Detailansicht
Characterizing and enhancing young people’s understanding and attitudes towards sustainability
Alexandra Kreppel
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Interdisziplinäres Masterstudium Environmental Sciences
Betreuer*in
Harald Wilfing
DOI
10.25365/thesis.42744
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28693.64738.466462-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Aufgrund des ökonomischen Fokus einer kapitalistischen Gesellschaft und dem daraus resultierenden unachtsamen Umgang mit der Natur steht unsere Welt vor der großen Aufgabe, mit den durch menschliche Aktivitäten verursachten Umweltherausforderungen zurecht zu kommen und zugleich weitere Schäden zu verhindern. Dieser Prozess wird oft mit dem Wort ‘Nachhaltigkeit’ beschrieben. Der Begriff ist in seiner Definition und seiner Verwendung oft sehr vage und kontextabhängig. Bemühungen hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung, um gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Interessen auszugleichen, kommen vor allem von den Vereinten Nationen (UN) und der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO). Das Ziel in Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung ist es, Prozesse und Veränderungen in Gang zu setzen, um die Bedürfnisse dieser Generation zu erfüllen, ohne den zukünftigen Generationen diese Möglichkeit zu nehmen. Die Bedeutung von Bildung in Bezug auf nachhaltige Entwicklung wurde von der UNESCO erkannt und durch die Realisierung der ‘UN-Dekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung’ und des ‘Globalen Aktionsprogrammes für Bildung für nachhaltige Entwicklung’ weltweit gefördert.
In dieser Masterarbeit wurden 477 SchülerInnen aus vier unterschiedlichen Schulen zu ihrer Einstellung bezüglich Grundwerten, die dem Nachhaltigkeitskonzept zugrunde liegen, verglichen. Diese Grundwerte sind Respekt gegenüber der Natur, bestehend aus biozentrischen und anthropozentrischen Werten, Solidarität sowie Gleichberechtigung. Des Weiteren wurden die Quellen für den Wissensgewinn zum Thema Nachhaltigkeit, das Begriffsverständnis sowie die Selbsteinschätzung der SchülerInnen zum Wissenstand über Nachhaltigkeit erforscht. Zusätzlich zu diesem quantitativen Ansatz wurden die Ergebnisse durch einen qualitativen Zugang speziell in einer Schule erweitert: ein Lehrerinterview und eine Gruppendiskussion mit SchülerInnen wurden durchgeführt. In einem zweiten Schritt wurde ein Workshop zum Thema ‘21. Klimakonferenz’ mit 125 SchülerInnen dieser Schule abgehalten.
Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in Bezug auf das Geschlecht der SchülerInnen sowie Unterschiede in Abhängigkeit von der besuchten Schule. Nach statistischer Korrektur des Geschlechtereinflusses konnten in Bezug auf die besuchte Schule allerdings nur für den Grundwert Respekt für die Natur signifikante Unterschiede festgestellt werden. Ein Unterschied zwischen den beiden Schulformen Handelsakademie und Gymnasium war nur bei den anthropozentrischen Werteinstellungen nachweisbar. Zusätzlich konnten signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf biozentrische und anthropozentrische Werteinstellungen festgestellt werden. Ergebnisse dieser Studie zeigen eine positivere Einstellung gegenüber der Umwelt bei weiblichen Schülerinnen. Auch ein Trend zu einer positiveren Einstellung hinsichtlich der Werte Solidarität und Gleichberechtigung kann aus den Resultaten dieser Studie herausgelesen werden.
Bezüglich des Wissensgewinns über Themen, die Nachhaltigkeit betreffen, nennen 90% der SchülerInnen den Schulunterricht als Quelle.
Die dieser Masterarbeit zugrundeliegende Definition von Nachhaltigkeit gemäß Birdsall (2014) wurde verwendet, um die Antworten der SchülerInnen zu kategorisieren. Die Selbsteinschätzung der SchülerInnen bezüglich ihres Wissenstandes zum Thema Nachhaltigkeit wurde im Durchschnitt mit ‘Gut’ bis ‘Befriedigend’ bewertet, was nicht unbedingt den Ergebnissen des Begriffsverständnisses entspricht. Die meisten SchülerInnen erklärten die Bedeutung von Nachhaltigkeit nur unter Miteinbeziehung der Umweltdimension, anstatt der Komplexität der Nachhaltigkeitsdefinition gerecht zu werden. Zusätzlich entsprachen auch die meisten Begriffe, die von den SchülerInnen spontan in Zusammenhang mit Nachhaltigkeit genannt wurden, nur der Umweltkomponente der Definition. Es lässt sich argumentieren, dass die SchülerInnen Nachhaltigkeit mit Dingen verbinden, die aufrechterhalten werden sollen (z.B. Natur und natürliche lebenserhaltende Systeme), nicht aber mit Dingen, die weiterentwickelt werden müssen (z.B. Menschen, Ökonomie, Gesellschaft), um erstere aufrechterhalten zu können. Ein weiterer Hinweis auf ein vereinfachtes Verständnis zeigt sich an der Tatsache, dass 23% der SchülerInnen nicht in der Lage waren, eine zutreffende Antwort auf die Frage was Nachhaltigkeit bedeutet zu geben und 60% der SchülerInnen sich mit der Antwort auf die Umweltkomponente beschränkt haben.
Die Ergebnisse der Workshop-Analyse zeigen ein hohes Interesse der SchülerInnen am Thema Klimawandel, und auch die Notwendigkeit des Handelns konnte von den SchülerInnen erkannt werden. Dieses Resümee zeigt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass bei den SchülerInnen ein fehlendes Wissen über Themengebiete wie Klimawandel oder Globale Erwärmung vorliegt.
Neben dem Ziel der Wissensvermittlung besteht das grundsätzliche Problem der Bildung für nachhaltige Entwicklung daher darin, wie das Wissen auch so umgesetzt werden kann, dass Menschen ihr Verhalten dahingehend ändern, dass sie einen gesellschaftlichen und ökonomischen Wandel in Gang bringen können.
Abstract
(Englisch)
As our world is currently facing multiple environmental challenges due to anthropocentric activities, the term ‘sustainability’ has become a hyped expression for trying to manage the change needed to prevent further damage. Definitions are often vague and used within different contexts and purposes. Constant efforts towards human development towards sustainability are made by the United Nations (UN) as well as the United Nations Educational, Scientific, and Cultural Organization (UNESCO) with the objective of balancing the three spheres of sustainability: society, environment, and economy. Sustainable development is a process and a societal change where the needs of present generations can be fulfilled ‘without compromising the ability of future generations to meet their own needs’ (WCED 1987:41). The importance and the power of education have been realized by UNESCO and promoted with the implementation of the Decade for Education for Sustainable Development and the Global Action Programme on Education for Sustainable Development.
In this master thesis, 477 school students attending four different schools were surveyed regarding differences with respect to value dimensions underlying sustainability. Those values are respect for nature, including biocentric and anthropocentric attitudes, as well as solidarity and equality values. Furthermore, the sources of the students’ knowledge, their understanding of sustainability and self-assessment with respect to sustainability were investigated. Additionally to this quantitative approach, findings were supported with a qualitative method with particularly one school being involved: a teacher interview and a group discussion with some of the surveyed students were realized. In a second step a workshop concerning the topic ‘21st Climate Change Conference’ was held with 125 students of one of the participating schools.
The results show significant differences related to gender and school. However, when correcting the school differences for gender, statistically significant differences in respect to different schools could only be found for the value group ‘respect for nature’. A distribution of value attitudes towards sustainability according to the type of school (categories: commercial high school (HAK) versus academic high school (GYM)) could not be found. However, statistically significant gender differences could be calculated in values towards respect for nature. In this study female students show a more favorable attitude towards the preservation of nature and a greater rejection of the utilization of nature than male students. A trend for gender differences with respect to solidarity and equality attitudes could also be found. Female students tend to show a more favorable attitude towards solidarity and equality values than male students.
Regarding the source of knowledge about sustainability, more than 90% of the students stated having heard about this topic in school lessons. Interdisciplinary approaches in teaching are reflected by the variety of answers ranging from natural sciences to languages.
A definition of sustainability according to Birdsall (2014) was used to categorize and compare school students’ understanding of this topic. The students’ ‘good’ to ‘moderate’ self-assessment of their knowledge of sustainability did not necessarily match the results generated from the evaluation of the students’ understanding of sustainability. Most students explained the meaning of sustainability only by using the environmental component of the definition instead of describing a complex concept. Additionally, the most frequently mentioned words associated with sustainability – like recycling, environmental protection, and nature – as well as students’ definitions, were focused mainly towards the environmental sphere. Within this thesis it is argued that students mainly understand and associate sustainability with goods that need to be sustained (e.g. nature and life support systems) and not with goods that need to be developed (e.g. people, economy, society). Further evidence of a low respectively restricted level of understanding was illustrated by 23% of the students not giving an accurate answer and 60% only referring to the environmental component of the concept.
The outcomes of a workshop show a high interest of school students in climate change. The need for action is realized as well. This indicates that it is unlikely that there is a real lack of information about the issue. The real problem arises from the question how this knowledge can actually lead to behavioral change in order to transform structures of economy and society.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
sustainability sustainable development education for sustainable development attitudes values respect for nature solidarity equality school students workshop climate change
Schlagwörter
(Deutsch)
Nachhaltigkeit nachhaltige Entwicklung Bildung für nachhaltige Entwicklung Einstellung Werte Respekt vor der Natur Solidarität Gleichberechtigung SchülerInnen Workshop Klimawandel
Autor*innen
Alexandra Kreppel
Haupttitel (Englisch)
Characterizing and enhancing young people’s understanding and attitudes towards sustainability
Paralleltitel (Deutsch)
Charakterisierung und Förderung des Verständnisses und der Einstellung von Jugendlichen in Bezug auf Nachhaltigkeit
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
85 Seiten : Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Harald Wilfing
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
43 Umweltforschung > 43.02 Philosophie und Theorie der Umweltforschung und des Umweltschutzes ,
43 Umweltforschung > 43.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
43 Umweltforschung > 43.47 Globale Umweltprobleme ,
80 Pädagogik > 80.59 Erziehungsinhalte: Sonstiges ,
81 Bildungswesen > 81.00 Bildungswesen: Allgemeines
AC Nummer
AC13279656
Utheses ID
37836
Studienkennzahl
UA | 066 | 299 | |
