Detailansicht
Der Fries des sog. Ilissos-Tempels in Athen
Elke Pühringer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Klassische Archäologie
Betreuer*in
Marion Meyer
DOI
10.25365/thesis.41392
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30469.48286.475870-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen dieser Masterarbeit findet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem sog. Ilissos-Tempel in Athen statt, wobei vor allem die Friese im Mittelpunkt des Interesses stehen. Neben den wenigen erhaltenen architektonischen Fragmenten des Tempels, der im Jahr 1778 gänzlich zerstört wurde, existieren Aufzeichnungen von Bauforschern aus dem 18. Jh.; dies sind die einzigen Zeugnisse des Ilissos-Tempels. Bei dem kleinen ionischen Tempel handelt es sich um einen tetrastylen Amphiprostylos, der viele Gemeinsamkeiten zum Athena Nike-Tempel aufweist und durch Vergleiche der Bauglieder mit anderen zeitnahen Gebäuden Athens zwischen 435 und 425 v.Chr. eingeordnet werden kann.
Erhalten sind uns einige wenige Platten des skulptierten Frieses, der oberhalb des Architrav an der Außenseite des Tempels verlief. Der Fries bestand aus dünnen Platten bzw. aus massiven Blöcken an den Ecken, deren ursprüngliche Position innerhalb des Frieses heute nicht mehr ermittelt werden kann. Auf den Platten B und C sind jeweils drei Männer zu sehen, die ohne erkennbaren Bezug zueinander stehend oder sitzend dargestellt sind und von einigen wenigen Attributen umgeben sind. Auf den Platten D und E sind im Gegensatz dazu bewegte Szenen dargestellt, die Übergriffe auf Frauen zeigen. Trotz der schlecht erhaltenen und verwaschenen Oberfläche ist es möglich, die Figuren bzw. Figurengruppen anderen Friesen der zweiten Hälfte des 5.Jh. gegenüberzustellen und stilistische Übereinstimmungen herauszuarbeiten, nach denen der Ilissos-Fries um 430 v.Chr. eingeordnet werden kann. Obwohl in den letzten 130 Jahren verschiedenste Deutungsmöglichkeiten des Dargestellten der Ilissos-Platten präsentiert wurden, können die Bildinhalte bis heute keinem Mythos mit Sicherheit zugeordnet werden. Durch eine ikonographische Analyse konnte wahrscheinlich gemacht werden, dass die Stehenden und Sitzenden der Platten B und C vermutlich Teil einer Unterweltszene waren. Die Bilder der Platten D und E, die aufgrund ihrer Bildtypen bereits seit jeher als Frauenraub- und Frauenverfolgung angesprochen wurden, können im Kontext der Zerstörung Trojas gesehen werden. Der Ilissos-Tempel mit seinen sorgfältigen architektonischen Überlegungen und seinem außergewöhnlichen Skulpturenschmuck hatte vermutlich eine gewisse Bedeutung, wofür auch die existierenden Kopien sprechen würden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Ilissos-Tempel Athen Fries Ilissos ionisch
Autor*innen
Elke Pühringer
Haupttitel (Deutsch)
Der Fries des sog. Ilissos-Tempels in Athen
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
137 Seiten : Illustrationen, Karte
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Marion Meyer
Klassifikation
15 Geschichte > 15.15 Archäologie
AC Nummer
AC13088296
Utheses ID
36634
Studienkennzahl
UA | 066 | 885 | |