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Stabilität von Fosfomycin in Peritonealdialyselösungen
Alexandra Baumann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Pharmazie
Betreuer*in
Gottfried Reznicek
DOI
10.25365/thesis.42602
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20201.09916.954653-0
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Peritonealdialyse ist eine spezielle Form der Dialyse, bei der das Peritoneum als Dialysemembran verwendet wird. Dazu wird die Peritonealdialyselösung in den Bauch-raum eingeleitet, wo die zu entgiftenden Substanzen aus dem Blut der Kapillaren des Peritoneums in die Lösung wandern. Nach einer Verweildauer von einigen Stunden wird die Dialyselösung, mitsamt den harnpflichtigen Substanzen, wieder aus der Bauchhöhle ausgeleitet.
Eine häufige Nebenwirkung ist die Entstehung einer Bauchfellentzündung, der sogenannten Peritonitis. Diese wird mit Hilfe von Antibiotika therapiert, die idealerweise intraperitoneal appliziert, also direkt in die Dialyselösungen gemischt werden. Da die meisten Patienten die Peritonealdialyse selbstständig zu Hause durchführen, werden die Dialysebeutel im Krankenhaus mit dem Antibiotikum versetzt und den Patienten zur Therapie mit nach Hause gegeben. Für diese Art der Anwendung muss die Stabilität des Antibiotikums in der jeweiligen Dialyselösung überprüft werden.
Für Fosfomycin, ein Reserveantibiotikum mit einem breiten Wirkungsspektrum gegen gram-positive und gram-negative Erreger, das auch gegen viele multiresistente Keime wirksam ist, gibt es bisher nur Untersuchungen mit der Dialyselösung Dianeal. Daher sollte im Rahmen dieser Arbeit die Stabilität von Fosfomycin in vier weiteren Peritoneal-dialyselösungen, nämlich Extraneal, Nutrineal, Physioneal 40 1,36 % und Physioneal 40 2,27 % getestet werden.
Dafür wurde Fosfomycin in die Lösungen appliziert und diese bei 6°C und 25°C über einen Zeitraum von zwei Wochen gelagert und analysiert. Diese Temperaturen wurden gewählt, um die Lagerung im Kühlschrank beziehungsweise bei Raumtemperatur zu simulieren. Außerdem wurden Lösungen auf 37°C erwärmt, 24 Stunden lang bei dieser Temperatur gelagert und untersucht, um die Erwärmung der Dialyselösung auf Körpertemperatur und die Verweildauer im Bauchraum zu imitieren.
Mittels HPLC-Quantifizierung wurde jeweils die Fosfomycin-Konzentration der Proben bestimmt. Zusätzlich wurden die pH-Werte gemessen, um zu überprüfen ob die Lösungen für den Patienten gut verträglich sind.
Es konnte gezeigt werden, dass Fosfomycin sowohl bei 6°C, als auch bei 25°C in allen untersuchten Dialyselösungen stabil ist. Auch bei 37°C konnte bei Nutrineal, Physioneal 40 1,36 % und Physioneal 40 2,27 % keine signifikante Abnahme der Fosfomycin-Konzentration festgestellt werden. Bei Extraneal war der Verlust mit beinahe 10% etwas größer.
Auch die pH-Werte waren weitgehend konstant. Nur bei den Versuchsreihen bei 37°C ist es bei Physioneal 40 1,36 % und Physioneal 40 2,27% zu einer minimalen Erhöhung der pH-Werte gekommen, die aber bezüglich der Verträglichkeit der Lösungen unbedenklich ist.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine intraperitoneale Anwendung von Fosfomycin durchaus möglich ist. Es spricht auch nichts dagegen, den Patienten die mit dem Antibiotikum versetzten Dialysebeutel für eine selbstständige Therapie mit nach Hause zu geben.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Stabilität Fosfomycin Peritonealdialyselösungen
Autor*innen
Alexandra Baumann
Haupttitel (Deutsch)
Stabilität von Fosfomycin in Peritonealdialyselösungen
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
IX, 121 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gottfried Reznicek
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten
AC Nummer
AC13266473
Utheses ID
37705
Studienkennzahl
UA | 449 | | |