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On cognition and eating behavior
an anthology of studies investigating learning, memory and restrictive dieting
Benjamin Missbach
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium NAWI aus d. Bereich Lebenswissenschaften (Dissertationsgebiet: Ernährungswissenschaften)
Betreuer*in
Jürgen König
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29993.47896.571265-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Beim Ernährungsverhalten spielen kognitive Prozesse eine entscheidende Rolle und sind mitunter der Grund dafür, warum viele Ernährungsinterventionen aus dem Public Health Bereich scheitern. Die vorliegende Dissertation untersucht daher drei thematisch verbundene Teilbereiche (Lernmechanismen, Gedächtnisprozesse und restriktives Ernährungsverhalten) mit dem übergeordneten Ziel, kognitive Dimensionen der Ernährung und schlussendlich Ernährungsverhalten genauer beschreiben zu können. Zunächst werden Umweltfaktoren am Beispiel von Lebensmittelwerbung untersucht. Insbesondere, wie Lebensmittelwerbung im Fernsehen zielgruppenspezifisch dargestellt wird. Als besonders empfängliche Zielgruppe wird hier der Fokus auf Kinder gelegt; zudem werden genderspezifische Lebensmittelwerbungen im Fernsehen analysiert (Lernmechanismen). Als zweites wird der Einfluss von Gedächtnisvorgängen auf das Ernährungsverhalten untersucht. Studien haben gezeigt, dass wiederholtes vorstellen von Essvorgängen anschließenden Verzehr von Speisen verringern können. Im Speziellen wird untersucht, inwiefern wiederholte Vorstellungsübungen der Nahrungsaufnahme nachfolgende Aufnahmemengen beeinflussen und die Verfügbarkeit von Ressourcen für Selbstregulation als Randbedingungen eine Rolle spielen (Gedächtnisprozesse). Im dritten Teilbereich werden spezielle, gesundheitsorientierte Ernährungsformen untersucht. Zum einen wird die obsessive Fixierung auf gesunde Ernährung selbst aufgestellter Ernährungsregeln (Orthorexia Nervosa), zum anderen die ernährungsphysiologische Grundlage einer gesundheitsorientierten glutenfreien Ernährungsform untersucht (restriktives Ernährungsverhalten). Methoden: Unterschiedliche methodische Ansätze kommen im Rahmen der Dissertation zur Anwendung. Kodierte Lebensmittelwerbungen werden mit nationalen Ernährungsempfehlungen und den EU Pledge Nutrition Criteria analysiert (Publikation #1); zudem werden Lebensmittelwerbungen nach einem genderspezifischen Kodierschema untersucht (Publikation #2). Weiters werden experimentelle Beobachtungsstudien durchgeführt. Hierbei kommen Zwischensubjekt-Studiendesigns zum Einsatz, um einerseits die Anzahl an Wiederholungen bei den Vorstellungsübungen (Publikation #3, Studie 1) und andererseits die Rolle zu untersuchen, die Ressourcen für Selbstregulation in diesem Paradigma spielen (Publikation #3, Studie 2). Publikation #4 basiert auf einer breit angelegten Literaturrecherche zum Thema Vorstellungsübungen in Bezug auf Ernährungsverhalten. Zur Untersuchung orthorektischen Ernährungsverhaltens wird die Validität des übersetzten ORTO-15 Fragebogens an einem heterogenen online sample mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse geprüft (Publikation #5). Ein weiterer methodischer Ansatz wird in Publikation #6 angewendet, nämlich die Verwendung von Lebensmitteldatenbanken um glutenfreie Lebensmittel ernährungsphysiologisch zu analysieren. Resultate: Lebensmittelwerbungen für Kinder gehen nicht mit den Vorgaben der EU Pledge Nutrition Criteria konform und zeigen, entgegengesetzt zu den aktuellen Ernährungsempfehlungen vor allem hochkalorische Lebensmittel mit hohem Fett- und Zuckergehalt (Publikation #1). Genderspezifische Lebensmittelwerbungen reproduzieren klassische Rollenbilder und Stereotypen in Bezug auf Ernährung (Publikation #2). In Publikation #3 wird dargestellt, dass wiederholtes Visualisieren von Nahrungsaufnahme vor einer Mahlzeit (18 oder 36 Wiederholungen) die anschließende Menge an verzehrten Lebensmitteln reduziert, dies funktioniert jedoch nur, wenn Ressourcen für Selbstregulation zur Verfügung stehen. Dieses Thema wurde in einem weiteren Artikel erläutert und in einen breiteren Kontext gesetzt (Publikation #4). Publikation #5 zeigte auf, dass das übersetzte und validierte Untersuchungsinstrument nach konfirmatorischer Faktorenanalyse in seiner Endversion (ORTO-9-GE) nur von geringer Qualität ist. Die Studie zeigt zudem, dass die Anzahl an Diätversuchen mit orthorektischen Ernährungsverhaltens assoziiert ist. Publikation #6 zeigt, dass in Österreich erhältliche glutenfreie Lebensmittel keine ernährungsphysiologischen Vorteile beinhalten und gleichzeitig mit höheren Kosten verbunden sind. Schlussfolgerung: Die vorliegende Dissertation kombiniert drei Forschungsansätze welche sich mit der Frage beschäftigen, ob und inwiefern kognitive Prozesse das Ernährungsverhalten beeinflussen. Die Resultate dieser drei Untersuchungsebenen (Lernmechanismen, Gedächtnisprozesse und restriktives Ernährungsverhalten) liefern neue Erkenntnisse zur komplexen Interaktion zwischen Ernährungsverhalten und kognitiven Einflussfaktoren.
Abstract
(Englisch)
Background: Cognitive processes play a predominant role in eating behavior. The lack of solid public health nutrition interventions may, to a great extent, be due to a gap in fundamental knowledge about the complexity of individuals’ eating behaviors. This thesis is constructed to further our understanding of three distinguished, but interconnected areas, reflecting on learning, memory and restrictive health-directed eating behavior. Food-related cognitions are common vehicles for all three levels of concern. First, this thesis investigates how individuals’ food cognitions are minted by environmental factors, e.g., as the result of learned scripts via media environments (e.g., from television watching). In detail, we investigate how food advertisements are addressed to different target groups (children and gender). Secondly, the thesis analyzes how repetitive food-related and memory-based cognitions affect subsequent food intake. Research shows that individuals’ eating simulations (mental imagery) can reduce subsequent consumption. In this thesis, one original research and one opinion article investigate the role of repetitive food-related cognitions of eating behavior and its boundary conditions. The third section investigates health-directed eating behaviors. We investigate, on the one hand, the obsessive fixation on healthy eating and the rigidity of self-imposed dieting (orthorexia nervosa), as well as the underlying rationale for a novel gluten-free diet. Methodology: Mixed methods were used for analysis. Food advertisements targeted at children were analyzed according to national dietary recommendations, as well as the EU Pledge Nutrition Criteria for television food marketing (Publication #1); television data were coded in line with gender-specific coding schemes (Publication #2). To investigate the effect of mental imagery on food intake, we used within-subjects designs, camouflaged as regular food taste tests. We manipulated the number of repetitions (Publication #3, study 1) and introduced an ego-depletion paradigm to deplete self-regulatory resources (Publication #3, study 2). Publication #4 is based on current literature on the topic of mental imagery and food consumption. To investigate orthorectic eating behavior, a large online sample and a confirmatory factor analysis were applied to test the translated version of the original ORTO-15 questionnaire by means of internal validity and self-reported behavioral correlates (Publication #5). In publication #6, food databases were used to analyze food composition facts in order to evaluate the nutritional content of gluten-free products. Results: Food products targeted at children are in discordance with the EU Pledge Nutrition Criteria (Publication #1) and traditional stereotypical portrayals of men and women are prevalent in food advertisements (Publication #2). Furthermore, we could demonstrate that repetitive mental imagery (18 or 36 repetitions) decreased subsequent food intake, but this effect was only prevalent when self-regulatory resources were available (Publication #3). We addressed this finding in an opinion article, arguing the importance of mental simulation processes and cognitive resources for possible interventions (Publication #4). Publication #5 analyzed the assessment method of a special health-directed dieting regimen. Following a thorough translation process and statistical analysis, results showed that the ORTO-9-GE tool is only of mediocre internal quality. The study also indicated that dieting frequency is associated with orthorectic tendencies. Analyzing the gluten-free dieting regimen by means of food composition, we could show that gluten-free products do not provide additional health benefits from a nutritional perspective while they are also more expensive (Publication #6). Conclusions: The present thesis combines three different lines of research investigating cognitive processes determining eating behavior. Findings from all three levels of analysis (learning, memory and restrictive health-directed eating behavior) provide new insights into the complex interaction between food cognitions and human eating behavior.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ernährungsverhalten Lebensmittelwerbung für Kinder Genderspezifische Lebensmittelwerbung Mental Imagery Orthorexia Nervosa Gluten-freie Lebensmittel
Autor*innen
Benjamin Missbach
Haupttitel (Englisch)
On cognition and eating behavior
Hauptuntertitel (Englisch)
an anthology of studies investigating learning, memory and restrictive dieting
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
VIII, 158 Seiten : Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Per Møller ,
Traci Mann
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
44 Medizin > 44.07 Medizinische Psychologie ,
44 Medizin > 44.21 Ernährung ,
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC13231315
Utheses ID
37508
Studienkennzahl
UA | 796 | 610 | 474 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1