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Die Metapher der Odyssee im sozialkritischen Werk Gianni Amelios
Margit Hajek-Zinterl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Italienisch UF Englisch
Betreuer*in
Johanna Borek
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.42604
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20200.22221.411071-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich Gianni Amelios sozialkritischem Werk im Hinblick auf die Metapher der Odyssee. Die Autorin hat dafür drei Filme des Regisseurs (Il ladro di bambini – 1992, Lamerica – 1994, Le chiavi di casa – 2004) mit den Methoden der Filmanalyse im Hinblick auf formal-ästhetische Elemente sowie der inhaltlichen Umsetzung analysiert. Anhand von Filmsequenzen wurden zu jedem Film wesentliche Elemente und Aussagen veranschaulicht. Die Autorin geht von Amelios Il ladro di bambini aus, einem Roadmovie der besonderen Art, in welchem die physische Gewalt und seelische Verwahrlosung zweier Kinder vor dem Hintergrund einer korrupten und vereinsamten italienischen Gesellschaft thematisiert werden. Amelio zeichnet eine Odyssee der Ausgeschlossenen im historischen Kontext der 1990er-Jahre und zeigt die Realität eines verwahrlosten Landes, welches die Vergangenheit verdrängt hat und in Oberflächlichkeit und Materialismus aufgeht. Der zweite Film, der im Rahmen dieser Arbeit behandelt wird, trägt den Titel Lamerica und ist eine berührende Metapher für den Verlust von Würde und Identität des Einzelnen. Amelio thematisiert das Thema der Emigration im Albanien der frühen 1990er-Jahre als Symbol der Auswanderung im Italien der 1940er-Jahre nach Amerika. Der Regisseur überschreitet hier Genregrenzen und vereint Elemente des Roadmovies und des Italo-Westerns mit dokumentarischem Filmmaterial und setzt ein Generationendrama in Szene, welches gesellschaftskritische Aussagen auf mehreren Ebenen transportiert: ein tiefes Bedauern über den Missbrauch ökonomischer Prosperität, die Geschichtsvergessenheit der jungen Generation sowie der Konsum der Massenmedien im Sinne einer mediatisierten italianità. Der dritte Film Amelios, Le chiavi di casa, basiert frei auf dem Roman Nati due volte von Giuseppe Pontiggia. Der Regisseur thematisiert die Vater-Sohn-Beziehung im Kontext der Behinderung, wobei der innere Erkenntnisprozess der Protagonisten durch eine gelungene Balance zwischen Respekt und Wahrheitssuche aufgezeigt wird. Amelio dreht diesen Film in Berlin und Norwegen, spart gesellschaftskritische Subtexte aus und konzentriert sich auf die persönliche Ebene der Darsteller. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Metapher der Odyssee im sozialkritischen Werk Gianni Amelios, der das Nuovo Cinema Italiano mit seinem neo-neorealistischen Blick in außergewöhnlicher und einzigartiger Weise geprägt hat.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Film analysis social critics
Schlagwörter
(Deutsch)
Filmanalyse Sozialkritik
Autor*innen
Margit Hajek-Zinterl
Haupttitel (Deutsch)
Die Metapher der Odyssee im sozialkritischen Werk Gianni Amelios
Paralleltitel (Englisch)
The metaphor of the odyssey in the sociocritical work of Gianni Amelio
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
97 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johanna Borek
Klassifikation
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC13270189
Utheses ID
37707
Studienkennzahl
UA | 190 | 350 | 344 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1