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Am Schöpfwerk - ein ,Problemort‘?
der Diskurs über den Gemeindebau Am Schöpfwerk und seine BewohnerInnen im historischen Kontext
Elisabeth Schepe
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Zeitgeschichte
Betreuer*in
Peter Eigner
DOI
10.25365/thesis.42688
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28694.19481.861568-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit sollte historische Prozesse rekonstruieren, durch die ein negatives Image der Gemeindebau-Siedlung Am Schöpfwerk und ihrer BewohnerInnen entstehen konnte, und die Reaktionen darauf erfassen. Der empirische Kern ist eine Diskursanalyse der Schöpfwerk-Berichterstattung von Kurier, Kronen Zeitung und Presse zwischen 1980 und 2015. Parallel wurden historische Kontexte des Images dieser Siedlung aufgezeigt. Wien hatte nie eine starke Segregation, dennoch lassen sich einige historische stigmatisierte Orte identifizieren. Sie zeigen, dass sich das Schöpfwerk in Kontinuitäten einordnet, aber auch Teil einer jüngeren Entwicklung ist – jener, dass nicht ein abstrakter Raum, sondern einzelne Wohngebäude stigmatisiert werden. Dies hängt mit dem Imageverlust des Gemeindebaus zusammen, der in den 1970er Jahren einsetzte. Seither ist auch eine Pathologisierung des Stadtrands, genauer der peripheren Wohnanlagen, zu beobachten. In den 1980er Jahren dominierten bauliche Mängel und eine marginalisierte Darstellung der BewohnerInnen die Artikel zum Schöpfwerk. In den 1990er Jahren bestimmte ein Gefahren- und Kriminalitätsdiskurs die Berichte. Die Artikel zu zwei Morden zeigten in dieser Phase eine mediale Stigmatisierung des Schöpfwerks – insbesondere durch den Kurier und Die Presse. (Jugend)kriminalität wurde in beiden Fällen in einen kausalen Zusammenhang mit dem Ort Am Schöpfwerk gestellt und die Ereignisse für gesellschaftliche und politische Kritik genutzt. Die Berichterstattung der 1990er Jahre ist im Kontext der Entstehung eines breiten Gefahrendiskurses in Wien zu sehen. Zur Jahrtausendwende entwickelte sich das Schöpfwerk vom sozialen Negativ- zum Positivbeispiel. Seit den 1990er Jahren leisteten die lokalen Institutionen intensive Imagearbeit, die dem Schöpfwerk bis heute präsente positive Assoziationen verschaffte. Auch die Stadt Wien versuchte, den Imageverlust zu bremsen, der das Schöpfwerk für sie zur politischen Angriffsfläche machte.
Den gebundenen Exemplaren liegt im Anhang eine CD bei.
Abstract
(Englisch)
This master thesis sought to explore the historical processes that contributed to a negative image of the municipal housing area Am Schöpfwerk in Vienna and its residents. Furthermore, it aimed to identify corresponding reactions. Its core is a historical discourse analysis of newspaper articles that referred to this housing area between 1980 and 2015. The thesis also focuses on developments that have shaped the history and the symbolism of Am Schöpfwerk. Stigmatization of a concrete housing complex didn't start until the 1970s. At this time the municipal housing in Vienna started to lose its prestige. Parallely, a pathologization of big housing areas in the outskirts of the city began. In the 1980s, the media portrayed the physical structure of Am Schöpfwerk as deficient and its residents as the socioeconomic edge of society. In the 1990s, articles about the housing area showed a danger- and criminality-discourse. In the coverage of two murders, criminality was causally connected to the housing area and the events were used for a critique of society and politics. Especially Kurier and Die Presse contributed to a territorial stigmatization. This identified discourse has to be put in the context of political and social developments that promoted insecurity in the city. At the turn of the millenium Am Schöpfwerk began to be pictured as a social role model. Since the 1990s, the local institutions had pursued to improve the image of the housing area. This resulted in a positive symbolism which to a great extent is still present today. Also the city of Vienna tried to stop the prestige loss, which embodied a political weak point that was regularly picked up by the opposition and the media.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Am Schöpfwerk Vienna municipal housing stigmatization historical discourse analysis
Schlagwörter
(Deutsch)
Am Schöpfwerk Wien Gemeindebau Stigmatisierung Historische Diskursanalyse
Autor*innen
Elisabeth Schepe
Haupttitel (Deutsch)
Am Schöpfwerk - ein ,Problemort‘?
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Diskurs über den Gemeindebau Am Schöpfwerk und seine BewohnerInnen im historischen Kontext
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
124 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Eigner
AC Nummer
AC13243889
Utheses ID
37784
Studienkennzahl
UA | 066 | 689 | |