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Landleben als Alternative in Zeiten der Wirtschaftskrise?
Migrationstendenzen junger Menschen von der Stadt aufs Land in Griechenland
Martin Sowa
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kultur- und Sozialanthropologie
Betreuer*in
Marie-France Chevron
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40335
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29606.67228.711554-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Phänomen der durch die gegenwärtige griechische Wirtschaftskrise ausgelösten Remigrationsbewegung junger Menschen (Gene-ration der 20- bis 35-Jährigen) von den griechischen Großstädten in ländliche Gebiete. Basierend auf zwei Feldaufenthalten in verschiedenen Regionen Griechenlands wird unter-sucht, ob es sich bei dieser Remigration, die im Gegensatz zur ausgeprägten Verstädterung in den Jahrzehnten vor der Krise steht, nur um ein oberflächliches Phänomen - als unmit-telbare Reaktion auf die Wirtschaftskrise - handelt, oder, ob damit eine tiefergehende Ver-änderung im Bewusstsein junger GriechInnen einhergeht. Zur Datenerhebung wurden im Jahr 2013 insgesamt 38, größtenteils narrativ-biographische Interviews in der Kleinstadt Leonidio und ihrer Umgebung auf der Halbinsel Peloponnes, in Patras, der drittgrößten Stadt Griechenlands, sowie auf der Insel Skopelos geführt. Die Masterarbeit analysiert unter Berücksichtigung der historischen Binnenmigrationsbe-wegungen sowie jener politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Griechenland, die zur gegenwärtigen Krise geführt haben, die unterschiedlichen Lebensumstände in städ-tischen und ländlichen Gebieten des Landes, mit denen junge Menschen gegenwärtig kon-frontiert sind. Daraus werden, auch im Kontext gängiger sozialwissenschaftlicher Migrati-onstheorien, die wesentlichen Merkmale der Remigration abgeleitet. Es werden Aspekte, die sich förderlich auf eine Rückwanderung auswirken, ebenso angesprochen, wie jene die einer Remigration entgegenstehen. Zu den wesentlichen Erkenntnissen dieser Masterarbeit zählt die Feststellung, dass eine Remigration aufs Land eine vielgenutzte Möglichkeit für junge Menschen in Griechenland darstellt, um der Krise aktiv entgegenzutreten und trotz schwieriger Zeiten zu versuchen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das Leben am Land stellt dabei oftmals eine Alter-native zur Emigration ins Ausland dar. Mit der Rückwanderung geht, vor allem bei jenen jungen GriechInnen, die bereits remigriert sind und im ländlichen Umfeld Fuß gefasst ha-ben, ein feststellbarer Wandel weg von materialistischen hin zu sozialen und traditionellen Werten, sowie in Richtung ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit einher. Eine ganzheitliche Lösung für die wirtschaftlichen und strukturellen Probleme des Landes ist in der Remigrationsbewegung jedoch nicht zu sehen.
Abstract
(Englisch)
The present Master´s thesis deals with the phenomenon of young people (approximately the generation of the 20-to-35-year-olds) who remigrate from big cities to rural areas in Greece triggered by the current Greek economic crisis. Based on two field trips to various regions of Greece the thesis tries to outline whether this remigration, which stands in a sharp contrast to the distinct urbanisation of the country during the pre-crisis decades, is only a superficial phenomenon – as an immediate response to the crisis – or if it marks a deeper shift in the consciousness of young Greeks. To collect data, a total of 38, mainly biographical narrative interviews have been conducted in the small town of Leonidio and its surroundings in the Peloponnese as well as in the city of Patras and on the island of Skopelos in 2013. Taking into account the historical internal migration movements and the political and eco-nomic developments in Greece, which have led to the current crisis, the thesis analyzes the varying living conditions in urban and rural areas that young Greek people are currently facing. Derived from that, the essential characteristics of remigration are contextualised considering common migration theories used in social sciences. This includes a discussion of aspects that have a positive effect on remigration as well as of those that are set against remigration. One of the main results of the thesis is the finding that remigration to the countryside is a wide-used tool for young people in Greece to actively counter the actual crisis and to man-age to live an independent life despite the difficult times. For many young Greek people rural life provides a livable opportunity to emigration. Especially for those young Greeks, who already went (back) to the countryside and gained a foothold in the rural environment, remigration goes along with a detectable shift from material to social and traditional values. Furthermore an increase in the importance of environmental, social and economic sus-tainability can be seen among them. However, a holistic solution to the economic and structural problems of the country cannot be seen in the remigration movement.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Greek economic crisis counterurbanisation migration research internal migration
Schlagwörter
(Deutsch)
Griechische Wirtschaftskrise Counterurbanisation Migrationsforschung Binnenmigration Stadtleben versus Landleben
Autor*innen
Martin Sowa
Haupttitel (Deutsch)
Landleben als Alternative in Zeiten der Wirtschaftskrise?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Migrationstendenzen junger Menschen von der Stadt aufs Land in Griechenland
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
133 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Marie-France Chevron
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.41 Sozialer Wandel ,
73 Ethnologie > 73.12 Demographie ,
73 Ethnologie > 73.13 Siedlungsweise ,
73 Ethnologie > 73.79 Ethnologie: Sonstiges
AC Nummer
AC13012251
Utheses ID
35716
Studienkennzahl
UA | 066 | 810 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1