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Die ‚Feuernacht‘ im Spiegel der italienischen Tagespresse
der Blickwinkel Italiens
Julia Mairunteregger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Italienisch UF Spanisch
Betreuer*in
Gualtiero Boaglio
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.41565
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29123.81654.109363-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Auch bei genauerer Auseinandersetzung mit der Südtirolfrage bleibt dem Interessierten der italienische Blickwinkel bis zu einem gewissen Grad verborgen. Das fragwürdige Andauern der repressiven Italianisierungspolitik und die Nicht-Einhaltung des Gruber-De Gasperi-Abkommens bis Anfang der 60er Jahre lösten einen Widerstand der Südtiroler aus, der in Bombenan-schlägen gipfeln sollte. Seinen Höhepunkt nahmen die Attentate in der sogenannten „Feuernacht“ vom 11. auf den 12. Juni 1961, in welcher die norditalienische Industrie durch die Sprengung von Strommasten lahmgelegt werden sollte. Die vorliegende Arbeit erläutert sowohl die historischen Gegebenheiten, die zum konflikthaften Ereignis führten, als auch die Folgen für die unmittelbar betroffene Bevölkerung. Von besonderem Interesse ist die Frage, wie die meistgelesene Tageszeitung Italiens („Corriere della Sera“) die Haltung der Regierung gegenüber den Südtirolern rechtfertigte, wie sie die Wirklichkeit konstruierte und welche öffentliche Meinung in weiterer Folge daraus entstand. Zu diesem Zweck wurde ein repräsentativer Schnitt von 15 Artikeln aus der Zeitung ausgewählt und mittels einer Inhaltsanalyse, welche methodisch an die Kritische Diskursanalyse angelehnt war und für welche elf Fragestellungen definiert worden sind, untersucht. Der Fokus lag auf den Reaktionen auf die „Feuernacht“ im unmittelbar darauffolgenden Zeitraum vom 13. Juni bis zum 31. Juni 1961. Aus der Analyse ging hervor, dass dem „Corriere della Sera“ eine einseitige Berichterstattung vorgeworfen werden kann: Einerseits wurden Informationen zu den Schwierigkeiten in Südtirol und die Beweggründe der Attentäter nahezu verschwiegen, wodurch die italienische Öffentlichkeit keine Möglichkeit bekam, über die schwierige Situation im Alto Adige aufgeklärt zu werden. Andererseits inszenierte die Zeitung den italienischen Staat als einen überlegenen Demokraten und unterstelle sowohl dem österreichischen Staat mit seinen Forderungen als auch den Südtirolern, dass sie wieder dem Nazismus verfallen und deswegen nicht ernst zu nehmen seien. Die öffentliche Meinung wurde dadurch von einem Feindbild in der Form des österreichischen Staats und der Südtiroler geprägt, was eine Kluft zwischen den beiden Ethnien geschaffen haben muss.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Südtirol Südtirolfrage Feuernacht Attentate Bombenanschläge Mediendarstellung Medienanalyse öffentliche Meinung Tiroler Geschichte Alto Adige
Autor*innen
Julia Mairunteregger
Haupttitel (Deutsch)
Die ‚Feuernacht‘ im Spiegel der italienischen Tagespresse
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Blickwinkel Italiens
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
147 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gualtiero Boaglio
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.32 Öffentliche Meinung ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.67 Italien
AC Nummer
AC13107766
Utheses ID
36793
Studienkennzahl
UA | 190 | 350 | 353 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1