Detailansicht
Anfälligkeit von Lehrlingen für manipulative Techniken
Marlies Auer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Rollett
DOI
10.25365/thesis.40838
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30119.00937.728659-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasste sich mit der Anfälligkeit von Lehrlingen für manipulative Techniken bezogen auf zwei Bereiche: die spirituelle und weltliche Manipulation. Auch wenn beide Bereiche unterschiedliche Themengebiete beinhalten, ist anzunehmen, dass sie diesbezüglich ähnliche Zugänge aufweisen. Erstes Ziel der Untersuchung war die Identifizierung von Gruppen religiös/spiritueller Orientierung, um als nächsten Schritt diese auf Verteilungsunterschiede bezüglich der soziodemographischen und sozialstatistischen Eigenschaften, dem Interesse an Religion, dem Gottglauben und Aspekten der Lebenszufriedenheit zu überprüfen. Dass Jugendliche unterschiedliche Typen bezüglich des Ausmaßes am Interesse religiös/spiritueller Themen aufweisen wurde bereits in anderen Untersuchungen gezeigt (Rollett & Kamminger, 1996; Ziebertz et al., 2006; Felinger, 2007; Good et al., 2011). Hergovich (2003) und Wiseman et al. (2003) konnten außerdem feststellen, dass sich Personen mit dem Glauben an Paranormales anfälliger auf Täuschungen im spirituellen Bereich zeigen. Auf Basis der jeweiligen Gruppenzugehörigkeit wurde somit untersucht, ob sich Aussagen über die Anfälligkeit für spirituelle und weltliche Manipulation treffen lassen.
Die Datenerhebung erfolgte als Querschnittstudie an vier niederösterreichischen Berufsschulen mit insgesamt 299 teilnehmenden Lehrlingen. Als Messinstrument diente ein Fragebogen, auf Basis zweier bereits verwendeter Testinventare, dem IJDK-Interesse an Jugendsekten und destruktiven Kulten (Rollett, 1992) und dem Fragebogen für Jugendliche des FiL-Familienentwicklung im Lebenslauf Projektes (Rollett & Werneck, 2009). Die Items zur Abfrage der Anfälligkeit für weltliche Manipulation wurden speziell für diese Untersuchung konstruiert. Es konnten vier homogene Gruppen betreffend der Einstellung gegenüber Sekten, dem Interesse an Religion, Spiritualität und Okkultismus, der Krisengefährdung, dem Ausmaß der Sinnsuche und jugendtypischer Extraversion identifiziert werden: Cluster 1 Spirituell Desinteressierte mit negativer Sektenhaltung, Cluster 2 Spirituell Interessierte mit leichter Krisengefährdung, Cluster 3 Spirituell Desinteressierte mit gleichgültiger Sektenhaltung und Cluster 4 Hoch spirituell Interessierte mit Krisengefährdung.
Die Ergebnisse zeigen Verteilungsunterschiede bezüglich des Geschlechts, der Religionszugehörigkeit und der Muttersprache, wobei Mädchen deutlich weniger im Cluster 1 und Lehrlinge mit Konfessionszugehörigkeit Islam, Serbisch-Orthodox, Griechisch-Orthodox und bekennende Atheisten, sowie Lehrlinge nicht-deutscher Muttersprache häufiger im Cluster 4 vertreten sind. Auch Gottgläubige und an anderen Religionen interessierte Lehrlinge sind häufiger im Cluster 4 zu beobachten. Bezüglich der Aspekte der Lebenszufriedenheit zeigte sich für Lehrlinge mit erhöhter depressiver Verstimmung eine häufigere Zuordnung zum Cluster 4. Für den Cluster 4 zeigt sich außerdem eine höhere Anfälligkeit für spirituelle Manipulation, sowie eine tendenziell höhere Anfälligkeit auf weltliche Manipulation. Lehrlinge, welche dem Cluster 4 zugeordnet wurden, sprechen für eine erhöhte Anfälligkeit für manipulative Techniken.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Lehrlinge manipulative Techniken Sekten Religion Spiritualität
Autor*innen
Marlies Auer
Haupttitel (Deutsch)
Anfälligkeit von Lehrlingen für manipulative Techniken
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
215 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Rollett
Klassifikation
77 Psychologie > 77.59 Entwicklungspsychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC13046004
Utheses ID
36163
Studienkennzahl
UA | 298 | | |