Detailansicht
Effekt der Habituation auf die Identifikation und Diskrimination der Gerüche bei Menschen
Christian Paumann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Ernährungswissenschaften
Betreuer*in
Dorota Majchrzak
DOI
10.25365/thesis.41244
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29750.43923.506353-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Masterarbeit war es, erstmals Effekt der Habituation auf die Identifikation und Diskrimination der Gerüche bei Menschen anhand eines Vergleichs zweier Berufsgruppen (Friseure und Bäcker) und einer Kontrollgruppe zu untersuchen.
Bisher wurden zu diesem Thema ausschließlich Studien durchgeführt, welche den Einfluss diverser berufsspezifischer Stoffe (Haarsprays oder Deos im Friseursalon, beziehungsweise Mehlstaub in der Backstube) auf den Erkrankungsstatus von Bäckerinnen und Friseurinnen verdeutlichten.
Mit 29 Bäckerinnen (13 Frauen und 16 Männer: 32±12 Jahre) und 59 Friseurinnen (30±11 Jahre) wurde mit Hilfe von Sniffing-Sticks der Firma Burghart ein Geruchsidentifikations-, sowie –diskriminationstest durchgeführt. Als Kontrollgruppe dienten 60 Personen (30 Frauen und 30 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 31±12 Jahren.
Vor Beginn der Testung erhielten die Testpersonen einen Fragebogen, um persönliche Daten zu erhalten. Geschlecht, Alter, Alkoholkonsumhäufigkeit, Krankheits- und Medikamentenstatus der ProbandInnen wurden dabei erhoben.
Im Vergleich zwischen Friseurinnen (non-food-Industrie) und Bäckerinnen (food-Industrie) wurden keine signifikanten Unterschiede sowohl beim Identifikations- (p=0,774) als auch beim Diskriminationstest (p=0,143) festgestellt. Bäckerinnen erkannten beim Identifikationstest durchschnittlich 12,54 und Friseurinnen 12,68 Sniffing-Sticks richtig. Beim Diskriminationstest konnten Bäckerinnen im Mittel 11,15 und Friseurinnen 12,03 Geruchstripletts richtig diskrimi-nieren. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Untersuchungs-gruppen hinsichtlich der Identifikation einzelner Gerüche festgestellt.
Alle Ergebnisse zeigen, dass zwischen Friseurinnen und Frauen der Kontrollgruppe sowohl beim Identifikationstest (p=0,801), als auch beim Diskriminationstest (p=0,208) keine signifikanten Unterschiede beobachtet werden konnten. Beim Identifikationstest erkannte im Mittel die Gruppe der Friseurinnen von 16 angebotenen Gerüchen 12,68 und die Kontrollgruppe 12,60 richtig. Beim Diskriminationstest diskriminierten die Friseurinnen 12,03 Geruchstripletts richtig und die Personen der Kontrollgruppe 12,57.
Zwischen den Bäckerinnen und Frauen der Kontrollgruppe konnte kein signifikanter Unter-schied beim Identifikationstest (p=0,856) festgestellt werden. Beim Diskriminationstest war er aber signifikant (p=0,007). Die durchschnittliche Anzahl richtig erkannter Gerüche beim Identifikationstest betrug bei den Bäckerinnen 12,54 und bei der Kontrolle 12,60. Es wurden keine signifikanten Unterschiede bei der Identifikation einzelner Gerüche zwischen den beiden Untersuchungsgruppen beobachtet. Beim Diskriminationstest konnten Bäckerinnen nur 11,15 von 16 angebotenen Tripletts, die Personen der Kontrollgruppe allerdings 12,57 diskriminieren, was einen signifikanten Unterschied bedeutet (p=0,013).
Die größten Unterschiede sowohl beim Identifikations- als auch beim Diskriminationstest wurden beim Vergleich zwischen Bäckern und Männern der Kontrollgruppe festgestellt. Dabei unterschieden sich die beiden Untersuchungsgruppen sowohl beim Identifikations- (Bäcker (n=16): 11,00 vs. Kontrollgruppe (n=30): 12,63; p=0,005) als auch beim Diskriminationstest (Bäcker (n=16): 9,88 vs. Kontrollgruppe (n=30): 11,90; p=0,011) signifikant. Zudem wurden signifikante Unterschiede bei der Identifikation der Gerüche Orange (p=0,037), Zimt (p=0,015) und Ananas (p=0,049) zwischen Bäckern und Männern der Kontrollgruppe beobachtet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geruchswahrnehmungsfähigkeit der Bäcker im Vergleich zur männlichen Kontrollgruppe deutlich reduziert war. Bäckerinnen waren der weiblichen Kontrollgruppe ausschließlich bei der Diskrimination von Gerüchen unterlegen. Friseurinnen hingegen wiesen eine der weiblichen Kontrollgruppe ähnliche Geruchswahrnehmungsfähigkeit auf. Friseurinnen und Bäckerinnen unterschieden sich bei der Wahrnehmung von Gerüchen ebenfalls nicht signifikant. Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bäcker eine signifikant verminderte Fähigkeit haben, Gerüche richtig zu identifizieren und zu diskriminieren, was auf die berufsbedingte Exposition mit schädlichen Stoffen oder aber auf Gewöhnungseffekte zurückzuführen ist.
Abstract
(Englisch)
The aim of the present master thesis was to investigate the effect of habituation to the identification and discrimination of odours in humans by comparing the occupational groups of bakers and hairdressers and a control group.
Up to now only studies investigating the influence of different job specific substances, such as hairsprays or deos in the hairdressing salon or wheat powder in the bakery, on the illness sta-tus of hairdresser and baker were published.
There were performed an odour identification and discrimination test with 29 bakers (13 women and 16 men: 31±12 years) and 59 hairdressers (30±11 years) by using Sniffing-Sticks (Fa. Burghart). The control group consisted of 60 persons (30 women and 30 men) with a mean age of 31±12 years.
Before the test was started, the subjects were given a questionnaire to obtain personal data such as gender, age, frequency of alcohol consumption or the illness status.
Comparing hairdressers (non-food industry) and bakers (food industry) there were no significant differences in both the identification (p= 0.774) as well as the discrimination test (p = 0.143). Female baker on average identified 12,54 Sniffing-Sticks correctly, hairdresser 12,68. The discrimination test brought out, that female baker in average discriminated 11,15 odours correctly and hairdresser 12,03. There were no significant differences in the identification of odours between the investigation groups as far as single odours were concerned.
All results showed, that there were no significant differences between hairdresser and women of the control group neither in the identification test (p=0,801), nor in the discrimination test (p=0,208). Hairdresser could identify 12,68 from 16 offered scents correctly, whereas women of the control group achieved 12,60 in the identification test. In the discrimination test hair-dresser could discriminate 12,03 odour triplets correctly and the control group 12,57.
There was no significant difference between female bakers and control group in the identification test (p=0,856), but in the discrimination test (p=0,007). The average numbers of correctly identified scents were 12,54 (female bakers) and 12,60 (control group). No significant differences were obtained in the identification of individual odours between the two study groups. In the discrimination test female bakers discriminated correctly 11,15 from 16 offered odour triplets, whereas the control group had 12,57, what means a significant difference (p=0,013).
The biggest differences in both the identification and the discrimination test were observed in the comparison between bakers and men of the control group. Here, the two study groups dif-fered in both the identification (bakers (n=16): 11.00 vs. control group (n=30): 12.63; p=0.005) as well as the discrimination test (bakers (n=16): 9.88 vs. control group (n=30): 11.90; p=0.011) significantly. In addition, significant differences in the identification of the odors orange (p=0.037), cinnamon (p=0.015) and pineapple (p=0.049) were observed between bakers and men of the control group.
In summary it can be said that the odor perception of the bakers was significantly reduced compared to the male control group. In comparison with the female control group female bak-ers were inferior only in the discrimination of odors. Hairdresser, however, exhibited a female control group similar odor perceptual ability. Hairdressers and female bakers also did not differ significantly in the perception of odors. The present results suggest that bakers have a signifi-cantly reduced ability to identify and to discriminate smells properly, possibly due to occupational exposure to harmful substances or habituation effects.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
habituation ability to identify odours ability to discriminate odours female baker and baker hairdresser
Schlagwörter
(Deutsch)
Habituation Geruchsidentifikationsfähigkeit Geruchsdiskiminationsfähigkeit Bäckerinnen und Bäcker Friseurinnen
Autor*innen
Christian Paumann
Haupttitel (Deutsch)
Effekt der Habituation auf die Identifikation und Diskrimination der Gerüche bei Menschen
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
VIII, 104 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Dorota Majchrzak
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC13063226
Utheses ID
36506
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |