Detailansicht
Das Befüllen und Entleeren des Körpers im Fastnachtspiel
Sophie Pichler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Johannes Keller
DOI
10.25365/thesis.42603
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20202.15757.801571-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit behandelt die Fragestellung der Körperbefüllung und –entleerung im
mittelalterlichen Fastnachtspiel. Basierend auf der Theorie der Lachkultur von Michail
Bachtin, beleuchtet diese Untersuchung das ausgewählte Textkorpus in Bezug auf die Körper-
Dramen. Nach der Definition von Bachtin sind die sogenannten Körper-Dramen alltägliche
körperbezogene Aktivitäten. Diese Arbeit befasst sich mit 3 Kategorien dieser Theorie
nämlich einerseits mit der Befüllung des Körpers, also dem Essen und Trinken, weiters mit
der Körperentleerung, sowie mit dem Geschlechtsakt, nach Bachtin die Begattung. Anhand
dieser 3 Komponenten werden die konkreten Textauszüge dieser speziellen mittelalterlichen
Dramenform analysiert. Hinzu kommen kulturgeschichtliche Faktoren welche es erlauben,
das Fastnachtspiel besser in den realen historischen Kontext einzubetten. Somit geht der
Textanalyse ein kulturgeschichtlicher Exkurs voraus, welcher folgende Komponenten
beinhaltet: die Karnevalstradition und ihre Entstehung, die daraus resultierende „Umkehrung
der Ordnung“, eine Beleuchtung der Tischsitten im späten Mittelalter sowie die historisch
reale Begebenheit des Nahrungsmittelangebots.
Die im Mittelalter sehr stark ausgeprägte Körperlichkeit, welche die Gattung des
Fastnachtspiels beherrscht, wird in Hinblick der Bachtin’schen These der „Körperlichen
Entgrenzung“, als auch auf das Motiv der „Grotesken Körperkonzeption“ hin beleuchtet.
Sechs Fastnachtspiele unterschiedlicher Länge werden in Verbindung der ebengenannten
Komponenten, basierend auf Bachtins Lachkultur analysiert. Neben den körperlichen
Aktivitäten der Figuren in den Spielen, wird das Textkorpus ebenso auf Hinweise einer
Kultivierung der Nahrungsaufnahme untersucht.
Abschließend zeigt diese Untersuchung eine mögliche Funktion des Körper-Dramas im
Fastnachtspiel auf. Die resultierende Erkenntnis dieser Arbeit schreibt dem Körper-Drama die
Funktion eines „Lachwerkzeugs“ zu, welches von den Autoren möglicherweise bewusst
verwendet wurde um das Publikum der Fastnachtspiele bei Laune zu halten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Fastnachtspiel Körper-Drama Lachkultur Michail Bachtin Körperlichkeit im Mittelalter groteske Körperkonzeption
Autor*innen
Sophie Pichler
Haupttitel (Deutsch)
Das Befüllen und Entleeren des Körpers im Fastnachtspiel
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
84 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johannes Keller
AC Nummer
AC13270107
Utheses ID
37706
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |