Detailansicht

Assessing the competitiveness of shipbuilding industries in China and South Korea
a comparative analysis based on Porter's diamond model
Michael Aistleitner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens
Betreuer*in
Rüdiger Frank
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.42540
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11459.36242.171065-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit wurde ein analytischer Ansatz verwendet um die Wettbewerbsfähigkeit der beiden führenden Schiffsbaunationen China und Südkorea zu beurteilen. Der globale Schiffbau ist ein Multi-Milliarden-Dollar-Markt und eine starke heimische Schiffbauindustrie kann somit als Katalysator für die wirtschaftliche Entwicklung und das wirtschaftliche Wachstum der betroffenen Länder wirken. Überdies kann eine starke heimische Schiffbauindustrie auch positive Auswirkungen auf die nationale Verteidigungsindustrie eines Landes haben. Etwa Mitte der 1990er Jahre konnten sich Südkoreanische Schiffbauunternehmen als Marktführer im globalen Schiffbau etablieren und haben seither ihre starke Position in diesem Markt gehalten. Im Jahr 2005 verkündete die chinesische Zentralregierung ihren Plan das Land bis zum Jahr 2015 als führende Nation im Schiffbau zu etablieren. Seitdem haben chinesische Werften kontinuierlich Marktanteile gewonnen und sind nun zu einem starken Herausforderer für südkoreanische Schiffbauer geworden, welche die südkoreanische Vorherschaft im Weltschiffbau angreifen. Die globale Schiffbauindustrie wurde durch die jüngste Weltwirtschafts- und Finanzkrise stark getroffen. Dies führte zu einem Einbruch an neuen Aufträgen und einer dadurch entstandenen Überkapazität bei den Schiffswerften. Dies brachte einen Umstrukturierungsprozess in Gang von dem alle großen Schiffbaunationen betroffen sind. Durch die nach wie vor eher mäßige Auftragslage werden nur die wettbewerbsfähigsten Werften als Sieger aus der globalen Schiffbaukrise hervorgehen. Aus den angeführten Gründen versucht der Autor daher durch seine Forschungsarbeit die Frage zu beantworten welche Schiffbauunternehmen dies sein könnten, indem er die Wettbewerbsfähigkeit der beiden größten Schiffbaunationen China und Südkorea analysiert. Aus der durchgeführten Sichtung relevanter Literatur wurde deutlich, dass Wissenschaftler sehr unterschiedliche Erfolgsfaktoren für Wettbewerbsfähigkeit im globalen Schiffbau identifiziert haben. Die meisten davon können jedoch in eine der Dimensionen von Michael E. Porters Diamantenmodel der nationalen Wettbewerbsvorteile kategorisiert werden. Für diese Arbeit wurde das ursprüngliche Diamantenmodell anhand einiger wichtiger Kritikpunkte von Wissenschaftlern, welche sich intensiv mit Porters Theorie beschäftigt haben für den Schiffbau angepasst. Eine erweiterte und modifizierte Version von Porters Diamantenmodell dient daher als Analyserahmen anhand welchem die Wettbewerbsfähigkeit der Schiffbauindustrie in China und Südkorea in dieser Arbeit analysiert wurde. Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten darauf hin, dass sowohl chinesische als auch südkoreanische Werften im internationalen Wettbewerb als sehr konkurrenzfähig einzustufen sind. Ihr Erfolg basiert jedoch auf sehr unterschiedlichen Faktoren. Zudem verfolgen sie unterschiedliche Strategien und bedienen größtenteils unterschiedliche Marktsegmente. Den Ergebnissen dieser Arbeit zufolge haben chinesische Werften vor allem Wettbewerbsvorteile gegenüber internationalen Wettbewerbern aufgrund von vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten. Zudem profitieren sie von einer starken Inlandsnachfrage nach neuen Schiffen sowie von der gut etablierten heimischen Stahlindustrie, welche chinesische Werften mit großen Mengen an Stahl zu vergleichsweise sehr günstigen Preisen beliefert. Aufgrund des vergleichsweise niedrigen Niveaus der heimischen Schiffsausrüstungsindustrie sind chinesische Werften auf die Einfuhr von wichtigen Schiffskomponenten aus dem Ausland angewiesen, was gleich mehrere Nachteile gegenüber internationalen Mitbewerbern zur Folge hat. Aus diesem Grund wurde in dieser Arbeit die Schwäche der heimischen Schiffsausrüstungsindustrie als größter Wettbewerbsnachteil der chinesischen Schiffsbauer identifiziert. Insgesamt konzentrieren sich die meisten chinesischen Werften auf die standardisierte Produktion von Schiffstypen, welche in ihrer Herstellung als wenig bis mittel komplex einzustufen sind. In diesen Marktsegmenten sind chinesische Werften aufgrund ihrer Niedrigkostenstrategie sehr wettbewerbsfähig und nehmen insbesondere im Segment für Massengutfrachter eine vorherrschende Stellung am internationalen Markt ein. Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren südkoreanischer Werften ist die sehr hohe Produktivität. Diese gleicht zumindest teilweise ihren Nachteil im Bezug auf höhere Arbeitskosten aus. Die südkoreanische Schiffbauindustrie ist in einen komplexen maritimen Cluster integriert und heimische Werften profitieren von hochentwickelten, verwandten und unterstützenden Branchen, insbesondere von der heimischen Schiffsausrüstungsindustrie. Koreanische Werften beziehen beinahe sämtliche wichtige, sowie technologisch hochwertige Komponenten von heimischen Zulieferbetrieben, was ihnen einen Wettbewerbsvorteil in der Konstruktion von in der Herstellung als mittel bis sehr komplex einzustufenden Schiffen verschafft. Aufgrund von Vorteilen bezüglich der Werftinfrastruktur, einem überlegen technischen Know-how, sowie der sehr hohen Qualität der zugelieferten Schiffskomponenten konzentrieren sich die größten koreanischen Schiffsbauunternehmen Hyundai, Samsung und Daewoo auf den Bau von hochkomplexen LNG-Tankern (Flüssigerdgastankern) und LPG-Tankern (Flüssiggastankern) für welche sie den globalen Markt dominieren. In den letzten Jahren haben zudem beinahe alle großen südkoreanischen Schiffbauunternehmen den Offshore Öl- und Gassektor für sich entdeckt, in welchem sie nun eine führende Rolle im Bau von Bohrschiffen und Bohrplattformen innehaben. In dieser Arbeit werden die wichtigsten und entscheidenden Erfolgsfaktoren der beiden großen Schiffbaunationen China und Südkorea aufgezeigt. Dies könnte von Interesse für ihre internationalen Mitbewerber sein, da diese Kenntnisse es ermöglichen, ihre Strategien im Wettbewerb entsprechend anzupassen. Nicht zuletzt überlappen sich die territorialen Ansprüche Chinas im Südchinesischen Meer mit einigen anderen südostasiatischen Ländern was zu einem immer heftiger geführten diplomatischen Konflikt zwischen den involvierten Parteien führt. Wie in dieser Arbeit erläutert, erleichtern bestimmte Fähigkeiten und Fortschritte im kommerziellen Schiffbau auch die Modernisierung der nationalen Militärflotte. Aus diesem Grund könnten die Erkenntnisse dieser Arbeit auch für all jene von Bedeutung sein, welche sich in welcher Art auch immer mit dem Konflikt im Südchinesischen Meer auseinandersetzen. Zu guter Letzt ist es auch für potentielle neue Marktteilnehmer sowie ausländische Investoren von entscheidender Bedeutung über Kenntnisse bezüglich der Besonderheiten der lokalen Umgebung sowie des nationalen Wettbewerbs zu verfügen. Die Ergebnisse dieser Arbeit könnten nicht zuletzt auch dazu beitragen ein solches Verständnis zu fördern.
Abstract
(Englisch)
This thesis provides an analytical approach to assess the competitiveness of the two leading shipbuilding nations China and South Korea. Since global shipbuilding is a multi-billion dollar market a strong domestic shipbuilding industry can act as a catalyst for the economic development and growth of the countries involved and also has strong implications for their national defense industries. South Korean shipbuilders became market leaders in global shipbuilding in the mid-1990s and have since then maintained their strong position. In 2005 the Chinese central government announced a plan to establish the country as the world’s leading nation in shipbuilding by 2015. Since then Chinese shipbuilders have gained significant market shares and are now challenging the South Korean supremacy in global shipbuilding. The industry has also been severely affected by the recent global economic and financial crisis. Due to a slump in new orders resulting in huge excess capacity global shipbuilding is in a restructuring process and only the most competitive shipyards will emerge victorious from this crisis. For these reasons the author, through conducting this research, tried to shed light on the competitiveness of shipbuilding industries in China and South Korea. From the review of related literature it became clear that scholars have identified very different success factors in shipbuilding, of which most can be categorized into one of the dimensions of Michael E. Porter’s diamond model of national advantage. For this thesis the original diamond model has been adjusted to shipbuilding based on some major points of critique of scholars that have been working with diamond theory. An extended and modified version of Porter’s diamond model served as analytical framework in this thesis according to which the competitiveness of shipbuilding industries in China and South Korea has been analyzed. As the results of this analysis suggest both Chinese as well as South Korean shipbuilders are highly competitive by international comparison. However, they base their success on very different factors, pursue different strategies and serve different market segments. Chinese shipbuilders have competitive advantage in terms of labor cost and also benefit from a strong home demand for new ships as well as from the well-established domestic steel industry which supplies domestic shipyards with large quantities of shipbuilding steel at exceptionally low prices. The major competitive disadvantage of Chinese shipbuilders is the low level of the domestic ship equipment industry which forces them to rely on imports of major ship components. Overall most Chinese shipbuilders focus on the production of standardized low to medium complexity ships and follow a cost leadership strategy. They are highly competitive in these market segments and hold a dominant position in the global market for bulk carriers. One of the key success factors of South Korean shipbuilders is the very high productivity which at least partly offsets their disadvantage regarding labor costs. In South Korea shipbuilding is integrated into a sophisticated maritime cluster and shipyards benefit from a highly competitive domestic ship equipment industry. Korean shipbuilders source almost all major components domestically which gives them competitive advantage in the construction of higher complexity ships. Due to advantages in shipyard infrastructure, technical know-how and the quality of ship equipment the major South Korean shipbuilders Hyundai, Samsung and Daewoo focus on the construction of highly complex LNG/LPG carriers for which they dominate the global market. In recent years almost all major South Korean shipyards have also entered the offshore oil and gas sector where they hold a leading position in the construction of drill ships and offshore platforms. In this thesis the key success factors of the two major shipbuilding nations have been revealed. This might be of interest to their international competitors as it allows them to direct their strategies accordingly. Since progress made in commercial shipbuilding also facilitates the upgrading of a nation’s naval fleet the results of this thesis might also be of interest to parties involved or interested in the South China Sea conflict where China disputes with Southeast Asian nations about overlapping territorial claims. Last but not least it is also vital for potential market entrants and foreign investors into Chinese or South Korean shipbuilding to have certain knowledge of special characteristics of the local environment and competitive context. The results of this thesis might also contribute to foster such an understanding.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
shipbuilding competitiveness China South Korea Porter diamond model
Schlagwörter
(Deutsch)
Schiffbau Wettbewerbsfähigkeit China Südkorea Porter Diamantenmodell
Autor*innen
Michael Aistleitner
Haupttitel (Englisch)
Assessing the competitiveness of shipbuilding industries in China and South Korea
Hauptuntertitel (Englisch)
a comparative analysis based on Porter's diamond model
Paralleltitel (Deutsch)
Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit der Schiffbauindustrie in China und Südkorea : eine vergleichende Analyse basierend auf Porters Diamanten-Modell
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
x, 139 Seiten : Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Rüdiger Frank
Klassifikationen
55 Verkehrswesen > 55.40 Schiffstechnik, Schiffbau ,
83 Volkswirtschaft > 83.32 Wettbewerb
AC Nummer
AC13255092
Utheses ID
37651
Studienkennzahl
UA | 066 | 864 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1