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Emotionale Transfereffekte von affektiven Umweltszenen auf die Kunstwahrnehmung
Nina Tatjana Jahrmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Helmut Leder
DOI
10.25365/thesis.40828
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30291.91791.278554-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Interaktion der beiden Emotionsdimensionen Erregung und Valenz bei der Emotionsverarbeitung in Hinblick auf die Wahrnehmung von Objekten ist wenig erforscht. In der hier vorliegenden Studie wird dieser Aspekt mit einem crossmodalen Priming-Paradigma untersucht. Umweltszenen (IAPS-Bilder als Primes), die bezüglich Erregung variieren, wurden mit Gemälden (Targets), die bezüglich Erregung und/oder Angenehmheit (Valenz) variieren, kombiniert. In einem ersten Schritt erfolgte die Auswahl der Stimuli für die Hauptstudie durch eine Untersuchung der Emotionsräume von 96 Umweltszenen und 96 Gemälden. Zwanzig Frauen und 21 Männer bewerteten die Umweltszenen und 20 Frauen und 20 Männer die Gemälde in Hinblick auf ihre gefühlte Erregung und Angenehmeit (Valenz) sowie die empfundene Vertrautheit und Komplexität auf äquivalenten Rating-Skalen. Mit ausgewählten Stimuli, 32 Umweltszenen (Primes) und 32 Gemälden (Targets), wurde in Experiment 1 untersucht, ob durch Umweltszenen induzierte Erregung einen Einfluss auf die durch Gemälde induzierte Erregung hat. Analog dazu wurde in Experiment 2 erforscht, ob die durch Umweltszenen induzierte Erregung einen Einfluss auf die durch Gemälde induzierte Angenehmheit hat. In Experiment 1 bewerteten 33 Frauen und 34 Männer ihre gefühlte Erregung und Angenehmheit bezüglich 84 Gemälden, nachdem zuvor die Präsentation einer Umweltszene als Prime erfolgte. Zusätzlich bewerteten sie in einer Kontrollbedingung ihre gefühlte Erregung und Angenehmheit bezüglich 52 Gemälden (Targets). Die Bewertungen von Angenehmheit wurden bei der Auswertung nicht berücksichtigt. Das Ergebnis zeigte, dass Umweltszenen auf die Bewertung hocherregender Gemälde anscheinend keinen Einfluss hatten, während niedrigerregende Gemälde nach Priming als erregender bewertet wurden. Es zeigte sich jedoch ein Geschlechtseffekt. Männer stuften hocherregende Gemälde nach Priming tendenziell höher ein als in der Kontrollbedingung. Bei Frauen war der gegenteilige Effekt zu erkennen. Außerdem zeigte sich, dass Frauen hocherregende Gemälde nach niedrigerregenden Umweltszenen (Primes) tendenziell niedriger bewerteten als Männer. Analog dazu erfolgte in Experiment 2 durch 32 Frauen und 34 Männer die Bewertung der gefühlten Erregung und Angenehmheit von 84 Gemälden, nachdem vorher eine Umweltszene als Prime präsentiert wurde. Auch hier wurden in einer Kontrollbedingung 52 Gemälde bewertet. Eine Auswertung erfolgte nur bezüglich der Bewertung von Angenehmheit. Während angenehme Gemälde unter der Primingbedingung weniger angenehm als unter der Kontrollbedingung empfunden wurden, konnte bei unangenehmen Gemälden der gegenteilige Effekt beobachtet werden. Dabei war jedoch der Unterschied zwischen Priming- und Kontrollbedingung bei den angenehmen Gemälden weitaus größer als bei den unangenehmen. Geschlechtseffekte waren keine erkennbar. Die Ergebnisse zeigen, dass ein durch Umweltszenen induzierter Erregungstransfer sowohl bei Erregungs- als auch bei Angenehmheitsbewertungen von Gemälden beobachtbar ist, und dass Geschlechtseffekte in diesen Untersuchungen zu erwarten sind.
Abstract
(Englisch)
The interaction of the dimensions arousal and valence in emotional processing during object perception is poorly understood. The present study addressed this question with a crossmodal priming paradigm. Environmental scenes (IAPS-pictures as primes), varying in arousal, were paired with paintings (targets), varying in arousal and/or valence. In a first step, the stimuli for the main study were evaluated by investigating the emotion spaces of 96 environmental scenes and 96 paintings. Twenty women and 21 men rated the IAPS-pictures and 20 women and 20 men the paintings, regarding their felt arousal and valence in addition to their felt familiarity and complexity on equivalent rating scales. With these evaluated stimuli, i.e. 32 IAPS-pictures (primes) and 32 paintings (targets), in Experiment 1 was investigated whether arousal induced by environmental scenes had an impact on arousal induced by paintings. In Experiment 2, was explored in a similar way whether arousal induced by environmental scenes had an impact on the valence induced by paintings. In Experiment 1, 33 women and 34 men rated their felt arousal and valence with regard to 84 paintings, after an environmental scene was presented as a prime. Moreover, they rated their felt arousal and valence in a control condition where 52 paintings (targets) were presented. The valence ratings were not considered in the analysis. The result showed that environmental scenes did not seem to have an impact on ratings of high-arousing paintings, but low-arousing paintings were rated more arousing after priming. A gender effect was found and men tended to rate high-arousing paintings after priming higher than in the control condition. Women showed the opposite effect. Furthermore, women tended to rate high-arousing paintings after low-arousing environmental scenes (primes) lower than men. In Experiment 2, 32 women and 34 men reported their felt arousal and valence in response to 84 paintings after an environmental scene had been presented as a prime. They also rated 52 paintings in a control condition. Only valence ratings were considered in the analysis. While pleasant paintings were rated less pleasant after priming than in the control condition, unpleasant paintings showed the reverse effect. The difference between the priming and control condition was larger for the pleasant paintings than for the unpleasant ones. Gender effects were not found. The results showed that arousal transfer induced by environmental scenes was observed with regard to arousal and valence ratings of paintings. In these types of investigations, gender effects are to be expected.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
emotional priming circumplex model of affect arousal valence environmental scenes paintings arousal transfer
Schlagwörter
(Deutsch)
emotionales Priming Circumplexmodell der Emotionen Erregung Valenz Umweltszenen Gemälde Erregungstransfer
Autor*innen
Nina Tatjana Jahrmann
Haupttitel (Deutsch)
Emotionale Transfereffekte von affektiven Umweltszenen auf die Kunstwahrnehmung
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
112 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmut Leder
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.05 Experimentelle Psychologie ,
77 Psychologie > 77.30 Allgemeine Psychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.46 Emotion ,
77 Psychologie > 77.99 Psychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC13094185
Utheses ID
36154
Studienkennzahl
UA | 298 | | |