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Die Bedeutung der Risikoanalyse für den Rechtsschutz bei automatisierten Verwaltungsstrafverfahren
Thomas Preiß
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Erich Schweighofer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40310
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16433.03117.503179-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel dieser Dissertation liegt in dem Aufzeigen von Risikofaktoren, die automatisierten Verwaltungsstrafverfahren innewohnen können. Dazu werden Judikate der Höchstgerichte, aber auch der unabhängigen Verwaltungssenate und Landesverwaltungsgerichte untersucht und schließlich als den Bereichen „Bewertung“ und „Prozess“ zugehörig identifiziert. Darunter wird einerseits die Ermittlung und rechtliche Würdigung von elektronischen Daten, andererseits die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Handelns der Organe des Staates verstanden. Neben Überlegungen zu Verfahrensgerechtigkeit, Risikoüberwälzung auf den Normunterworfenen und Aspekten grundrechtlicher Verfahrensgarantien werden mathematische Modelle entwickelt, die es ermöglichen, Risikofaktoren abzubilden und in einem Risikomanagementprozess deren Manifestation als Schaden für den Normunterworfenen möglichst gering zu halten. Eine praktische Umsetzbarkeit wird durch den Bezug auf eine „optimale Strafe“, die nach rechtsökonomischen Prinzipien gestaltet ist, erreicht. Ein rechtspolitisch nicht unwesentliches Problem ist die nicht explizit vorgesehene Verfahrensbeendigung im Verwaltungsstrafverfahren durch Diversion. Es werden einige Anregungen aufgezeigt, wie Diversion zur Vermeidung von gerade durch Automatisierung entstehenden Problemen angewendet werden könnte. Weitestgehend (verwaltungsstraf)rechtliches Neuland beschreiten die Gebiete „permanente Datenaufzeichnung“ und „autonome Verkehrsteilnahme“. Hier werden – wohl durch den Gesetzgeber – zu beachtende Problemfelder angesprochen. Jede der hier angeführten Rechtsmaterien hat durch den Staat durch Verfahren abgehandelt zu werden, die den verfassungsrechtlich abgesicherten Garantien der EMRK bzw der Europäischen Grundrechtecharta entsprechen. Ein Abschnitt untersucht, was hier im Zusammenhang mit automatisierten Verfahren zu beachten ist. Aufgrund der in dieser Arbeit entwickelten grundrechtlichen Überlegungen werden Visualisierungen der Obliegenheiten im Rahmen des Staatsgefüges bezüglich des Rechtsschutzes und des Risikomanagements dargestellt. Schließlich beleuchtet ein Exkurs Rechtsfragen im Zusammenhang mit Statistik und Datenschutz. Als Abschluss erfolgt eine Zusammenfassung und ein Ausblick auf weitere Forschung, die aufgrund der rasanten Entwicklung der Informationstechnik wohl nie abgeschlossen sein kann.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with the risk factors that are inherent to automated administrative penal procedures. Judgments of supreme courts, as well as the independent administrative tribunals and national administrative courts are examined. These risk factors belong to the areas "assessment" and "process". On the one hand the term is understood as the investigation and legal assessment of electronic data, on the other hand the term is understood as the organizational and legal framework of action of public authorities. After reflections on procedural justice, risk transfer to the subjects of the provision and aspects of procedural guarantees based on fundamental rights, mathematical models are developed, which make it possible to identify risk factors and to maintain a risk management process, which keeps the damage of the subject of the provision as small as possible. A practical implementation is achieved through the reference to an "optimal penalty", which is designed in line with a legal and economic perspective. A problem of legal policy is, that a conclusion of the administrative proceedings is not envisaged explicitly by diversion. Some suggestions are developped for preventing problems caused by automation by diversion. New legal ground in administrative proceedings is entered in dealing with "permanent data recording" and "autonomous road use". Relevant problem areas are addressed, which have to be further envisaged by legislative authorities. Each of those legal matters, which are referred to in this thesis, shall be dealt with by the state by methods, which are guaranteed, especially procedures that comply with the ECHR or the European Charter of Fundamental Rights. A chapter of this thesis examines what has to be considered in the context of an automated administration proceeding. The obligations with regard to the relief and the risk management are visualised. We include the essential state bodies and institutions in this description, who are are responsible for a highquality public administration. An excursus on legal issues related to statistics and data protection finishes the text of this thesis. A conclusion of this thesis is given by a summary and an outlook on further research, which may be never finished due to the rapid development of information technology.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Verwaltungsverfahren Klassifikation des Risikobegriffs Risikoanalyse mathematische Modellbildung Rechtsschutz Grundrechte Datenschutz
Autor*innen
Thomas Preiß
Haupttitel (Deutsch)
Die Bedeutung der Risikoanalyse für den Rechtsschutz bei automatisierten Verwaltungsstrafverfahren
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
VI, 241 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Gerhard Luf ,
Bernhard Raschauer
Klassifikationen
31 Mathematik > 31.80 Angewandte Mathematik ,
86 Recht > 86.03 Rechtstheorie, Rechtsmethodik, Allgemeine Rechtslehre ,
86 Recht > 86.64 Besonderes Verwaltungsrecht: Sonstiges
AC Nummer
AC13235048
Utheses ID
35694
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1