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Migration und Entwicklung am Beispiel des Konzeptes der zirkulären Migration
eine vergleichende Analyse der Akteure Europäische Kommission - Deutschland und Frankreich
Katharina Benedetter,
Barbara Schira
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Walter Schicho
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4186
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29564.41237.243270-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Annahme verfolgend, dass Migration und Entwicklung in Wechselwirkung zueinander stehen entwickelte die Europäische Kommission 2005 das politische Konzept der „Zirkulären Migration“, welches auch von den konservativen Parteien der Nationalstaaten Deutschland und Frankreich als eine Möglichkeit angesehen wird migrationspolitische und entwicklungspolitische Aspekte miteinander zu vereinen. Die vorliegende Arbeit ist ein Beitrag zur Migrations- und Entwicklungsforschung und hat den Anspruch das komplexe politische Konzept der zirkulären Migration auf Ebene der Europäischen Union, sowie der auf nationalstaatlicher Ebene in Deutschland und Frankreich praktisch und diskursiv zu untersuchen. Dabei wird der Fragestellung nachgegangen, Inwieweit es in Deutschland und Frankreich bereits Strukturen gibt auf welche zirkuläre Migrationsprogramme in der Praxis aufbauen können beziehungsweise wie das Konzept auf politischer Ebene diskutiert wird. Dabei ergeben sich folgende Thesen: 1) Bis dato gibt es keine einheitliche Definition zur Begriffsklärung des Konzeptes der zirkulären Migration. 2) Zirkularität hat per se keinen entwicklungspolitischen Gehalt sondern stellt einen migrationspolitischen rechtlichen Rahmen dar. 3) In Bezug auf die praktische Verbindung von Migration und Entwicklung stehen der Grad der Institutionalisierung diesbezüglicher Maßnahmen und die Kohärenz dieser Politikbereiche in Beziehung zueinander. 4) Die Nationalstaaten setzen in ihrem politischen Diskurs der zirkulären Migration den Fokus auf migrationspolitische Zielsetzungen. Die formulierte Forschungsfrage sowie die Thesen sollen durch eine empirisch analytische Methode verifiziert und untersucht werden. Den empirischen Teil realisierten wir durch die von uns durchgeführten ExpertInneninterviews, die Analyse erfolgte durch die vergleichende Länderstudie Deutschland und Frankreich. Einerseits wurden relevante Strukturen zur Implementierung von diesbezüglichen Aktivitäten untersucht, anderseits erfolgte eine Diskursanalyse der beiden Diskursstränge der Entwicklungs- und Migrationspolitik. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass relevante Strukturen zur Realisierung zirkulärer Migrationsprogramme in beiden Ländern bereits existieren. Unterschiedlich sind jedoch die verschieden stark ausgeprägten Strukturen: während in Frankreich Migration eine Querschnittsmaterie in der Entwicklungspolitik und den entsprechenden Programmen darstellt, welche die Bereiche Rückkehr, Diaspora und Rimessen verbinden und diese in Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Akteuren realisiert werden, werden diesbezügliche Aktivitäten in Deutschland in den jeweiligen getrennten Bereichen implementiert und interministerielle Strukturen sind kaum aufzufinden. Bezüglich des diskursiven Aspektes in der Forschungsfrage ist festzustellen, dass in beiden Nationalstaaten die sowohl konservativen, als auch liberalen und linksgerichteten Akteure ein Konzept der zirkulären Migration aus der entwicklungspolitischen Perspektive befürworten. Unterschiedlich wird jedoch bei migrationspolitischen Aspekten argumentiert, da hierbei die tendenziell linksorientierten Parteien das selektiv migrationsregulierende Element des Konzeptes von Schäuble und Sarkozy kritisieren.
Abstract
(Englisch)
Pursuing the assumption that migration and development can influence one another positively as well as negatively the European Commission developed the concept of ‘Circular Migration’ in 2005, which is also seen as a possibility to combine migration and development aspects by the conservative parties of France and Germany. The present paper is a contribution to migration and development research and is entitled to examine the complex political concept of circular migration in a practical and discursive way on a national level in Germany and France. Therefore the following research question has been developed: To which extent do structures exist in Germany and France on which circular migration programs can be realized practically and how is this concept discussed on a political level respectively? Hence, the following theses do result: 1) Up to date there is no common definition of the concept of circular migration in order to attain conceptual disambiguation. 2) Circularity per se has got no development relevant impact but constitutes a legal frame in the field of migratory policies. 3) One can state a dependency between the level of institutionalization of activities linking migration and development and the coherence of these two politics to each other. 4) The nation states Germany and France are focusing in their political discourse on aims in the field of migration policy rather than development policy. The formulated research questions and theses shall be verified and examined by using an empiric-analytic method. The empiric part was covered by expert interviews; the analysis was realized by the comparative study of Germany and France by examining relevant structures in order to implement circular migration activities as well as carrying out a discourse analysis of both discursive threads of migration- and development politics. The research question shows that Germany and France do both have relevant structures on which circular migration programs can be realized. The disparity lies in the varying degree of the structures: whereas in France migration can be considered as cross cutting issue in development policies by linking the areas return, Diaspora and remittances and working co-jointly with different public and private actors, Germany implements actions in separated areas and also interministerial communication is hard to find. Concerning the discursive aspect of the research question the following has to be mentioned: in both nation states conservative, as well as liberal and left-wing actors advocate the concept of circular migration out of a development related perspective. Arguments are changing concerning migration policy aspects: at this more left-winged parties tend to criticise the elements in the concept that are aiming at selective regulation of migration.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
migration development circular migration European Commission Germany France
Schlagwörter
(Deutsch)
Migration Entwicklung zirkuläre Migration Europäische Kommission Deutschland Frankreich
Autor*innen
Katharina Benedetter ,
Barbara Schira
Haupttitel (Deutsch)
Migration und Entwicklung am Beispiel des Konzeptes der zirkulären Migration
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine vergleichende Analyse der Akteure Europäische Kommission - Deutschland und Frankreich
Paralleltitel (Englisch)
Migration and development in the context of the concept of circular migration
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
VIII, 249 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Schicho
Klassifikation
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC07598942
Utheses ID
3703
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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