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Die Grabung Tulln Hauptplatz
Untersuchungen zu Markt und Raum in der mittelalterlichen Stadt
Ute Maria Scholz
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Ur- und Frühgeschichte)
Betreuer*in
Claudia Theune-Vogt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29061.07313.756754-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ausgrabungen am Hauptplatz der niederösterreichischen Stadt Tulln an der Donau ergaben Belege für eine Nutzung des Areals als Marktplatz vom 11. Jahrhundert bis in die Neuzeit. Die vorliegende Dissertation untersucht die archäologischen Quellen anhand eines methodischen Gerüstes aus Theorien der Raum- und Architektursoziologie. Mit der Architektursoziologie (Schubert 2010) werden Marktort, Marktfunktion und Elemente des gebauten Raums untersucht. Dabei werden die archäologischen Quellen innerhalb der physikalischen / organisatorischen / funktionalen / staatlich-ökonomischen / sozialen / symbolischen Ebenen bearbeitet. Mit Hilfe der Raumsoziologie (Löw 2001) wird das Spacing, das als Raumnutzung am Markt verstanden wird, und die Syntheseleistung als eine Verbindung des Marktes mit dem Stadtraum erarbeitet. Eine an Theorien der Konsumforschung (Kopytoff 1986) orientierte Auswertung des Fundmaterials der Grabung analysiert die Marktpraxis. Die Grundlagen werden weiter durch eine intensive Auseinandersetzung mit Belegen aus mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Schrift- und Bildquellen ausgearbeitet. Daraus resultiert eine Gliederung, die den Marktort als Marktplatz, Marktfunktionen als täglicher, wöchentlicher und periodischer Jahrmarkt, sowie diverse bauliche Marktelemente (Standplätze, Tische, Bänke, Schrangen, Zelte, Kram und Schranne) im ostösterreichischen Untersuchungsraum aufzeigt. Ein Forschungsüberblick archäologischer Quellen zum Markt wird anhand dieser Prämissen erarbeitet, die nachfolgend auch bei der Auswertung des Tullner Marktes angewendet werden. Die architektursoziologische Analyse des Marktes zeigt, dass die Marktelemente auf physikalischer Ebene historische Veränderungen in Aufbau und Verteilung erfahren. Die funktionale Nutzung von Bauten offenbart, dass der Verkauf bestimmter Waren an konkrete bauliche Marktelemente gebunden war. Organisatorische Prozesse und herrschaftlich-ökonomische Zuständigkeiten, sowie sozialer und symbolischer Raum schlagen sich in den Strukturen der Marktbauten nieder. Die raumsoziologische Analyse bringt die jeweiligen baulichen Maßnahmen mit dem Marktraum (Spacing) und dem Stadtraum (Synthese) in Zusammenhang. Die Analyse des leeren Raums (open space nach Hillier / Hanson 1984) zeigt die zentrale Rolle der Freifläche am Markt als den multifunktionalen Raum des Marktes auf.--- [Printversion in 2 Bänden]
Abstract
(Englisch)
Excavations in the main square of the Lower Austrian town of Tulln an der Donau showed evidence of the use of the site as a marketplace since the 11th century to modern times. The present thesis examines archeological sources with reference to theories of sociology of space and architecture. The location, the function and the buildings of the market are investigated with the sociology of architecture (Schubert 2010). The archaeological sources are examined within physical / organizational / functional / public and economical / social / symbolic levels. With the help of the sociology of space (Löw 2001) the spacing and the synthesis (Syntheseleistung) of the market are examined as the use of space at the market and the links to the urban space. The market practice is analyzed by the means of consumer theories (Kopytoff 1986). To build a terminology medieval and early modern written and pictorial sources were studied intensively. As a result it was possible to classify the location of the market as a market place, the function of markets as daily or weekly or periodic fairs, as well as various market buildings (pitches, tables, benches, racks, tents, stalls and Schranne) within the research area of eastern Austria. The research overview of archaeological sources will be developed on the basis of these premises, which are subsequently applied in evaluating the Tulln market. The sociology of architecture reveals that the market structures show historic changes in their structure and distribution at a physical level. The functional use of the buildings shows that the sale of specific goods was bound to concrete market buildings. Organizational processes, manorial or public responsibilities and social or symbolic space are reflected in structures of the market buildings. The analysis with help of sociology of space shows links between constructions, market space (spacing) and urban space (synthesis) in correlation with urban development. Additionally, the analysis of open space (Hillier / Hanson 1984) on the market square shows the central role of the open space on the market square as the most multifunctional area of the market.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
urban archaeology medieval archaeology sociology of space sociology of architecture market place
Schlagwörter
(Deutsch)
Stadtarchäologie Mittelalterarchäologie Raumsoziologie Architektursoziologie Marktplatz
Autor*innen
Ute Maria Scholz
Haupttitel (Deutsch)
Die Grabung Tulln Hauptplatz
Hauptuntertitel (Deutsch)
Untersuchungen zu Markt und Raum in der mittelalterlichen Stadt
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
372 Seiten, Beilagen 1-7, 374-826 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Ulrich Müller ,
Armand Baeriswyl
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
15 Geschichte > 15.18 Mittelalterliche Archäologie, neuzeitliche Archäologie ,
71 Soziologie > 71.14 Städtische Gesellschaft ,
74 Geographie > 74.79 Raumordnung, Städtebau: Sonstiges
AC Nummer
AC13107820
Utheses ID
36220
Studienkennzahl
UA | 792 | 309 | |
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