Detailansicht

Biodiversity assessment and drilling predation of bivalve death assemblages in the Northern Adriatic Sea
Anna Wieser
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Interdisziplinäres Masterstudium Environmental Sciences
Betreuer*in
Martin Zuschin
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40718
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29109.59129.617553-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Begriff “Historische Ökologie” bezeichnet einen Ansatz der Paläobiologie, welcher organische und anorganische Überreste der jüngeren Vergangenheit verwendet, um ökologische Veränderungen zu erkennen. In dieser Studie wurden Schalen von Bivalven-Totgemeinschaften aus dem Gebiet der nördlichen Adria untersucht. Die Schalen stammen aus Sedimentproben von acht verschiedenen Gebieten der Nordadria, welche unterschiedlich stark vor menschlichem Einfluss geschützt sind. Die in den Sedimentproben enthaltenen Schalen wurden hinsichtlich ihrer Diversität, Häufigkeit der Arten und Artenzusammensetzung sowie auf Bohrlöcher räuberischer Gastropoden untersucht und verglichen. Zusätzlich wurden Sedimentanalysen, welche Korngrößen des Sediments, Schadstoff- und Nährstoffkonzentrationen sowie Sedimentationsraten umfassen, in die Studie miteinbezogen. Die Proben zeigten Unterschiede in der Artenzusammensetzung, Diversität, der Häufigkeit räuberischer Bohrspuren, der Nährstoff- und Schadstoffkonzentration und in der Sedimentkorngröße. Ingesamt wurden 29.296 Individuen gefunden. Stationen wie Po, Po Boje und Panzano, welche in der Nähe von Mündungsgebieten größerer Flüsse liegen, zeigten eine hohe Ähnlichkeit bezüglich der Artenzusammensetzung sowie eine hohe Belastung durch Nährstoff- und Sedimenteintrag und Verschmutzung durch Schadstoffe. Zusätzlich wurde eine hohe Anzahl von Arten gefunden, welche charakteristisch für belastete Ökosysteme sind und somit als Bioindikatoren dienen. Die beiden Stationen Venedig (2.244 Individuen, 52 Arten, Shannon-Wiener Index 2,86) und Brijuni (2.133 Individuen, 55 Arten, Shannon-Wiener Index 2,96) wiesen die höchste Bivalven-Diversität auf. Die beiden Stationen sind zwar ähnlich bezüglich des niedrigen Sediment- und Nährstoffeintrages, unterscheiden sich aber deutlich in Korngröße und vor allem in ihrem Schutzgrad. Die beiden Po-Stationen hingegen zeigten die niedrigsten Diversitäten (Po: 459 Individuen, 20 Arten, Shannon-Wiener Index 2,01; Po Boje: 784 Individuen, 24 Arten, Shannon-Wiener Index 1,90), welche wahrscheinlich auf die hohen Belastungen durch den Po, welche dieses Gebiet charakterisieren, zurückzuführen sind. Bohrspuren, verursacht durch räuberische Gastropoden, wurden auf Korrelation mit Nährstoffkonzentration und Diversität an den jeweiligen Standorten untersucht, es wurde jedoch nicht an allen Stationen ein Zusammenhang gefunden. Zusammenhänge von Raubdruck und Nährstoffkonzentration wurde nur bei den Stationen Panzano (hoher Nährstoffgehalt und maximale Bohrfrequenz von 36,0 %) und Venedig (Nährstoffgehalt und Bohrfrequenz mit 11,6 % gering) gefunden. Bezüglich der Diversität waren die Po-Stationen die einzigen Stationen, die einen Zusammenhang von niedriger Diversität und niedrigem Raubdruck (Bohrfrequenz Station Po 0,5 %; Bohrfrequenz Station Po Boje 2,2 %) zeigten. Diese Studie zeigt, dass die Diversität und Artenzusammensetzung von Bivalven-Todesgemeinschaften in der Nordadria zu einem großen Teil von den Umwelteinflüssen des jeweiligen Lebensraums abhängt. Diese Parameter können durch menschlichen Einfluss direkt oder indirekt geändert und beeinflusst werden.
Abstract
(Englisch)
Historical ecology is a near-time approach of conservation paleobiology which uses organic and inorganic remains of the relatively recent past to examine ecological dynamics. In this study, sediment grab samples of bivalve death assemblages were sampled at eight stations in the Northern Adriatic Sea, including protected and non-protected sites. A comparison of diversity, abundance, species composition and drilling predation by gastropods of the sampling sites was carried out. Sediment analysis, including grain size, pollutants and sedimentation rates, was integrated in the study and used to explain the ecological data. The sampling stations showed differences in species composition, diversity, nutrient and pollutant concentration, sediment grain size and drilling parameters. In total, 29,296 bivalve specimen were found. The river-influenced stations Po, Po Buoy and Panzano revealed similar species compositions and strong nutrient and sediment input as well as increased pollution. The stations showed high numbers of bioindicator species which are characteristic for stressed ecosystems (e.g. Corbula gibba, Anadara transversa). High diversity was found at stations Venice (2,244 individuals, 52 species, Shannon-Wiener Index 2.86) and Brijuni (2,133 individuals, 55 species, Shannon-Wiener Index 2.96), which share characteristics of low sediment and nutrient input, but differ in sediment grain size and grade of protection. The Po stations showed lowest diversity (Po: 459 Individuals, 20 Species, Shannon-Wiener Index 2.01; Po Buoy: 784 Individuals, 24 Species, Shannon-Wiener Index 1.90) probably due to the physiological constraints (e.g. High sedimentation rates, high input of pollutants and nutrients, freshwater input) that characterize this environment. Drilling frequency (DF) did not correlate with nutrient content and diversity at all of the sampling stations. Only at station Panzano high nutrient content and highest DF (36.0 %) were found and at station Venice nutrient content and DF were low (DF= 11.6 %) and therefore correlated. The Po stations were the only stations where low diversity correlated with very low DFs (0.5 % at station Po, 2.2 % at station Po Buoy) all other stations showed no interrelations. This study indicates, that diversity structures of bivalve death assemblages of the Northern Adriatic Sea are highly influenced by the environmental characteristics of the habitat, which can be modified by human impact directly and indirectly.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Historical Ecology Bivalve death assemblages Northern Adriatic Sea Biodiversity assessment drilling predation
Schlagwörter
(Deutsch)
Historische Ökologie Bivalven-Totgemeinschaften Nordadria Diversität Bohrlöcher Raubdruck
Autor*innen
Anna Wieser
Haupttitel (Englisch)
Biodiversity assessment and drilling predation of bivalve death assemblages in the Northern Adriatic Sea
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
85 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Martin Zuschin
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC13229991
Utheses ID
36061
Studienkennzahl
UA | 066 | 299 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1