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Die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union und ihr Beitrag zur Verwirklichung entwicklungspolitischer Zielsetzungen am Beispiel des Health Checks
Ursula Bittner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Obrovsky
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4298
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29434.12345.232154-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Nahrungsmittelsicherheit ist eng mit der Landwirtschaft verbunden und für ein jedes Land die Voraussetzung für Entwicklung. Die Auswirkungen der Finanz- und Nahrungsmittelkrise lassen dies besonders deutlich erkennen. Dies zeigt sich unter anderem in einem der Gründungsmotive, der „Versorgungssicherheit innerhalb der Gemeinschaft“ der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP). In Entwicklungsländern ist die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung besonders wichtig, da die Landwirtschaft meist von unfairen wirtschaftlichen Bedingungen, (Exportsubventionen und interne Stützungen der Produktionen in Industrieländer und einem beschränkten Marktzugang zu Industrieländern) und von unzureichenden agrarpolitischen Steuerungsmechanismen in Entwicklungsländern betroffen sind. Die Agrarpolitik der EU ist eine der 12 Bereiche, die dem Kohärenzgebot untersteht. Aufgrund der Verpflichtung zur nachhaltigen Entwicklung als Teil der Global Governance hat jeder Politikbereich die Pflicht Verantwortung für die Zukunftssicherung zu übernehmen. Dies zeigte sich schon in den Weltkonferenzen der 1990er-Jahre, bei denen gemeinsame globale entwicklungspolitische Ziele verabschiedet wurden. Die EU, inklusive ihrer Mitgliedsländer, ist der größte internationale Entwicklungshilfegeber, größter Importeur und zweitgrößte Exporteur von landwirtschaftlichen Produkten, sie bezieht 55% aller agrarischen Erzeugnisse der AKP Länder und 70% aller LDC (Least Development Countries). Damit zählt die EU zu einem der größten wirtschaftlich und politisch wichtigen Akteure der Globalisierung. Die Arbeit soll einen Überblick über die Inkohärenzen der GAP, mit Schwerpunkt der letzten Überprüfung der 2003er Reform und Finanzvorschau für 2013 dem Health Checks, aus entwicklungspolitischer Sicht geben, wobei der Forschungsfrage „Geht der Health Check der GAP ausreichend auf entwicklungspolitische Zielsetzungen ein und leistet die GAP einen positiven Beitrag zur Erreichung entwicklungspolitischer Ziele?“ nachgegangen wird. Anhand der Textanalyse der Verordnung des Rates zum GAP-Health Check vom 31.01.2009 sollen die Auswirkungen auf drei ausgewählte europäische entwicklungspolitische Zielsetzungen gezeigt werden. Zum Abschluss werden Beispiele gezeigt, an denen die negativen Auswirkungen internationaler politischer Rahmenbedingungen auf die Landwirtschaft und die Ernährungssituation in den Entwicklungsländern gezeigt werden. Durch die Ergebnisse der Analyse wird die Hypothese „Die GAP geht nicht ausreichend auf die entwicklungspolitischen Zielsetzungen der EU ein“ verifiziert, wodurch deutlich wird, dass das Kohärenzgebot in der Agrarpolitik nicht ausreichend beachtet wurde. Es wird festgestellt, dass während der Entwicklung des Health Checks entwicklungspolitische Zielsetzungen, trotz öffentlicher kritischer Stellungsnahmen, weitgehend ignoriert wurden. Die Reformen der GAP berücksichtigen die negativen Wirkungen auf Entwicklungsländer nicht, da die Folgenabschätzung der Politik ausschließlich europäische Interessen beachtet. Der Health Check verhindert bzw. erschwert die Erreichung entwicklungspolitischer Zielsetzungen der EU, wobei mit Hilfe der GAP diese Ziele vorangetrieben werden könnten. Dies, obwohl die Literaturanalyse zeigt, dass eine kohärente Agrarpolitik die Ernährungssituation in Entwicklungsländern wesentlich verbessern würde und entwicklungspolitische Projekte dadurch wirkungsvoller sein könnten.
Abstract
(Englisch)
Security of food supply is closely connected to agriculture and as such is considered a precondition for development in each country. The effects of the financial and food crisis indicate this connection which in turn was one of the main reasons behind creating the common agriculture policy (CAP) of the European Union; otherwise referred to as “the security of supply within the European Union.” Security of food supply is crucial for developing countries because third world agriculture is affected by unfair economic conditions (export subsidies and subsidies of production in industrialized countries and restricted market access to industrialized countries) and are affected by insufficient agrarian control mechanisms in developing countries The CAP is one of the 12 PCD (Policy Coherence for Development) Commitments. Due to the obligation for lasting development as part of global governance, each policy division has to take responsibility for securing the future for all aspects of a country's policy making process. This was already relevant in the global conferences of the 1990s, where joint global development targets were set. The European Union, including its member states, is the biggest donor of official international development assistance, the largest importer and the second largest exporter of agricultural products. It obtains 55% of all agricultural products of ACP-countries and 70% of all LDC's (Least Developed Countries). Hence, the EU represents one of the biggest and most influential economical and political players in the global market. This paper will provide an overview of the incoherence of the CAP, especially focusing on the most recent examination of the reform 2003 the Health Check done in 2003. In keeping with this objective, the question: “Does the CAP Health Check respond adequately to development objectives and make the CAP a positive contribution to the attainment of said objectives?” will be explored and answered. Based on the text of the Council Regulation on the CAP Health Check from 31.01.2009, the effects on three main objectives of the european development policy will be shown. Also, examples which show the disintegration of agricultural and food situations in developing countries due to international policy frameworks will be presented. The results of the analysis verify the assumption: “The CAP does not focus sufficiently on the development policy objectives of the EU". Therefore, it is obvious that the CAP does not respond adequately to the PCD-concept. During the creation of the Health Check, development objectives were largely ignored, even though they were subject to critical public statements. Reforms of the CAP do not consider negative effects on developing countries, because the impact assessment solely considers european interests. The attainment of development targets is impeded and hampered by the Health Check, whereas the CAP has the influence to expedite those. The literary analysis shows that a coherent agricultural policy would be able to improve the food situation in developing countries and increase the efficiency of developmental projects.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
pcd health check cross compliance common agricultural policy european union pcd policy coherence for development reform milk IAASTD agreement on agriculture
Schlagwörter
(Deutsch)
Entwicklungspolitische Kohärenz Gesundheitscheck Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union Entwicklungsländer Entwicklungsland Landwirtschaft Milchquote EZA Reform Schwerpunktthema Kohärenzgebot mulilaterales Agrarabkommen
Autor*innen
Ursula Bittner
Haupttitel (Deutsch)
Die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union und ihr Beitrag zur Verwirklichung entwicklungspolitischer Zielsetzungen am Beispiel des Health Checks
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
X, 210 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Obrovsky
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC07661490
Utheses ID
3807
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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