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Ärzte und vorinformierte Patienten
eine quantitative Analyse über die Einstellung von deutschen und österreichischen Allgemeinmedizinern zu Patienteninformationen und eigenständig informierten Patienten
Marie-Dominique Bernadette Schneider
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Jürgen Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.41550
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29229.90471.387855-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die neuen Medien und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung führen dazu, dass sich Personen immer öfter über Gesundheitsthemen informieren und sich medizinisches Wissen auch über andere Medienkanäle aneignen. Dieses Wissen bringen sie gegebenenfalls in die nächste Sprechstunde bei ihrem Arzt ein und können durch diesen Umstand als „vorinformierte Patienten“ bezeichnet werden. Dieser Vorgang birgt Konfliktpotenzial, da die zusätzlichen Informationen die Kommunikation und dadurch auch die Beziehung zwischen Arzt und Patient verändern können. Die vorliegende Forschungsarbeit beschäftigt sich im theoretischen Teil zunächst kritisch mit diesem Sachverhalt und will verstehen, um welche Menschen es sich konkret bei vorinformierten Patienten handelt und wie diese beim Arzt wahrgenommen werden. Darüber hinaus geht es um die Veränderungen im Umgang zwischen Arzt und Patient durch die sogenannten Vorinformationen. In diesem Zusammenhang werden auch aktuelle Modelle zu dieser Thematik vorgestellt, zu welchen das paternalistic decision model, das informed decision model und das shared decision model gehören. Sie beschreiben das Verhältnis zwischen Arzt und Patient im Zuge von medizinischen Entscheidungen. Im empirischen Teil werden die Ergebnisse der quantitativen Online-Befragung von 145 Allgemeinmedizinern aus Deutschland und Österreich vorgestellt. Dabei werden Antworten auf die Fragen gegeben, wie ein Arzt mit vorinformierten Patienten umgeht und welche Einstellungen zu den Themen „Informationsangebote“ und „Vorinformationen“ vorherrschen. Des Weiteren wurde erhoben, wie sich Mediziner einen idealen Patient vorstellen und inwiefern sich dieser vom vorinformierten Patient unterscheidet. Der Schwerpunkt innerhalb des empirischen Teils liegt in der Frage nach einem Zusammenhang zwischen der Einstellung des Arztes gegenüber vorinformierten Patienten und bestimmten Faktoren wie sein Alter, seine Internetnutzung oder die Anzahl seiner täglichen Patienten. Ergebnisse der Studie sind, dass es einen signifikant negativen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Patienten, die ein Arzt pro Tag empfängt und seiner Einstellung zu vorinformierten Patienten gibt. Je mehr Patienten also ein Arzt pro Tag hat, desto negativer beurteilt er vorinformierte Patienten. Ferner konnotieren Ärzte den idealen Patient mit deutlich positiveren Eigenschaften, als den vorinformierten Patient. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ist, dass Ärzte, die Entscheidungen vornehmlich nach dem shared decision model treffen, Vorinformationen grundsätzlich besser bewerten, als Anhänger des paternalistischen models. Diese Ärzte stellen sich den idealen Patient weiterhin vornehmlich als vorinformiert vor.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gesundheitskommunikation Arzt-Patient-Beziehung Arzt-Patient-Kommunikation
Autor*innen
Marie-Dominique Bernadette Schneider
Haupttitel (Deutsch)
Ärzte und vorinformierte Patienten
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine quantitative Analyse über die Einstellung von deutschen und österreichischen Allgemeinmedizinern zu Patienteninformationen und eigenständig informierten Patienten
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
144 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Grimm
Klassifikationen
44 Medizin > 44.06 Medizinsoziologie ,
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft
AC Nummer
AC13242813
Utheses ID
36778
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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