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Bindungserfahrungen in traditionellen Dorfgemeinschaften Malawis
Auswirkungen auf die kindliche Emotionsregulation
Anna Theissing
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Lieselotte Ahnert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40910
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30310.50215.289062-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel: Diese Arbeit befasste sich mit den Zusammenhängen der Mutter-Kind-Bindung und der kindlichen Emotionsregulation, die in der entwicklungspsychologischen Literatur bereits viel diskutiert wurden. Die vorliegende Untersuchung beschäftigte sich mit der Frage, ob sich die Erkenntnisse der vorrangig westlichen Emotionsregulationsforschung auch auf Kleinkinder, die unter gänzlich unterschiedlichen Bedingungen aufwachsen, übertragen lassen. Um diese Forschungslücke zu schließen, wurden die Einflüsse von Bindungserfahrungen in malawischen Dorfgemeinschaften auf die Emotionsregulationsfähigkeit von Kindern zwischen 14 und 31 Monaten geprüft. Methodik: Im Zuge des dreimonatigen Forschungsaufenthalts wurden 90 Familien, die in Dörfern ohne Elektrizität und fließendes Wasser lebten, über zwei Tage hinweg begleitet. Die Bindungssicherheit wurde mittels Attachment Q-Sort (AQS) erhoben. Zur Erfassung der kindlichen Emotionsregulation wurden die Kinder mit einem angstauslösenden Reiz, einer batteriebetriebenen Plastikkakerlake, konfrontiert. Es wurden primär die Regulation negativer Emotionen sowie die angewendeten Regulationsstrategien untersucht und mit der Bindungssicherheit zur Mutter in Bezug gesetzt. Außerdem wurde die Rolle der mütterlichen Sensitivität für die kindliche Bindungssicherheit sowie Emotionsregulation beleuchtet. Ergebnisse: Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung stimmen überwiegend mit den theoretischen Annahmen der westlichen Forschungsliteratur überein. Eine höhere Bindungssicherheit konnte mit effektiver Emotionsregulation und weniger negativem Emotionsausdruck in Zusammenhang gebracht werden, und Kinder mit höherer Bindungssicherheit suchten in der angstauslösenden Situation stärker nach Nähe und Körperkontakt mit der Mutter. Eine höher ausgeprägte mütterliche Sensitivität während der Angstsituation stand mit höherer Bindungssicherheit und effektiver Angstbewältigung in Verbindung. Diskussion: Demnach ergaben sich keine Hinweise darauf, dass die Angstregulation beziehungsweise das secure base Verhalten malawischer Kinder anders ausgeprägt ist als in der auf Untersuchungen mit westlichen Kleinfamilien basierenden Forschungsliteratur angenommen wird. Weiters scheint sich positives mütterliches Verhalten kulturunabhängig auf bessere Fähigkeiten in der kindlichen Emotionsregulation auszuwirken. Somit liefert die vorliegende Arbeit Belege dafür, dass die Annahmen der westlichen entwicklungspsychologischen Forschung auch in malawischen Dorfgemeinschaften Gültigkeit beanspruchen können.
Abstract
(Englisch)
A. Abstract Objective: This work is concerned with the correlations of mother-child attachment and the child's emotion regulation, which have been widely discussed in developmental psychology. The aim of this study was to examine whether the findings of Western emotion regulation research can be transferred to toddlers who are growing up under completely different conditions. In order to close this research gap, the influence of attachment experiences in Malawian rural communities on children’s emotion regulation capacity was examined in toddlers aged 14 to 31 months. Methodology: During the three months of research conducted in villages without electricity and running water, the data of 90 families was collected. Attachment security was measured using the Attachment Q-Sort (AQS). To capture the child's emotional regulation, the children were confronted with a fear-inducing stimulus, a battery-powered plastic cockroach. The main focus of this study was to explore the regulation of negative emotions as well as the exhibited regulation strategies and to put them in relation to attachment security between mother and child. In addition, the role of maternal sensitivity on the child's attachment security and emotion regulation was investigated. Results: The results of this study correspond with the theoretical assumptions of Western research literature. Higher attachment security was associated with effective emotion regulation and less expression of negative affect. During the fear-inducing situation, children with higher attachment security showed increased seeking of proximity and physical contact with the mother. A higher manifestation of maternal sensitivity during the fear task was connected to higher attachment security and effective emotion regulation. Discussion: There were no indications that the fear regulation or secure base behavior of Malawian children develops any differently than the research literature, based on investigations with Western nuclear families, suggests. Furthermore, maternal positive behavior seems to impact children’s emotion regulation in a beneficial way, independent of cultural context. Thus, the present study provides evidence that the assumptions of Western developmental psychology research can claim validity in Malawian rural communities.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
attachment emotion regulation toddlers culture
Schlagwörter
(Deutsch)
Bindung Emotionsregulation Kleinkind Kultur
Autor*innen
Anna Theissing
Haupttitel (Deutsch)
Bindungserfahrungen in traditionellen Dorfgemeinschaften Malawis
Hauptuntertitel (Deutsch)
Auswirkungen auf die kindliche Emotionsregulation
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
91 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Lieselotte Ahnert
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.46 Emotion ,
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC13092771
Utheses ID
36222
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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