Detailansicht

Zeithistorische Reflexion der Geschichte Serbiens und Bosniens im 19. Jahrhundert
Zoran Jovic
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Geographie und Wirtschaftskunde
Betreuer*in
Gottfried Liedl
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.42323
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24221.96953.699066-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Diplomarbeit geht es darum herauszufinden wie die gemeinsame Vergangenheit in Serbien und Bosnien rezipiert wird. Es werden am Anfang mehrere Thesen vorgestellt, welche Anhand der Literatur zu beweisen oder zu widerlegen sind. Dabei wird klar, dass die Helden des einen die Verbrecher des anderen sind. Aus der Art der Geschichtsschreibung und der medialen Präsenz sind fünf Schulen herausgesucht worden, mit denen sich die Arbeit beschäftigt. Die jugoslawisch-kommunistische, serbisch-nationale, die bosniakisch nationale, die neo-dukljanische Schule in Montenegro und die europäisch-liberale Schule in Serbien. Anhand verschiedener Kriterien wird versucht, die Historiker in bestimmte Schulen einzuteilen. Die moderaten Historiker und Historikerinnen, welche keiner dieser Schulen zugeordnet werden können, werden nur als Beispiel ab und an erwähnt. Die öffentliche Meinung wird von diesen Historikern durch Medien sehr stark beeinflusst. Im Grunde lassen sich die Thesen der Schulen folgendermaßen zusammenfassen. Für die jugoslawisch-kommunistische sind die Aufstände der Jugoslawen ein Zeichen des Klassenkampfes und für die serbisch-nationalen Historiker ist die serbische Geschichte des 19. Jahrhunderts ein Kampf für die Freiheit gegen die osmanische Herrschaft. Für die bosniakisch-nationalen ein Kampf Bosniens gegen seine aggressiven Nachbarn Serbien und Kroatien. Für die dukljanische Schule ist das 19. Jahrhundert der Versuch, die Montenegrinner zu Serben zu machen. Für die europäisch-liberale Schule ist die serbische Geschichte ein epischer Kampf zwischen Modernisierer und Traditionalisten. Dabei wird ein Überblick über die wichtigen Revolten gegeben, wodurch sich die nationalen Identitäten entwickelt haben. Als Erstes wird ein historischer Überblick, beginnend kurz mit dem Mittelalter, der frühen Neuzeit und dann länger mit dem 19. Jahrhundert, gegeben. Im Mittelalter ist vor allem die Entwicklung der Religionen im Gebiet wichtig und wird thematisiert, in der Frühen Neuzeit die gesellschaftliche Stellung von Christen und Muslimen, wie die vielen Wanderungen am Balkan, welche mit der Osmanenherrschaft einhergegangen sind. Schon in diesem Teil werden die verschiedenen Sichtweisen vorgestellt. Im 19. Jahrhundert startet die Diplomarbeit mit dem Ersten Serbischen Aufstand und dessen Bewertung, wie auch mit der Herrschaft der Obrenovićs und Karađorđević über Serbien und deren Bewertung. Anhand der Reflexion der beiden serbischen Nationalisten Dositej Obradović und Vuk Karadžić wird aufgezeigt, wie die Entwicklung der serbischen Nationalidee reflektiert wurde. Der Herzegowina Aufstand war der Versuch von serbischen Rebellen Bosnien und Herzegowina an Serbien und Montenegro anzugliedern. Durch diesen Konflikt haben sich sowohl Serbien wie Montenegro vergrößert und Österreich-Ungarn bekam Bosnien und Herzegowina zur Verwaltung. Der gescheiterte Versuch eine konfensionsübergreifende bosnische Identität zu etablieren, wird angesprochen. In der Arbeit wird die Reflexion des orientalischen Erbes Serbiens angesprochen und wie damit im heutigen Serbien damit umgegangen wird. Die Zadruga als Bauerngemeinschaft wurde von der kommunistischen Geschichtsschreibung als Urkommune und von der liberal europäischen Schule als Hindernis für die Modernisierung Serbiens angesehen. Die Arbeit endet damit, mit dem Resumee, dass es möglich sein muss, dass verschiedene Interpretationen nebeneinander existieren sollen. Auch die Meinung des anderen zu respektieren, ist zentral.
Abstract
(Englisch)
This thesis is about finding out how the common past in Serbia and Bosnia is being perceived. At the beginning, several theses will be presented, which are to prove or to refute, based on the literature. Thereby it gets clear, that the heroes of the one, are the other’s criminals. From the way of historiography and the media presence, five schools have been picked out and covered. The Yugoslav communist, Serbian national, Bosnian national, neo Dukljanian school in Montenegro and the European liberal school in Serbia. Based on various criteria, tries to divide the historians in certain schools. The moderate historians, who can’t be assigned to any of these schools, are only mentioned now and then as an example. Public opinion is strongly influenced by these historians through media. Basically, the theses of the schools can be summarized as follows. For the Yugoslav communist school the uprisings of Yugoslavs are a sign of the class struggle and for the Serbian national historian, the Serbian history of the 19th century is a struggle for freedom against the Ottoman rule. For the Bosnian national school it was a struggle of Bosnia against its aggressive neighbors, Serbia and Croatia. The 19th century is an attempt to make the Montenegrins to Serbs, according to the dukljanian school. For the European liberal school, Serbian history is an epic struggle between modernizers and traditionalists. Therefore, an overview of the most important revolts is being procured, where the national identity has developed. First, a historical overview is given, beginning shortly with the Middle Ages, the early modern period and then more about the 19th century. In the middle ages the development of religions in the region is important above all and is discussed. In the early modern period it is the social position of Christians and Muslims, like the many migrations in the Balkans, which have been caused by the Ottoman rule. In the 19th century the thesis starts with the first Serbian Uprising and their evaluation, as well as the rule of Obrenović and Karađorđević on Serbia and the review. With the reflection of the two Serbian nationalists Dositej Obradović and Vuk Karadžić it is shown, how the development of the Serbian national idea. The Herzegovina uprising was an attempt by Serb rebels to annex Bosnia and Herzegovina to Serbia and Montenegro. This conflict has enlarged both, Serbia as well as Montenegro and Austria-Hungary got to manage Bosnia and Herzegovina. The failed attempt to establish an overarching religious denomination Bosnian identity is addressed. In the work the reflection of the oriental heritage of Serbia is addressed. How they handled them in today's Serbia. The Zadruga farming community was regarded by the communist historiography as primitive commune and of the liberal European school as an obstacle to the modernization of Serbia. The works end is that it must be possible that different interpretations coexist. To respect the opinion of others is central.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Serbia Bosnia 19. century nationalism
Schlagwörter
(Deutsch)
Serbien Bosnien 19. Jahrhundert Nationalismus
Autor*innen
Zoran Jovic
Haupttitel (Deutsch)
Zeithistorische Reflexion der Geschichte Serbiens und Bosniens im 19. Jahrhundert
Paralleltitel (Englisch)
Currently reflection of the history of Serbia and Bosnia in the 19. century
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
121 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gottfried Liedl
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914 ,
15 Geschichte > 15.70 Balkanstaaten
AC Nummer
AC13226613
Utheses ID
37456
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 456 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1