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Emotionserkennung bei depressiven Personen
Wahrnehmung von prosodischen und musikalischen Signalen
Nina Degenberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Ulrike Willinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40607
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29737.56000.127870-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Theoretischer Hintergrund: Die Fähigkeit, Emotionen in Gesichtern, in der Stimme und in Gesten zu erkennen, ist essentiell für soziale Interaktionen und Kommunikationen. Die Verarbeitung von Emotionen scheint bei depressiven Störungen eingeschränkt und verzerrt zu sein. Die Mehrheit der Studien untersucht Emotionserkennungsdefizite in Zusammenhang mit Depression anhand von Gesichtsausdrücken. In der vorliegenden Studie wird die Emotionserkennung anhand von prosodischen und musikalischen Signalen erfasst. Methode: Insgesamt nahmen 35 depressive, 40 remittierte depressive und 54 gesunde Personen an der Studie teil, im Rahmen derer ein vokaler Emotionserkennungstest zu sieben Basisemotionen (Freude, Wut, Angst, Schmerz, Traurigkeit, Ekel, Überraschung, Neutralität), ein musikalischer Emotionserkennungstest mit fröhlichen, traurigen, furchteinflößenden und friedlichen Musikstücken und ein Aufmerksamkeitstest durchgeführt wurden. Ergebnisse: Insgesamt unterscheiden sich depressive und remittierte depressive Personen weder in den beiden auditiven Emotionserkennungstests, noch im Aufmerksamkeitstest von den gesunden Kontrollpersonen. Die drei Gruppen erleben die einzelnen Emotionen durchwegs ähnlich intensiv und reagieren ähnlich schnell auf diese, wobei vom Durchschnitt aller Personen Traurigkeit und Freude am besten erkannt und am intensivsten erlebt werden. Limitationen: Die untersuchte depressive Stichprobe weicht unter Umständen im Schweregrad von der Gesamtpopulation der depressiven Personen ab. Fazit: Verglichen mit der bisherigen Forschung führt dieses kontroverse Ergebnis zu dem Schluss, dass eine depressive Störung nicht zwingend mit einer verzerrten Emotionserkennung einher geht bzw. Defizite auf den visuellen Bereich beschränkt sind. Womöglich sind prosodische emotionale Signale für Freude, Traurigkeit und Neutralität auch klarer und eindeutiger als emotionale Mimik. Daher wäre es für zukünftige Forschung interessant, subtilere prosodische Emotionen zu explorieren.
Abstract
(Englisch)
Background: The ability to identify emotions in human faces, voices and gestures is crucial for social functioning, communication and interaction. The processing of emotional information is thought to be biased in depressive disorders. The majority of studies investigates emotion perception deficits in depression using facial stimuli. This study examines this issue using vocal and musical affective stimuli. Methods: Thirty-five depressed out-patients, 40 remitted depressed and 54 healthy controls underwent a vocal emotion recognition task conveying eight intended emotions (happiness, anger, fear, pain, sadness, disgust, surprise, neutrality), a musical emotion recognition task judging happy, sad, scary and peaceful musical excerpts and an inhibitory control and attention task. Results: Overall, depressed and remitted participants performed as accurate as the healthy controls in both emotion recognition tasks as well as in the attention task. There was no significant difference between depressed, remitted depressed and controls in their intensity ratings and reaction time regarding the different emotions. But overall sampling was more likely to rate sadness and happiness more accurate and intense than other emotions. Limitations: The depressed group might differ in severity from the general population of depressed people. Conclusions: Considering that the impaired recognition of emotions would appear only in the visual modality, it could be assumed that emotional prosody is clearer and less ambiguous than facial expressions. Therefore it would be interesting for future research to examine more subtle happy, sad and neutral prosodic emotions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
emotion recognition depression prosody music vocal
Schlagwörter
(Deutsch)
Emotionserkennung Depression Prosodie Musik auditiv
Autor*innen
Nina Degenberger
Haupttitel (Deutsch)
Emotionserkennung bei depressiven Personen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Wahrnehmung von prosodischen und musikalischen Signalen
Paralleltitel (Englisch)
Emotion recognition in depression: Perception of vocal and musical stimuli
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
123 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Willinger
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC13060543
Utheses ID
35961
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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