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Die Rolle von Empathie bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Borderline-Persönlichkeitsstörung
eine Betrachtung von kognitiver und affektiver Empathie, Emotionsregulation, den Emotionen Ärger und Scham und der Störungssymptomatik der Borderline-Persönlichkeitsstörung anhand behavioraler und neuronaler Korrelate
Tina Jäger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Kristina Hennig-Fast
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.41011
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29155.46220.717560-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Viele psychische Störungen, wie beispielsweise die Borderline-Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie, Autismus oder die Antisoziale Persönlichkeitsstörung, weisen gleichzeitig eine Beeinträchtigung der Empathie, eine Beeinträchtigung in den Funktionen des Selbst oder der Identität und eine Beeinträchtigung im Erleben von Emotionen beziehungsweise der Emotionsregulationsfähigkeit auf (Pfeifer & Peake, 2012). Die Entwicklung von Empathie, Funktionen des Selbst, Identität sowie der Fähigkeit zur Emotionsregulation sind eng miteinander verflochten und liegen teilweise in denselben kognitiven Entwicklungen und Veränderungen in interpersonellen Bereichen begründet. Anhand der Borderline-Persönlichkeitsstörung soll die Rolle von Empathie unter Berücksichtigung der Identität, der Emotionsregulationsfähigkeit, dem affektiven Arousal und den Emotionen Ärger und Scham in Hinblick auf die Entstehung und Aufrechterhaltung der Störungssymptomatik untersucht werden. Zur Überprüfung der Fragestellungen wurden sowohl behaviorale Korrelate, als auch neuronale Korrelate erhoben, bei denen die Gehirnaktivität der Versuchspersonen bei einer Induktion von Emotionen aus einer Eigen- und einer Fremdperspektive gemessen wurden. Innerhalb der erhobenen behavioralen Daten fand sich unter anderem ein quadratischer Einfluss von kognitiver Empathie auf die Ausprägung der Identitätsstörung der Borderline-Patientinnen, ein negativer Zusammenhang von kognitiver Empathie und des Erlebens sowie eines externalisierenden Ausdruckes von Ärger und positive Zusammenhänge zwischen der Borderline-Persönlichkeitsstörung und den Emotionen Ärger und Scham. Innerhalb der neuronalen Korrelate weisen ROI-Analysen des bilateralen Gyrus frontalis superior auf eine mit der Identitätsstörung assoziierten verringerten Differenzierung zwischen dem Selbst und Anderen hin, die hinsichtlich der Selbstwahrnehmung bei Ärger und Scham aus der Fremdperspektive mit dem Erleben von Personalem Distress, Emotionsüberflutung, geringem Erleben von Emotionsregulation oder Angst vor Nähe verbunden ist. Eine Hypo- beziehungsweise Hypermentalisierung der Borderline-Patientinnen scheint sich in einer verringerten Aktivität im linken medialen präfrontalen Cortex widerzuspiegeln. Somit wird die Rolle von Empathie unter Berücksichtigung der Identität, der Emotionsregulationsfähigkeit, dem affektiven Arousal und den Emotionen Ärger und Scham bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Borderline-Persönlichkeitsstörung durch die vorliegenden Ergebnisse bekräftigt. Ein weiterer diesbezüglicher und andere psychische Störungen betreffender Forschungsbedarf wird aufgezeigt.
Abstract
(Englisch)
Many psychological disorders, as for example borderline personality disorder, schizophrenia, autism or antisocial personality disorder show an impairment to empathy, functions of the self or identity as well as the experience of emotions and the ability of emotion regulation, respectively (Pfeifer & Peake, 2012). The development of empathy, functions of the self, identity and the ability of emotion regulation are closely related and are partially based on the same cognitive alterations and changes in interpersonal areas. By means of the borderline personality disorder, the role of empathy considering identity, the ability of emotion regulation, the affective arousal and the emotions anger and shame are studied with regard to the emergence and maintenance of the symptomatology of the disorder. For this purpose, behavioral data as well as the cerebral activity of the experimental subjects was measured while an induction of emotions from their own and also from someone else’s perspective. Within the gathered behavioural data were to be found – among other things – a curvilinear influence of cognitive empathy on the identity disturbance, a negative relation between cognitive empathy and the experience and an externalising expression of anger, and positive relations between the symptomatology of the disorder and anger and shame. Within the neural correlates, ROI analyses of the bilateral superior frontal gyrus point to a decreased differentiation between the self and others that is associated with the identity disturbance. This decreased differentiation is accompanied by the experience of personal distress, emotional overarousal, decreased experience of emotion regulation and fear of intimacy in regard to self-awareness when experiencing anger and shame while put in someone else’s situation. A hypo- or hypermentalization of the borderline-patients seems to be reflected in a decreased activity in the left medial frontal cortex. The role of empathy considering identity, the ability to regulate emotions, affective arousal and the emotions anger and shame in the emergence and maintenance of the borderline personality disorder is confirmed by the findings of this study. An additional need for research also regarding other mental disorders is demonstrated.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
borderline personality disorder empathy identity identity disturbance emotion emotion regulation anger /shame superior frontal gyrus medial frontal cortex
Schlagwörter
(Deutsch)
Borderline-Persönlichkeitsstörung Empathie Identität Identitätsstörung Emotion Emotionsregulation Ärger Scham Gyrus frontalis superior medialer präfrontaler Cortex
Autor*innen
Tina Jäger
Haupttitel (Deutsch)
Die Rolle von Empathie bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Betrachtung von kognitiver und affektiver Empathie, Emotionsregulation, den Emotionen Ärger und Scham und der Störungssymptomatik der Borderline-Persönlichkeitsstörung anhand behavioraler und neuronaler Korrelate
Paralleltitel (Englisch)
the role of empathy in the emergence and maintenance of the borderline personality disorder
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
153 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kristina Hennig-Fast
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.18 Ich-Psychologie ,
77 Psychologie > 77.46 Emotion ,
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion, Soziale Beziehungen ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC13095817
Utheses ID
36309
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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