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Der Einfluss der Übernahme eines geschlechtsstereotypen Rollenbildes auf die Mathematikleistungen von Jugendlichen
Regina Reischer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Marco Jirasko
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.41432
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24231.36485.660554-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Studien haben gezeigt, dass geschlechtsbezogene Stereotype bezüglich Mathematik insgesamt keine Gültigkeit mehr haben. Bei Kindern erbringen Mädchen zum Teil sogar bessere Leistungen, als Buben. Schwache Geschlechtsunterschiede ab dem späteren Jugendalter sind nicht durch zugrundeliegende Fähigkeiten, sondern durch andere Faktoren, wie Interesse und Beschäftigung mit dem Fach zu erklären. Die vorliegende Baseline-Studie ist ein Primingexperiment, bei dem jeweils einem Mathematiktest vor und einer nach dem Priming zu bearbeiten war. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Martens (2015) geplant und durchgeführt. Als Prime fungierte ein „Persönlichkeitsfragebogen“, der von 253 AHS-SchülerInnen der 9. Schulstufe aus der Sicht eines typischen männlichen beziehungsweise typischen weiblichen Jugendlichen auszufüllen war. Das Einfühlen in eine Zielperson sollte die Leistungen in Mathematikaufgaben durch Stereotypenaktivierung beeinflussen. Die Motivation und das Interesse, sowie die persönliche Wichtigkeit von Mathematik wurden miterhoben, um deren Einflüsse auf den Priming-Effekt zu erfassen. Der Geschlechtervergleich der Mathematik-Baseline ergab einen leichten Vorteil der Burschen gegenüber den Mädchen. Die Jugendlichen hatten jedoch keine stereotypen Meinungen über die Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern. Weder bei männlichen noch bei weiblichen Probanden zeigte die Versuchsbedingung eine Wirkung auf die Mathematikleistung nach dem Priming, im Vergleich zu vor dem Priming. Keine der erhobenen potentiellen Moderatorvariablen konnten den fehlenden Effekt erklären. Daher kann in der getesteten Stichprobe davon ausgegangen werden, dass die 14- bis 15-Jährige nicht durch das implizite Priming beeinflussbar waren. Die Hypothesen müssen somit verworfen werden. Ob dies am Alter der StudienteilnehmerInnen, an der Art des Primings, an der fehlenden Stereotypenmeinung oder an anderen Faktoren liegt könnte in weiteren Untersuchungen überprüft werden.
Abstract
(Englisch)
In prevailing research there is no evidence for the math gender stereotype. In some studies girls even perform better than boys. The slight differences in favor of boys from late adolescence onwards, are suspected not to be a consequence of different abilities, but higher involvement and interest of boys in math. The present baseline study is a priming experiment. The procedure was planned and realized in cooperation with Martens (2015). 253 high school students participated in a math test before and after priming. A questionnaire was used as prime, which the participants had to answer imagining, they were a typical girl or a typical boy. Putting themselves in the target’s state of mind was supposed to influence later math performance. Also motivation, interest in and personal significance of math were asked to discover their impact on priming effects. Comparing the boys’ and girls’ baseline math performance, revealed better results for male students, although there was no stereotype thinking about math abilities among participants. Neither male nor female math performances were influenced in any way by the stereotype priming, and none of the included moderator variables was able to account for the absence of priming effects. Thus it can be concluded, that adolescents in this sample did not get affected by implicit stereotype priming and the hypotheses must be rejected. Further research could aim at finding out, whether the age of participants, the type of priming, the non-endorsement of stereotype beliefs or any other determinants could explain this outcome.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
stereotype math gender adolescents children boy girl priming implicit sex roles stereotype threat BSRI development gender difference experiment
Schlagwörter
(Deutsch)
Stereotyp Mathematik Geschlecht Jugendliche Kinder Buben Mädchen Priming implizit Geschlechtsrollenbild Stereotype Threat BSRI Entwicklung Geschlechtsunterschiede Experiment
Autor*innen
Regina Reischer
Haupttitel (Deutsch)
Der Einfluss der Übernahme eines geschlechtsstereotypen Rollenbildes auf die Mathematikleistungen von Jugendlichen
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
94 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Marco Jirasko
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.05 Experimentelle Psychologie ,
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.55 Kinderpsychologie ,
77 Psychologie > 77.56 Jugendpsychologie ,
77 Psychologie > 77.61 Einstellung, Vorurteil, Beeinflussung ,
77 Psychologie > 77.93 Angewandte Psychologie
AC Nummer
AC13262678
Utheses ID
36671
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1