produzent_innen. Durch das Betreiben von Pasteurizierungsanlagen im Land agieren sie als „Führungsfirmen“ und setzen Qualitätsstandards und Preise fest. Allerdings bestehen diese Machtasymmetrien nicht nur vertikal, sondern auch horizontal entlang verschiedener Kategorien; eine hiervon ist Gender. Gender ist die wichtigste Kategorie, die über die Partizipation in der Wertschöpfungskette bestimmt. Frauen sind historisch betrachtet von der männlich dominierten Viehwirtschaft ausgeschlossen, was dazu führt, dass ihr Beitrag in der Milchproduktion unsichtbar bleibt. Um ihre Rolle einzuschätzen werden die Aspekte Zugang zu und Kontrolle über Ressourcen, Dienstleistungen, finanziellen Kapital, Entscheidungsmacht, Dynamiken im Haushalt und die Wahrnehmung, Behandlung und Beteiligung in Sammelzentren, Kooperativen und den Gemeinden beleuchtet. In dieser Analyse wird berücksichtigt, dass gleiche Teilnahme nicht automatisch mit Gleichberechtigung einhergeht, sondern die Bedingungen, zu denen teilgenommen wird, entscheidend sind.
Produzent_innen sind mit verschiedenen Barrieren konfrontiert, die ihre Partizipation an der industriellen Milchwertschöpfungskette behindern, zum Beispiel der Zugang zur Mitgliedschaft in Kooperativen, Qualitätsstandards, mangelndes finanzielles Kapital, geografische Lage und traditionelle Geschlechterrollen. Ein Aspekt, der alle diese Faktoren beeinflusst und verbindet, ist mangelnde Information und Frauen sind bezüglicher aller Faktoren und Mechanismen benachteiligter als Männer. Daher kann die Verbesserung des Zugang zu Information, besonders für Frauen, einen großen Hebeleffekt auf deren Lebensgrundlagen haben.
Bezüglich der Interaktion von Governance und Gender Dynamiken betrachtet die Analyse die Makro-, Meso- und Mikroebene. Es kann gefolgert werden, dass Frauen über alle Ebenen hinweg über ungleichen Zugang zu Informationen, mangelnde Entscheidungsmacht und eingeschränkte Verhandlungsmacht verfügen, welche sie in eine benachteiligte Position in der Governance Struktur der industriellen Milchwertschöpfungskette verortet.
Abstract
(Englisch)
This thesis analyzes the interaction of governance and gender within global value chains on the basis of the industrial dairy value chain in Matiguás, Nicaragua. First, it explains the three different dairy value chains existing in this region to then examine the governance structures prevailing in the exporting chain. Second, I am exploring how women are integrated as milk producers into the industrial dairy value chain, and what factors and mechanisms of exclusion exist, to finally combine the findings in an integrative approach to understand the interaction of governance and gender within this value chain. The global value chain theory and the sustainable livelihood approach are applied as tools for the analysis.
The results are based on a case study in central Nicaragua, where cattle farming is one of the most important sources of income. The research focuses on two cooperatives and their corresponding milk providers. Their livelihood activities are influenced through dynamic and mutually constructed relations between household members, intermediaries, cooperatives, and transnational firms. These firms have the most influence in the industrial dairy value chain and therefore indirectly over the lives of farmers. By running pasteurization plants in the country they act as lead firms; setting quality standards and prices. However, power asymmetries are not only established vertically but also horizontally along various categories, one of them being gender. Gender is the main category along which participation is shaped. Women have been historically excluded from the traditionally male domain of cattle farming, making women’s contribution to milk production invisible. To assess their participation their access to and control over resources, services, financial capital, decision-making power, household dynamics and the perception, treatment and involvement of women in cooperatives, collection centers and the community is analyzed. It is taken into account that equal participation per se is not a determinant factor for gender equality, but the terms to which women participate.
Producers encounter various barriers hindering their participation in the industrial dairy chain, such as access to membership in cooperatives, quality standards, lack of financial capital, geographic location and traditional gender roles. These factors are interlinked through missing information, and are affecting female producers more severely. Improving access to information, especially for women, I therefore consider to have a positive leverage effect on women’s livelihoods.
Regarding the interaction of gender dynamics and governance the analysis examines the macro, meso and micro level. It can be concluded that on all levels women are facing unequal access to information, lack of decision-making power and restricted bargaining power putting them in a disadvantaged position in the governance structure of the industrial dairy value chain.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
governance gender global value chain dairy sector smallholder farmers
Schlagwörter
(Deutsch)
Governance Gender Globale Wertschöpfungsketten Milchsektor Kleinbauern und -bäuerinnen
Autor*innen
Marina Hülssiep
Haupttitel (Englisch)
Governance and gender dynamics in global value chains. A case study of the industrial dairy value chain in Matiguás, Nicaragua
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
VIII, 102 Seiten : Karten, Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Karin Schönpflug
AC Nummer
AC13056875
Utheses ID
35677
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |