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Einheit - Differenz
Subjektverständnis bei Habermas, Deleuze/Guattari und Laclau/Mouffe
Valerie Scheibenpflug
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Klaus Puhl
DOI
10.25365/thesis.42828
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25382.89394.513766-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Abstract
Sozial- und geisteswissenschaftliche Überlegungen im 20. Jahrhundert stehen im Zeichen intensiver Bemühungen, sich von starren Konzeptionen neuzeitlicher Subjektphilosophie zu lösen. Die These vom „Tod des Subjekts“ wurde populär und dichotomische Subjekt-Objekt-Setzungen werden nach und nach verworfen. Jürgen Habermas' Theorie der Intersubjektivität stellt den Versuch dar, die Fähigkeit der Emanzipation diskursfähiger Subjekte zu retten, ohne den Versuchungen bewusstseinsphilosophischer Denkfiguren anheimzufallen. PhilosophInnen wie Lyotard, Rancière, Derrida und auch Laclau/Mouffe wittern in der Konsenstheorie eine gefährliche Nähe zu metaphysischen Begründungslogiken und stellen dem Konsens Ansätze entgegen, in der das von Habermas betonte Moment der Bedeutungsfixierung problematisiert wird. Sie schaffen neue Begriffe und rücken damit den Widerstreit, das Unvernehmen, das Unentscheidbare, den Dissens und die Kritik an vermeintlich konsensuell vereinbarten Ordnungen in den Fokus. Laclau/Mouffes Theorie unterscheidet sich von den poststrukturalistischen Theorien, weil sie weder der Einheit den Vorgang vor der Differenz lassen, noch die Differenz vor der Einheit stellen. Sie beschreiben vielmehr ein dynamisches Wechselspiel, in der die Logik der Äquivalenz auf die Logik der Differenz angewiesen ist und in der die Logik der Differenz nicht ohne die Logik der Äquivalenz funktioniert. In Deleuze/Guattaris rhizomatischen Denken ist die Mannigfaltigkeit von Differenzen durchzogen, doch auch dort können sich Knoten, Knollen und Segmentierungen bilden. Die Sprache in „Tausend Plateaus“ verdeutlicht das dynamische Verhältnis von Einheit und Differenz. Es entstehen immer wieder Wurzeln, Segmentierungen und Stratifizierungen, die sich bereits während ihrer Entstehung in Auflösung befinden. Wenn sich Dualismen bilden, werden sie sogleich von nie ruhenden Werdensprozessen mitgerissen, die die fixierte Zuordnung Subjekt/Objekt verunmöglichen.
In der vorliegenden Arbeit werde ich argumentieren, dass die Theorie von Deleuze/Guattari, Laclau/Mouffe als auch Habermas' Konsenstheorie, Ansätze für ein dynamisches Subjektverständnis beinhalten. Jedoch stellt Habermas die Wahrung von Einheit in das Zentrum seiner Theorie, während differenztheoretische Ansätze, Heterogenität und das Fließen von Differenzen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Laclau/Mouffe legen ihrer Theorie eine Denklogik zugrunde, in der Einheit und Differenz in Form einer Dynamik zusammengedacht werden. Am Ende der Arbeit steht ein Ausblick zur Verbindung einer deleuzianisch inspirierten Ontologie des Werdens mit Laclau/Mouffes Theorie der hegemonialen Artikulationen und Laclaus Subjektkonzeption.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
subject difference unity becoming Habermas Laclau Deleuze
Schlagwörter
(Deutsch)
Subjekt Differenz Werden Postfundationalismus Immanenz Ontologie Habermas Laclau Deleuze
Autor*innen
Valerie Scheibenpflug
Haupttitel (Deutsch)
Einheit - Differenz
Hauptuntertitel (Deutsch)
Subjektverständnis bei Habermas, Deleuze/Guattari und Laclau/Mouffe
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
120 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klaus Puhl
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.00 Philosophie: Allgemeines ,
08 Philosophie > 08.25 Zeitgenössische westliche Philosophie ,
08 Philosophie > 08.31 Metaphysik, Ontologie ,
08 Philosophie > 08.34 Sprachphilosophie ,
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft ,
77 Psychologie > 77.14 Psychoanalyse ,
89 Politologie > 89.05 Politische Theorie
AC Nummer
AC13264726
Utheses ID
37912
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 299 |