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Tugendhafte Tjosten und fragwürdige Faustkämpfe
Erzählkonzepte, Ritterschaft und metaphysische Elemente in ausgewählten Zweikämpfen des "Parzival" und der "Crône"
Sebastian Kuhn
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Johannes Keller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.42511
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20202.37820.574277-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit mit dem Titel Tugendhafte Tjosten und fragwürdige Faustkämpfe. Erzählkonzepte, Ritterschaft und metaphysische Elemente in ausgewählten Zweikämpfen des „Parzival“ und der „Crône“ untersucht Ausschnitte des Parzival von Wolfram von Eschenbach und Heinrichs von dem Türlin Diu Crône. Zwar finden in beiden Artusromanen unzählige Kämpfe statt, allerdings sticht das eine oder andere Duell aus der Masse heraus. Solche Spezialfälle stellen der Kampf Parzival gegen Feirefiz in Parzival und Gawein gegen Gasoein in der Crône dar. Diese beiden Auseinandersetzungen werden hier auf folgende Gesichtspunkte hin untersucht: Erzählkonzept, Ritterschaft, metaphysische Elemente und vorhersehende Träume. Das Ziel ist es, mit Hilfe der hermeneutischen Methode und einer kontrastiven Analyse herauszufinden, inwiefern die beiden Autoren auf diesen unterschiedlichen Ebenen ihren Humor zum Ausdruck bringen. Weshalb gerade diese beiden Kämpfe für eine kontrastive Analyse herangezogen wurden, ist schnell erklärt. Auf der einen Seite reitet Parzival seine finale Tjost unwissentlich gegen seinen eigenen Bruder und wird durch Gottes Hand davon abgehalten einen weiteren Verwandtenmord zu begehen. Auf der anderen Seite duellieren sich Gawein, der Protagonist Heinrichs Artusroman, und Gasoein, der vorübergehende Antagonist, die einander halb tot schlagen, ihre eigenen, unschuldigen Pferde ermorden, fünf Ohnmachtsanfälle erleiden und während einem dieser Schwächeanfälle träumen. Die Untersuchungen und Gegenüberstellungen haben ergeben, dass sich im Falle des Kampfes bei Parzival kaum Indizien für einen außerordentlichen Humor Wolframs finden lassen, während bei Diu Crône auf allen Ebenen komische und witzige Elemente erkennbar werden. Mit einem Blick auf den gesamten Parzival, konnte dennoch ermittelt werden, dass Wolfram seine Komik meist recht direkt durch Erzählerkommentare ausdrückt, beispielsweise indem er scherzt. Jedenfalls kann festgehalten werden, dass in dem Kampf der Crône Heinrichs Sinn für Humor hauptsächlich auf der Handlungsebene ersichtlich wird; er karikiert gattungstypische Motive und führt ritterliche Werte ad absurdum. Nicht umsonst hebt sich dieser Roman von allen anderen seiner Art ab.
Abstract
(Englisch)
The diploma thesis under consideration with the title Tugendhafte Tjosten und fragwürdige Faustkämpfe. Erzählkonzepte, Ritterschaft und metaphysische Elemente in ausgewählten Zweikämpfen des „Parzival“ und der „Crône“, analyses sections of Parzival by Wolfram von Eschenbach and Diu Crône by Heinrich von dem Türlin. There is one fight in each of these novels that stands out of the multitude of duels, namely the one of Parzival vs. Feirefiz in Parzival, and Gawein vs. Gasoein in Diu Crône. These fights will be analysed regarding the following aspects: narrative style, knighthood, metaphysical elements and visionary dreams. By using a hermeneutic approach and performing a contrastive analysis, this diploma thesis aims to determine to what extent the authors’ sense of humour is expressed within the different levels of the inquiry. These fights have been chosen to be analyzed, because, on the one hand, Parzival unwittingly tjousts against his brother, but gets detained by god, who shatters his sword. On the other hand, Gawein, the protagonist of Diu Crône, puts up a fight with part-time antagonist Gasoein, in which they almost kill each other, murder their horses, faint five times and have visionary dreams during such a syncope. The analysis of the duels revealed that there is only little indication of humorous moments by Wolfram von Eschenbach, whereas in the case of Diu Crône comical and witty elements are noticeable at all levels. It could further be recognized, that Wolfram expresses his humour quite directly through comments of the narrator, for example by joking. Heinrich, on the other side, focuses on the action level by caricaturing traditional literary motives and leading chivalrous values ad absurdum. Therefore, it cannot be ignored that this novel stands out from other works of its kind.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Parzival Wolfram von Eschenbach Diu Crone Heinrich von dem Türlin duels humour metaphysics knighthood
Schlagwörter
(Deutsch)
Parzival Wolfram von Eschenbach Diu Crone Heinrich von dem Türlin Zweikämpfe Komik Metaphysik Ritterschaft
Autor*innen
Sebastian Kuhn
Haupttitel (Deutsch)
Tugendhafte Tjosten und fragwürdige Faustkämpfe
Hauptuntertitel (Deutsch)
Erzählkonzepte, Ritterschaft und metaphysische Elemente in ausgewählten Zweikämpfen des "Parzival" und der "Crône"
Paralleltitel (Englisch)
Virtouse jousts and disputable fistfights : narratology, knighthood and metaphysical elements in selected duels in "Parzival" and "Diu Crone"
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
85 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johannes Keller
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen
AC Nummer
AC13270765
Utheses ID
37625
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 299 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1