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Das Stockholm-Syndrom der SPÖ-Linken
Sonja Ruth Grusch
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Betreuer*in
Reinhard Sieder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.43388
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30945.01398.710570-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
“Das Stockholm-Syndrom der SPÖ-Linken“ Die SPÖ gehört zu den am meisten untersuchten politischen Organisationen in Österreich. Seit ihrer Gründung hat sie sich stark verändert: von einer Partei, die für die Interessen der Arbeiterklasse gekämpft hat, zu einer etablierten Partei die neoliberale Reformen umsetzt. Diese Veränderung fand nicht ohne Widerstand aus den eigenen Reihen statt. Immer und immer wieder haben verschiedene linke Einzelpersonen oder auch Organisationen der Sozialdemokratie versucht, die Partei in Richtung eines linkeren Programms und einer linkeren Politik zu beeinflussen. Diese Arbeit untersucht die verschiedenen Versuche, die Partei nach links zu drücken. Das gestaltet sich insofern schwierig, als es keine durchgängig aktive Organisationsstruktur gibt, die dieses Ziel verfolgt. „Die Linke“ war zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Parteistrukturen verortet (häufig in den Jugendorganisationen) und hat den politischen Kampf um verschiedene Themen geführt. Die Arbeit untersucht die Arbeit von Linken in der SPÖ von 1945 bis heute doch wird dafür der Fokus in unterschiedlichen Perioden auf unterschiedliche Parteistrukturen und Themen gelegt. Es gibt zweifellos objektive Gründe für die Stärke bzw. Schwäche der linken Kräfte innerhalb der SPÖ: die wirtschaftliche Situation, der Kalte Krieg und der Zusammenbruch der stalinistischen Staaten. Doch das zentrale Interesse dieser Arbeit liegt darin, das Wirken der verschiedenen linken Einzelpersonen und Strukturen zu untersuchen, um daraus Lehren ziehen zu können. Die folgenden drei Thesen wurden für diese Arbeit formuliert: • In Österreich ist es der Sozialdemokratie seit ihren Anfängen gelungen, sich als einzige relevante Kraft auf der Linken zu etablieren und zu behaupten. Damit kam der Linken aber auch das Druckmittel der Abspaltung abhanden, da eine Organisierung außerhalb unmöglich erschien. • Es gab zwar immer Linke in der Partei, aber kaum eine organisierte Linke, die auch bereit war, die Machtfrage zu stellen und sich über das Fraktionsverbot hinweg zu setzen. • Die Linken in der Sozialdemokratie konzentrierten ihre Arbeit auf Jugend- und Bildungsarbeit und damit auf Bereiche, die für den Kurs der Partei nie essentiell waren. In der gewerkschaftlichen Arbeit der österreichischen Sozialdemokratie gab es hingegen nie eine relevante Linke. Die Bilanz der Linken in der SPÖ ist eine Negative: es konnten keine großen Erfolge errungen werden, der Kurs der Partei wurde nicht maßgeblich beeinfluss und die linken Kräfte selbst wurden immer kleiner und unbedeutender. Der Grund für diese Arbeit ist das persönliche Interesse an diesem Thema. Es geht aber auch darum, Lehren für die künftigen Kämpfe von Linken innerhalb der SPÖ zu ziehen aber v.a. auch für neue linke Formationen mit deren Entstehung zu rechnen ist.
Abstract
(Englisch)
“The Stockholm syndrome of the Left in the SPÖ” The Social Democratic Party (SPÖ) is one of the political organizations in Austria about which a lot of research has been done. Since its founding it has substantially changed in character from a party in the political system fighting for the interests of working class people to a well-established party implementing neoliberal reforms. This process hasn’t happened without criticism in the SPÖ itself. Again and again different Left individuals or structures have tried to influence the party towards a more left political line and program. This paper tries to look into the different attempts to push the party to the left. This is complicated, as there have been no permanent ongoing structures within the SPÖ following this aim. “The Left” has at different times been located in different structures (mainly of the youth) and has taken up different issues to battle over. So while this paper follows the events from 1945 until today, it also takes up different structures and topics important for the left. While there are objective reasons for the strength or weakness of left forces within in the SPÖ such as the economic situation, the Cold War and the collapse of the Stalinist states, the main interest of this paper is to look into the work of the different left individuals and structures for lessons that can be learned. The following three theses are formulated for this paper: From the start the Social Democracy in Austria formulated the dogma of “unity,” which has continued to be extremely dominant within “the Left.” This has led to the situation where opposition within the SPÖ lacked an alternative to organize outside the party and therefore could not use the threat of splitting as a means of pressure. There have always been Lefties within the SPÖ, but an organized left that intervened on an organized basis and went as far as challenging the leadership, its policy and its positions has never been formed. The Left in the SPÖ has always concentrated on the fields of youth work and education, both fields of work that have had no essential importance for the party and its politics. Especially in the trade unions, the social democratic Left has hardly existed. The balance sheet of the social democratic Left has been a negative one: no major successes have been won, the course of the party has not changed and the Left itself has become more and more irrelevant and small. The reason for this work is personal interest, but also to draw lessons for future struggles of Lefties within the SPÖ and even more for new Left formations that will hopefully come in the future.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
SPÖ Social Democracy Left
Schlagwörter
(Deutsch)
SPÖ SPÖ-Linke
Autor*innen
Sonja Ruth Grusch
Haupttitel (Deutsch)
Das Stockholm-Syndrom der SPÖ-Linken
Paralleltitel (Englisch)
The Stockholm syndrome of the Left in the SPÖ
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
115 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhard Sieder
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
89 Politologie > 89.19 Sozialistische Richtungen
AC Nummer
AC13311427
Utheses ID
38401
Studienkennzahl
UA | 066 | 688 | |
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