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Hergestellt für einen ganz bestimmten Zweck?
Auseinandersetzung mit Norbert Hoersters Interessensethik im Hinblick auf die Frage von Saviour Siblings
Elisabeth Kern
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Katholische Fachtheologie
Betreuer*in
Sigrid Müller
DOI
10.25365/thesis.41495
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29814.42451.673553-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der heutigen Zeit scheinen die Möglichkeiten an reproduktionsmedizinischen Maßnahmen gerade am Beginn des menschlichen Lebens immer neuere Wege zu gehen. Eltern eines, auf eine Körperspende angewiesen, schwererkrankten Kindes, für welches jedoch keine passende Spenderin oder kein passender Spender vorhanden ist, können sich für die Zeugung eines Saviour Siblings entscheiden. Durch die Methode der In-vitro Fertilisation werden Embryonen künstlich mit einer körpereigenen Eizelle der Mutter und einer Samenzelle des Vaters gezeugt. Mittels der Präimplantationsdiagnostik wird sodann ein mit dem erkrankten Geschwisterkind genetisch kompatibler Embryo ausselektiert und in die Gebärmutter implantiert. Dieses Saviour Sibling wird auf natürlichem Weg ausgetragen und kann in unterschiedlicher Weise als Spenderin oder Spender für sein erkranktes Geschwisterkind dienen. Wie ist dieses Vorgehen der Zeugung von Saviour Siblings ethisch zu bewerten?
Der deutsche Rechts- und Sozialphilosoph Norbert Hoerster hat einen interessensethischen Ansatz entwickelt, bei dem er davon ausgeht, dass allein die Verfolgung von menschlichen Interessen eine legitime Art und Weise der objektiven Begründung von Moralnormen darstellt. Hoerster steht gerade in der Unterscheidung zwischen dem Menschsein und dem Personsein in der Tradition des australischen Ethikers Peter Singer. Unter anderem lässt Hoerster dem Menschen erst ab der Geburt ein Recht auf Leben zukommen, da Ungeborene seiner Ansicht nach noch kein Überlebensinteresse, welches das fundamentalste Interesse von Menschen darstellt, verfolgen.
Die hier vorliegende Arbeit untersucht, welche Erkenntnisse aus Hoersters Interessensethik für die Beantwortung der Frage nach der Zeugung von Saviour Siblings hilfreich sein können. Für die Klärung wird einerseits versucht, die verschiedenen Interessen der Betroffenen darzustellen. Andererseits soll eine durch Kritik an der Hoerster’schen Interessensethik erweiterte Position gewinnbringend für die Beantwortung der Frage sein.
Abstract
(Englisch)
Nowadays, the possibilities of measures taken in reproductive medicine seem to break new grounds in particular at the beginning of human life. Parents of a seriously ill child, who is in need of a genetically compatible donator, can opt for creating a savior sibling. The embryo is created as a result of medically assistet in vitro fertilization (IVF) treatment using the mother’s egg cell and the father’s sperm cell. By preimplantation genetic diagnosis (PGD), out of several embryos, the genetically compatible embryo is then selected and implanted into the mother’s uterus. The savior sibling is implanted in the mother and carried out naturally, and can provide the older sibling with different types of donations. How can the morality of the mentioned process of (selective) reproduction be judged?
The German legal and social philosopher Norbert Hoerster has developed an ethical approach linked to individual self-interest, in which he sees the pursuit of such interest as a legitimate basis for the objective justification of moral principles. Hoerster follows the tradition of the Australian ethicist Peter Singer, especially considering his distinction between being (just) a human being or a human person.. Hoerster, inter alia, grants human beings a right to life only after birth, because he advocates the theory that those not yet born have no individual interest to survive, which forms the basis of all interests.
This thesis examines which findings of Hoerster’s ethics of individual self-interest could be of use for examining the morality of selective reproduction in the context of savior siblings. For this, on the one hand, the interests of all persons affected are displayed. On the other hand, Hoerster’s ethical approach is criticized to gain further aspects for answering the question of how to judge selective reproduction.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Saviour Siblings Interessensethik Norbert Hoerster
Autor*innen
Elisabeth Kern
Haupttitel (Deutsch)
Hergestellt für einen ganz bestimmten Zweck?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Auseinandersetzung mit Norbert Hoersters Interessensethik im Hinblick auf die Frage von Saviour Siblings
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
109 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sigrid Müller
Klassifikation
11 Theologie > 11.62 Christliche Ethik
AC Nummer
AC13229373
Utheses ID
36727
Studienkennzahl
UA | 011 | | |
