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10 Jahre bolivarische Revolution
eine Demokratisierung?
Farouk Ahmed Farah
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hannelore Eva Kreisky
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4050
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29049.79234.296559-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mit der Wahl von Hugo Rafael Chávez Frías zum Präsidenten Venezuelas im Jahr 1998 begann eine neue politische Ära in der Geschichte Venezuelas, die fünfte Republik. Sie gründet sich auf eine neue Verfassung und eine neue Organisation des politischen Systems. Diese Arbeit hat das Ziel, zu beurteilen, ob es sich bei den Entwicklungen, die mit der neuen Verfassung und der fünften Republik, der Bolivarischen Republik Venezuela, in den letzten zehn Jahren einher gingen, um eine Demokratsisierung handelte. Im theoretischen Teil der Arbeit wird zunächst Demokratie als Begriff und Konzept diskutiert. Da Demokratie von ihrer Etymologie her immer die Herrschaft eine Demos bezeichnet lautet die zentrale Frage in diesem Zusammenhang: Wer ist der Demos? Auf Basis des Gleichheitsgrundsatzes und der Definition des Demos als Bevölkerung bzw. StaatsbürgerInnen wird Demokratie definiert als deren Herrschaft. In diesem Zusammenhang wird die Verwendung des Terminus Demokratie als performativer Begriff zur Herrschaftslegitimation deutlich wird. Aus der Diskussion der Etymologie des Terminus Demokratie, der Aktualität heutiger als Demokratien bezeichneter Herrschaftssysteme und den Konzepten der liberalen und der sozialen Demokratie entstehen zwei Kriterienkataloge, aus Minimal- und Maximalkriterien der Demokratie, die als Leitfäden zur Beurteilung im analytischen Teil der Arbeit dienen. Um die Frage zu beantworten, ob die letzten zehn Jahre eine Demokratisierung darstellen, wird im Anschluss zunächst der Puntofijismo, die Phase von 1958 bis 1998, danach die Phase von 1999 bis 2005 orientiert an diesen Kriterienkatalogen beurteilt. Der Fokus der Betrachtung des Puntofijismo richtet sich dabei auf den Pakt von Punto Fijo selbst, sowie auf den Caracazo 1989. Die Zeit zwischen 1999 und 2005 wird im historischen Verlauf betrachtet, wobei einzelne Ereignisse wie der Putsch 2002, das Abwahlreferendum 2004 oder die Parlamentswahlen 2005 Fokuspunkte der Analyse darstellen. In diesen kritischen Betrachtungen fließen die plebiszitären Mitbestimmungsinstrumente ein, deren tatsächliche Anwendungsmöglichkeiten als Instrumente der Machtkontrolle auf Basis von Chantal Mouffes Idee des agonistischen Pluralismus diskutiert werden. Diese partizipativen Elemente als auch die Verfassungsänderung 2009, mit der für alle politischen Ämter die Möglichkeit der unbegrenzt häufigen Wiederwahl, eingeführt wurde, werden abschließend in ihrer Relevanz für die für die Frage der Demokratisierung dargestellt. In der vergleichenden Gesamtbetrachtung wird die Phase seit 1999 gegenüber der Phase dem Puntofijismo als Demokratisierung beurteilt.
Abstract
(Englisch)
When Hugo Rafael Chávez Frías was elected for president in 1999, a new period in venezuelan political history started: the fifth republic. It is based on a new constitution and a new organization of the political system. This thesis tends to judge whether the developments in the last ten years caused by this new constituion and the fifth republic, the Bolivarian Republic of Venezuela, have been a democratization. In the theoretical part democarcy is discussed first as a term and a concept. As democracy by its etymology always means rule of a demos, the central question in this part of the thesis is: Who is the demos? In consequence of the concept of equality and the definition of demos as people or citizen democracy is defined as their authority. In this context the use of the term democracy as a performative term in order to legitimize authority becomes visible. Based on the discussion of the etymology of the term democracy, the actual reality of today‘s systems of authority, which are called democracy, and the concepts of liberal and social democracy two catalogues of criterium emerge, which work as a guideline for the judgement in the analytic part of this thesis. To answer the question, whether the last ten years were a democratization, first the Puntofijismo, the period between 1958 and 1998, then the period from 1999 till 2005 will be analyzed guided by these catalogues of criterium. The focus of the examination of the Puntofijismo lies in the pact of Punto Fijo itself and the Caracazo in 1989. The period between 1999 and 2005 will be reflected in its historical course, whilst doing so certain events like the coup in 2002, the referendum to recall Chávez in 2004 or the parlamentary elections in 2005 are focal points of my analysis. This critical reflections include a discussion of the plebiscitarian instruments, whose actual abilities as tools of controlling power will be discussed based on the idea of agonistic pluralism by Chantal Mouffe. These participative elements of the constitution as well as the 2009s amendment of the 1999s constitution , which led to the posibility of infinite reelection in all political charges, will be shown in their relevance for the question of democratization. In the overall balance the period since 1999compared to the period of Puntofijismo is judged as a democratization.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Venezuela Chávez Polarisierung bolivarische Revolution Caracazo
Autor*innen
Farouk Ahmed Farah
Haupttitel (Deutsch)
10 Jahre bolivarische Revolution
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Demokratisierung?
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
134 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hannelore Eva Kreisky
Klassifikationen
89 Politologie > 89.05 Politische Theorie ,
89 Politologie > 89.30 Politische Systeme: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.35 Demokratie ,
89 Politologie > 89.57 Politische Beteiligung ,
89 Politologie > 89.59 Politische Prozesse: Sonstiges
AC Nummer
AC08134591
Utheses ID
3575
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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