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Zivilrechtliche Auswirkungen des Behördenbewilligungsverfahrens bei Werkverträgen
Nadja Keränen
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Alexander Reidinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.41284
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30408.40567.717163-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der Praxis spielt die Frage der Möglichkeit oder auch des nötigen Aufwandes, der für die Erlangung einer Behördenbewilligung verbunden ist und den damit zusammenhängenden rechtlichen Konsequenzen und Haftungsfragen, eine immer größere Rolle bei der Entscheidung, ob man ein „Projekt“, sei dies der Bau eines Einfamilienhauses oder die Errichtung eines hochkomplexen Kraftwerkes, verwirklichen kann. In dieser Arbeit wurde in Kapitel 1 die Grundsatzfrage behandelt, wer für die Haftung bei Fehlern im Zusammenhang mit Bewilligungen generell in Frage kommt. Es werden die möglichen Schäden und Schädiger behandelt, und die wichtigsten allgemeinen Prinzipien des Werkvertrages dargestellt, welche zu berücksichtigen sind. In Kapitel 2 werden die besonderen Pflichten des Werkbestellers und deren Auswirkungen iZm Baubewilligungen dargestellt. Auf die äußerst praxisrelevante Unterscheidung der Bauaufsichtspflicht versus der Pflicht des Werkbestellers zur Baustellenkoordination, und deren Konsequenzen sowie die Frage der Regressmöglichkeit des Werkunternehmers bei Bauaufsichtsfehlers der vom Werkbesteller eingesetzten Architekten oder Baumeistern, ist in diesem Abschnitt im Detail eingegangen worden. Auch die Einteilung der Bauordnung als Schutzgesetze sowie der Einfluss des Bauarbeitenkoordinationsgesetzes (BauKG) als lex specialis zur Fürsorgepflicht gemäß § 1169 ABGB wurde ausgearbeitet. Im folgenden Kapitel 3 werden die besonderen Pflichten des Werkunternehmers angeführt, wobei die Warnpflicht des Werkunternehmers zur sogenannten Sphärentheorie in Verbindung gebracht werden. Des Weiteren wird die Informationspflicht nach Verbraucherrechte-Richtlinie-Umsetzungsgesetz und deren Auswirkungen behandelt. Letztlich wird in diesem Abschnitt die Sorgfaltspflicht des Sachverständigen und als Exkurs die Sonderfrage der Haftung eines bestätigenden Experten ausgearbeitet. Da bei den Bewilligungen auch die Organe der Behörden eine wesentliche Rolle spielen, wird in Kapitel 4 auf die Möglichkeit von Amtshaftungsansprüchen des Bauwerbers oder Projektbestellers eingegangen. Die generelle Subsidiarität des Amtshaftungsgesetzes sowie die Prüfung des Bestehens einer Warn- und Aufklärungspflicht der Behörden steht hier im Mittelpunkt. Aufgrund der in der Praxis durchaus großen Bedeutung wird in Kapitel 5 als Sonderthema der Scheinbauführer behandelt. Den öffentlich-rechtlichen Anforderungen wird in diesen Fällen durch den Bauführer oder Architekten nur zum Schein entsprochen, um die verwaltungsrechtlichen Vorschriften pro-forma einzuhalten. Daher auch der Begriff des Scheinbauführers, der sich in diesem Zusammenhang durchgesetzt hat. In Kapitel 6 werden die wichtigsten Grundaussagen dieser Arbeit nochmals zusammengefasst, ohne jedoch die Einzelergebnisse der vorliegenden Arbeit zu wiederholen.
Abstract
(Englisch)
Nowadays in practice the question of feasibility and the required effort resulting from governmental proceedings, as well as the legal consequences und liabilities therefrom, become more and more important by reaching a decision, if a “project”, which can be anything from building a family home to the construction of a highly technical complex powerplant, shall be executed or not. In this document Chapter 1 deals with the general question who might be liable for mistakes in connection with governmental proceedings. The possible harming parties are defined as well as the general civil law principles of contracts for services are shown, which have influence on the evaluation of liabilities on that topic. Chapter 2 defines the main responsibilities from the buyer of the services and the consequences resulting from these responsibilities. The main topic is the differentiation between supervision and coordination duties of the customer or buyer of services. The resulting consequences from this different responsibilities are explained and the question if further regress from service providers to architects or contractors, which are acting on behalf of the customer, might be possible in general is evaluated. Also the “Baustellenkoordinationsgesetz” (BauKG) as a special civil law regulation concerning coordination duties from the buyer of the services is explained and compared to the general civil law rules under § 1169 ABGB. Next in Chapter 3 the main responsibilities from the service providers are defined and the service providers responsibility to warn the buyer of services and the impact of the so called “Sphärentheorie” is demonstrated. Further the responsibility to inform the buyer of services resulting from the Verbraucherrechte-Richtlinie-Umsetzungsgesetz and the consequences are shown. At last in this Chapter the special liability question from the so called “confirming expert” is explained. In Chapter 4 the importance of the govenmental institutions on that topic is considered and the possibility of liability of governmental institutions to the project owners is evaluated. The main focus here is the subsidiarity of the liability of institutions and the question of the responsibility of governmental authorities to warn and inform project owners about dangers in the project execution. Because of the relevance in practice the consequences of using a “appearance contractor” as a party that only seems to take over the responsibilities to the authorities or third parties, but in reality does not conduct these duties, is shown in Chapter 5. Chapter 6 gives a summary of the most important statements and conclusions from this work, without repeating all the in-between results from this work.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Zivilrechtliche Auswirkungen Behördenbewilligungsverfahrens Werkverträgen Haftungsfragen besondere Pflichten Werkbestellers Auswirkungen Baubewilligungen Bauaufsicht versus Baustellenkoordinierung Regressmöglichkeit Werkunternehmers Architekten Baumeister Bauaufsichtsfehlern Bauarbeitenkoordinationsgesetz Bauordnungen als Schutzgesetze
Autor*innen
Nadja Keränen
Haupttitel (Deutsch)
Zivilrechtliche Auswirkungen des Behördenbewilligungsverfahrens bei Werkverträgen
Paralleltitel (Englisch)
Civil law consequences on contracts for services based on governmental proceedings
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
249 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Josef Aicher ,
Christiane Wendehorst
Klassifikationen
86 Recht > 86.18 Privatrecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.20 Schuldrecht
AC Nummer
AC13293707
Utheses ID
36535
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
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