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A matter of life and death
suicide in Early Modern Austria and Sweden (ca. 1650 - 1750)
Evelyne Luef
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Geschichte
Betreuer*in
Andrea Griesebner
DOI
10.25365/thesis.43390
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15478.78243.928970-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der Frühen Neuzeit waren Selbsttötungen als Handlung gegen Gott, Natur und Gesellschaft in weiten Teilen Europas gesellschaftlich stigmatisiert und kriminalisiert. So auch in den Untersuchungsgebieten dieser Dissertation, dem Erzherzogtum Österreich ob und unter der Enns sowie im Königreich Schweden. Suizid und Suizidversuch stellten bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts einen strafrechtlichen Tatbestand dar. In beiden Territorien differenzierten die Gesetze zwischen Selbsttötungen aus ‚Gebrechen der Vernunft‘ und jenen, die im vollen Wissen um die Tragweite der Handlung begangen wurden. Die Zuschreibung zu einer dieser beiden Kategorien war für den weiteren Umgang mit dem toten Körper und der Frage, welche Sanktionen verhängt wurden, entscheidend.
Ausgangspunkt meiner empirischen Untersuchung bilden Materialien, die im Zuge der gerichtlichen Erhebungen in den Jahren zwischen 1650 und 1750 produziert wurden. Zu Beginn werden die rechtlichen Normen in den jeweiligen Territorien skizziert und der Entstehungskontext der überlieferten Dokumente diskutiert. Das Hauptaugenmerk der Studie liegt auf der Frage nach dem Umgang mit SuizidentInnen und den Suizidfolgen in der Praxis. Aus analytischen Gründen wird dabei zwischen materiellen und immateriellen Aspekten unterschieden. Erstere beleuchten die Praktiken mit dem toten Körper und fragen nach den ökonomischen Folgen von Suizid im Kontext des Verfahrens. Die immateriellen Aspekte fokussieren auf die religiöse Sphäre und fragen nach konfessionellen Unterschieden respektive Gemeinsamkeiten. Indem ein vergleichender und die Perspektiven kreuzender Blick auf die Quellen gerichtet wird, werden spezifisch lokale, soziale und religiöse Kontexte sichtbar. Gleichzeitig werden in der länderübergreifenden Analyse aber auch überregionale Ähnlichkeiten und gemeinsame Entwicklungslinien deutlich.
Abstract
(Englisch)
Suicide was socially stigmatized and criminalized as an act against God, nature and society in most parts of early modern Europe. In the study areas of this dissertation, the archduchies Austria above and below the river Enns and the Swedish realm, suicides and suicide attempts were regarded as criminal offenses until the mid-nineteenth century. In both territories the law differentiated between suicides committed due to an infirmity of mind and self-killings committed in full conscience and considering the act in all its bearings. Depending on the categorization the further treatment of the corpse and related sanctions varied.
My empirical study is based on materials which were generated in the context of judicial investigations during the years 1650 to 1750. In a first step I examine the legal norms in the respective territories and discuss the genesis of the sources. The study’s main focus lies on the treatment of self-killers and the practical implications of committing suicide. For analytical reasons I distinguish between material and immaterial aspects. The former illuminate the treatment of the corpse and raise questions concerning the economic consequences of suicide in the context of the proceeding. The immaterial aspects focus on the religious sphere and ask for confessional differences and commonalities. By applying a comparative and intersecting perspective, specific local, societal, and religious contexts become apparent. At the same time supra-regional similarities and developments can be observed too.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
historical suicide studies early modern period Austria Sweden criminal history
Schlagwörter
(Deutsch)
historische Suizidforschung Frühe Neuzeit Österreich Schweden Kriminalitätsgeschichte
Autor*innen
Evelyne Luef
Haupttitel (Englisch)
A matter of life and death
Hauptuntertitel (Englisch)
suicide in Early Modern Austria and Sweden (ca. 1650 - 1750)
Paralleltitel (Deutsch)
Eine Frage von Leben und Tod: Suizid im frühneuzeitlichen Österreich und Schweden (ca. 1650-1750)
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
293 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Andrea Griesebner ,
Jonas Liliequist
AC Nummer
AC13307103
Utheses ID
38402
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |