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Möglichkeiten und Grenzen der Sorge um sich
Ästhetik der Existenz und Philosophie der Lebenskunst als Grundlagen einer Ethik
Nikolai Köhle
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Psychologie und Philosophie UF Deutsch
Betreuer*in
Alfred Pfabigan
DOI
10.25365/thesis.42758
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28693.67862.925168-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Lässt sich eine Ethik formulieren, die auf dem Prinzip der Sorge um sich selbst gründet und damit ihren Ursprung direkt beim Subjekt findet? Besteht die Möglichkeit, ein Ethos zu entwerfen, das tatsächlich eine Veränderung des Selbst herbeiführt und damit das gute Leben bestimmt? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Arbeit, indem sie zunächst eine Analyse der unauflöslichen Verknüpfung von Philosophie und Lebensform in der griechischen Antike vornimmt, wobei neben anderen Denkern Sokrates die zentrale Figur der Selbstsorge darstellt. Mit Michel Foucault werden die Ursprünge westlicher Philosophie in eine Ethik als Ästhetik der Existenz überführt, die von der Transformation des Subjekts bestimmt ist, von der steten Veränderung eines Selbst, das sich in seiner Verwandlung sein je eigenes Ethos gibt. Die Beschäftigung mit der Antike geschieht bei Foucault nicht aus Gründen besonderer Sympathie für die oftmals höchst elitären und exklusiven Lebensweisen, sondern um zu zeigen, wie sich das Subjekt der Selbstsorge konstituieren kann. Liest sich dieses Wort zunächst nicht gerade als eines, das auf die Sorge um die Anderen, bis hin zur politischen Aktivität hinauszulaufen scheint, so zeigt sich dennoch, dass es gerade das sogar durchaus impliziert. Zentral ist der Fokus auf das Subjekt selbst, das allein fähig ist, sich ein eigenes Ethos zu geben und damit die Möglichkeit hat, die Entscheidung für ein ethisches Leben zu treffen. Verschiedene Probleme werden diskutiert, die sich aus diesen Begrifflichkeiten, aber auch etwa aus dem Problem der Unvereinbarkeit von Ethos und Moral ergeben. Das Prinzip der Selbstsorge zeigt sich anfällig für ungerechtfertigte Adaptionen, von der Verflachung zur Lebensratgeberliteratur, bis hin zur Instrumentalisierung durch die neoliberale Subjektoptimierung. Letztlich beschreibt das Konzept der Sorge um sich die Formalstruktur einer Leerstelle, die zu erfahren und zu erforschen dem einzelnen Menschen obliegt. Jeder Versuch, sie mit verallgemeinerbarem, nicht individuellem Inhalt zu füllen, kann diesem Vorschlag zum Entwurf einer Ethik des Selbst nicht gerecht werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
philosophical self care aesthetics of existence art of living individualistic ethics
Schlagwörter
(Deutsch)
Sorge um sich Ästhetik der Existenz Lebenskunst Lebensform individualistische Ethik
Autor*innen
Nikolai Köhle
Haupttitel (Deutsch)
Möglichkeiten und Grenzen der Sorge um sich
Hauptuntertitel (Deutsch)
Ästhetik der Existenz und Philosophie der Lebenskunst als Grundlagen einer Ethik
Paralleltitel (Englisch)
Possibilities and Limits of Philosophical Self Care
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
145 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Pfabigan
AC Nummer
AC13383561
Utheses ID
37850
Studienkennzahl
UA | 190 | 299 | 333 |