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Die Geburt des "Valands"
Perspektiven einer visuellen Soziologie
Klaus Halmdienst
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Roswitha Breckner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40782
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30225.65327.238053-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum dieser Arbeit stehen bildliche Darstellungen Adolf Hitlers und die Frage, was uns die Bilder über den Geist des Nationalsozialismus und die Struktur der NS-Ideologie erzählen. Dabei kommt dem Bild eine doppelte Bedeutung zu: Einerseits dient es als empirische Quelle. In dieser Eigenschaft gestattet es einen Blick auf das Wesen der braunen Bewegung. Andererseits ist die Funktion des Bildes im Prozess der Subjektivie-rung und den damit verbundenen Verschränkungen zur Ideologie von Interesse. Im Rahmen dieser Problemstellung offenbart sich eine besondere Qualität des Bildes: sein Vermögen aus dem Betrachter ein Bild für den eigenen Blick zu machen. Mit Lacan zeigt sich, welche Bedeutung diesem „Medusa-Effekt“ im Prozess der Ich- bzw. Selbstwerdung zukommt. Die Bildbedürftigkeit des Subjekts ist dabei eng verflochten mit den Mechanismen der Ideologie, in dessen Rahmen das Bild als ein vorzügliches Instrument der ideologischen „Anrufung“ fungiert. Nach allgemeinen Überlegungen zum Verhältnis von Bild, Selbst und Ideologie verengt sich der Fokus auf die Weltanschauung einer totalitären politischen Massenbewegung der Moderne – den Nationalsozialismus. Im Zuge eines „vergleichenden Vorgehens“ werden vier Fälle, d.h. bildliche Darstellungen Hitlers, analysiert und gedeutet. Dabei zeigt sich ihre Rückbindung an tradierte Bildformeln einer christlich-religiösen Malerei. Form wie Inhalt der Bildwerke zeugen von einer Politik, welche durchweht ist von „innerweltlich-religiöser“ Erregung. In ihnen findet eine „messianisch-apokalyptische“ Deutung von Welt ihren Ausdruck. Im Rahmen einer historisch-genetischen Perspektive erfahren die Ergebnisse der Bildinterpretationen eine theoretische Verdichtung. Dabei wird der Weg der ausgemachten und miteinander verwobenen Phänomene „Messianismus“ und „apokalyptisches Weltdeuten“ – von ihren antiken Wurzeln bis ins frühe 20. Jahrhundert – nachgezeichnet. Dieses Vorgehen, unter Berücksichtigung vorangegangener theoretischer Überlegungen, führt schlussendlich zur Einsicht, dass die Struktur der NS-Ideologie, ähnlich jener des Christentums, dem Prinzip einer „heiligen Dreifaltigkeit“ folgt und die nationalsozialistische Bewegung als eine apokalyptische Massenbewegung der Moderne gedeutet werden kann.
Abstract
(Englisch)
At the heart of this work are the pictorial representations of Adolf Hitler and the question: What do those images tell us about the spirit oft he National Socialism and about the structure of the Nazi ideology. In this context the term image has a double meaning: On the one hand is serves as em-pirical source. Doing so it allows a look at the nature of the so-called brown movement. On the other hand, the function of the image in the process of subjectivation and the associated ideology is of interest. As part of this view the image reveals a special quality: Its ability to make the viewers an image for their own views. Lacan shows what significance this so-called Medusa-effect has in the process of ego- or self-realization. The image neediness of the subject is very closely intertwined with the mechanism of ideology, in which the image functions as an excellent instrument of ideological „invocation“. After general considerations on the relationship between image, self and ideology in general, the focus narrows further on the world-view of a totalitarian political mass movement of modern times – Nazism. In the course of a „comparative approach“ four cases (meaning pictoral representations of Hitler) are being analyzed and interpreted. This reveals a clear reference to a traditional pictorial formula of a Christian religious painting. Both form and content of the images or sculptures testify to a political move-ment which is infected by „inner-worldly-religious“ excitement. A „messianic apocalyptical“ interpretation of the world is expressed by them Within a historical-genetic perspective the results of the interpretation of the images are concentrated subsequently by theory. In doing so, the way oft he appointed and interwoven phenomena „messanism“ and „apocalyptic world interpretation“ are traced – from their ancient roots to the early 20th century. Previous theoretical considerations taken into account, this approach leads to the eventual insight, that the structure of the Nazi ideology – very much similar to that of Christianity – is following the principle of the „Holy Trinity“. Therefore the Nazi movement can be interpreted as an apocalyptic mass movement of modernity

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Visuelle Soziologie Figurative Hermeneutik Bild Subjektivierung Ideologie Nationalsozialismus Propagandakunst Apokalyptik Messianismus
Autor*innen
Klaus Halmdienst
Haupttitel (Deutsch)
Die Geburt des "Valands"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Perspektiven einer visuellen Soziologie
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
101 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roswitha Breckner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
71 Soziologie > 71.59 Kultursoziologie: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.21 Faschismus
AC Nummer
AC13073783
Utheses ID
36112
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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